ATSV St. Martin feiert zweiten Saisonsieg! ESV Westbahn droht den Traunern jedoch mit einer Anzeige beim Verband

ASKÖ ESV Westbahn Linz
ATSV St. Martin/Traun

Vor der 19. Runde setzte es für den ATSV St. Martin in der laufenden Meisterschaft, abgesehen von einem 3:2-Erfolg über die ASKÖ Neue Heimat, nur Niederlagen. Erschreckend war vor dem Duell mit der ASKÖ ESV Westbahn Linz auch die Frühjahresbilanz der Trauner, die in vier Spielen ebenso oft als Verlierer den Platz verlassen mussten und dabei nur ein einziges Tor erzielten. Trotz dieser Negativserie bewies die Obradovic-Elf an diesem Samstag große Moral. Letztendlich sollte dem ATSV, dank ihres überragenden Schlussmannes Herbert Pechböck und einem Treffer in allerletzter Sekunde durch Armin Busatlic, sogar gegen die „Eisenbahner“ mit einem 2:1-Sieg die Sensation gelingen. Überschattet wurde dieser Überraschungserfolg jedoch von unschönen Vorfällen abseits des Platzes, welche in einer Anzeige der Gäste beim Verband durch den ESV münden könnten.

Rakic schießt Außenseiter in Front

Bereits vor dem Beginn der Begegnung war die Stimmung am Westbahnplatz nicht die allerbeste. Auslöser war das Spiel der beiden Reserven, in welchem sich die Hausherrn, mittels eines Elfmeters in der Nachspielzeit, denkbar knapp mit 1:0 durchsetzen konnten. Im Anschluss wurde wohl eine Eternitplatte auf dem Gelände des Westbahnplatzes eingetreten, woraufhin die Polizei ausrückte, um diesen Sachschaden aufzunehmen. Die Partie der beiden Kampfmannschaften stand demnach von Anfang an unter keinem guten Stern. Konzentriert man sich zunächst jedoch zuerst einmal auf das Sportliche, so muss man sagen, dass der ATSV St. Martin, als krasser Außenseiter, das Duell in der ersten Hälfte offen gestalten konnte. Die Gäste fungierten in der Verteidigung und im Mittelfeld kompakt und machten so der ASKÖ ESV Westbahn das Leben erheblich schwer. In Minute 34 gingen die Trauner durch einen Treffer von Innenverteidiger Uros Rakic, der bei einem Eckball mit nach vorne gegangen war, sogar mit 1:0 in Führung. Mit etwas Glück und viel Leidenschaft brachten die Trauner diesen Vorsprung bis zur Pause auch über die Zeit.

Pechböck bringt gegnerische Stürmer zum Verzweifeln

Die „Eisenbahner“, die bis dato eine wirklich starke Rückrunde absolviert hatten, waren in Halbzeit zwei gefordert noch mehr in das Spiel zu investieren und tatsächlich kamen die Mannen von Coach Reinhard Pfann auch mit viel Elan aus den Kabinen. „Wir haben damit gerechnet, dass vom ESV in den zweiten 45 Minuten mehr kommen wird. Demnach habe ich unsere Taktik aufs Kontern verlegt, wodurch wir auch die eine oder andere gute Möglichkeit vorgefunden haben.“, so ATSV-Trainer Milan Obradovic. Dass das Tabellenschlusslicht die Druckphase der Gastgeber unbeschadet überstand, daran hatte vor allem auch Torwart Herbert Pechböck großen Anteil. St. Martins Schlussmann wuchs an diesem Tag wahrlich über sich hinaus und brachte so die gegnerischen Angreifer reihenweise an den Rand der Verzweiflung. War der Gäste-Keeper dann doch einmal geschlagen, rettete für ihn gleich mehrfach Aluminium. Als es bereits so aussah als könnten die Trauner tatsächlich ihre knappe Führung über die Zeit retten, gelang dem ESV doch noch der Ausgleich. In Minute 88 verwertete Alexander Wimmer eine Flanke von der linken Seite zum 1:1. In einer turbulenten Schlussphase schaffte es der ATSV St.Martin aber tatsächlich nochmals zurückzuschlagen. In der letzten Minute der regulären Spielzeit, versenkte Armin Busatlic einen kurz abgespielten Freistoß sehenswert im Gehäuse der „Eisenbahner“. Die Freude über diesen „Last-minute-Sieg“ war nach dem Abpfiff natürlich auch beim Trainer der Trauner Milan Obradovic groß: „Der Sieg war aufgrund der zweiten Hälfte, in welcher der ESV wirklich überlegen war sicherlich nicht unglücklich, wobei meine Mannschaft über die gesamte Spieldauer wirklich tapfer gekämpft hat. Ein großes Lob gilt es auch unserem Torhüter Herbert Pechböck auszusprechen, der drei bis vier 100%ige Chancen zunichtemachen konnte.“

Wie bereits in der Einleitung erwähnt kam es während beziehungsweise nach dieser Partie zu einigen Zwischenfällen abseits des Platzes, die im jeweiligen Lager, so viel sei schon einmal an dieser Stelle verraten, recht unterschiedlich aufgefasst wurden. Um größtmögliche Objektivität zu gewähren, bietet ligaportal.at natürlich beiden Konfliktparteien eine Möglichkeit dazu Stellung zu nehmen.

Herwig Bindreiter (Sektionsleiter der ASKÖ ESV Westbahn Linz):

„Was sich phasenweise an diesem Tag auf unserem Sportplatz abgespielt hat, hatte mit Fußball nichts mehr zu tun. Begonnen hat das Ganze schon nach dem Spiel der Reserven als eine Eternitplatte mutwillig eingetreten wurde. Wir haben daraufhin die Polizei verständigt, die das Ganze auch aufgenommen hat. Gegen Ende der Kampfmannschaftpartie, als uns in der 88. Minute der Ausgleich gelang, musste dann unser Ordnerdienst auch noch eingreifen, als Anhänger von St. Martin zunächst einen Stauraum mit Trainingsutensilien aufbrachen und im Anschluss mit Stangen ausgerüstet auf das Spielfeld wollten. Ein anderer Schiedsrichter, als es Karl Sergl in dieser Partie war, hätte bei solch einem Vorfall sicherlich anders reagiert. Wir werden dieses Fehlverhalten aber bestimmt nicht auf uns sitzen lassen, es ist daher gut möglich, dass wir wegen dieser Ausschreitungen auch beim Verband Anzeige erstatten werden.“

Peter Satzinger (Stv. Sportlicher Leiter des ATSV St. Martin):

„Das eine Eternitplatte beschädigt wurde stimmt zwar, dass es gegen Ende der Begegnung, die wir ja schließlich gewonnen haben, aber ausgerechnet zu Übergriffen von unserer Seite gekommen sein soll, entspricht aber nicht der Wahrheit. Vielmehr haben nach der knappen Niederlage die Ordner des ESV unsere beiden jüngsten Spieler, die gerade einmal 16 bzw. 19 Jahre alt sind, provoziert. Angeblich sollen in unserer Kabine auch Scherben gelegen sein, was ebenfalls nicht stimmte und wofür man sich bei uns dann schließlich auch entschuldigte. Die enttäuschten Verantwortlichen der ASKÖ Westbahn können gerne behaupten was sie wollen, am Ende steht Aussage gegen Aussage.“

Karl Sergl (Schiedsrichter):

„Ja es ist richtig, dass es gegen Ende der Partie zu Ausschreitungen auf der Zuschauertribüne gekommen ist. Ein jüngerer Mann, der wohl den Gästen zuzuordnen war, hatte bei diesen Vorfällen soweit ich das sehen konnte auch eine Plastikstange in der Hand, wobei er zunächst Anzeichen machte diese ins Spielfeld zu werfen, was er aber letztlich doch nicht getan hat. Wo er diesen Gegenstand her hatte, weiß ich nicht. In der Nachspielzeit hat mir dann der Tormann des ESV auch noch eine Getränkehalterung gebracht, welche hineingeworfen wurde, woraufhin ich dann in der 94. Minute und somit eine Minute früher als geplant, sofort abgepfiffen habe. Ich persönlich wurde von niemand attackiert oder bedroht und konnte den Platz ganz normal verlassen. Zwischen den Zuschauern kam es nach dem Ende der Begegnung noch zu Rudelbildungen.“

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