Die SPG LASK/ASKÖ Zöhrdorf ist Meister der 2. Klasse Mitte

ASKÖ SC Kirchberg-Thening
SPG LASK/ASKÖ Zöhrdorf

So gut wie jeder rechnete vor Saisonbeginn damit, dass die diesjährige Meisterschaft in der 2. Klasse Mitte zwischen den beiden 1b-Teams des LASK und des FC Blau Weiß Linz entschieden werden würde. Während die Königsblauen nicht nur die direkten Duelle gegen den Lokalrivalen verloren, sondern sich auch ansonsten den einen oder anderen Ausrutscher erlaubten, stellten die „Jungathletiker“ Woche für Woche ihre Ausnahmestellung in dieser Liga meist eindrucksvoll unter Beweis. Aus dem erwarteten Zweikampf um Platz eins wurde somit ein Alleingang der SPG, welcher letztlich an diesem Sonntag, nach einem deutlichen 7:1-Auswärtssieg über die ASKÖ SC Kirchberg-Thening, im hochverdienten Titelgewinn gipfelte.

Hitzige erste Hälfte

Im Spitzenspiel der 21. Runde empfing die drittplatzierte ASKÖ Kirchberg-Thening mit der SPG LASK/ASKÖ Zöhrdorf den designierten Meister. Die Gäste aus Linz hatten in dieser Partie die Möglichkeit mit ihrem 20. Sieg in Folge den Titel bereits fünf Runden vor Schluss vorzeitig zu fixieren. Im Hinspiel konnten die Kirchberg-Theninger das ungleiche Duelle mit der Reserve des aktuellen Regionalliga Mitte-Führenden lange Zeit offen gestalten, wobei die Linzer damals nicht nur mit den Gegner sondern auch gleich mit zwei Ausschlüssen zu kämpfen hatten. Dieses Mal sollte es die Amateurmannschaft des LASK bei Weitem nicht so spannend machen. Von Anfang an dominierten die Schwarz-Weißen das Geschehen auf dem Platz und gingen folgerichtig bereits in Minute 10 durch Bünyamin Karatas, der erstmals nach längerer Verletzungspause wieder zum Einsatz kam, in Führung. In einer hitzigen ersten Hälfte, in der es nicht nur auf sondern auch abseits des Rasens heiß her ging, konnte Okan Ekmekci dann in der 21. Minute für den Ligaprimus auf 0:2 erhöhen. Nur kurze Zeit später musste dann Kirchberg-Thenings Schlussmann Manfred Rader, nach einem Torabschluss des an diesem Tag sehr aktiven Benjamin Bachler, erneut den Ball hinter sich aus dem Netz fischen. Spätestens als dann auch noch der aktuell Führende in der Torschützenlisten der 2. Klasse Mitte, Attila Varga, kurz vor dem Pausenpfiff den vierten Linzer Treffer an diesem Tag erzielte, war dieses ungleiche Duelle vorzeitig entschieden. Die ASKÖ Kirchberg-Thening hatte sich zwar im ersten Abschnitt nach Kräften gewehrt und fand ihrerseits auch die eine oder andere vielversprechende Tormöglichkeit vor, während die Gäste ihre Aktionen jedoch immer wieder schön zu Ende spielten, fehlte es der Höretseder-Elf doch etwas an der nötigen Kaltschnäuzigkeit.

Ofner mit dem Ehrentreffer

Im Gegensatz zum teilweise sehr verbissen geführten ersten Abschnitt, beruhigten sich die Gemüter nach Wiederbeginn zunehmend. Zu klar war die Überlegenheit des 1b-Teams des LASK, welches unmittelbar nach dem Seitenwechsel durch den eben erst eingewechselten Ardit Krasniqi zum 0:5 kam. Die Gäste kombinierten zum Teil wirklich gefällig und ließen den Ball mit wenigen Kontakten gut in ihren Reihen laufen. In der 78. Minute durften dann auch die Fans der Heim-Mannschaft einmal einen Treffer bejubeln. Nach einer hohen Hereingabe gelang Dominik Ofner per Kopf immerhin noch das Ehrentor. Nur 60 Sekunden später stellte der ebenfalls neu ins Spiel gekommene Patrik Andjelic, mit einer seiner ersten Aktionen, den alten Fünf-Tore-Abstand aber schon wieder her. Als man sich im Lager der SPG schon für die anschließende Meisterparty bereit machte, traf schließlich noch Benjamin Freudenthaler wenige Minuten vor dem Abpfiff zum 1:7. Nach dem 20. Sieg im 20. Spiel sind die Nachwuchshoffnungen der Linzer Athletiker von der in dieser Saison wirklich chancenlosen Konkurrenz nun endgültig nicht mehr einzuholen.

„Ich ziehe meinen Hut“

Trotz des klaren Erfolges und der guten Leistung seiner Mannschaft war die Freude beim Trainer des neuen amtierenden Meisters Christoph Muezell aufgrund des einen oder anderen Vorfalls doch etwas getrübt: „Ich bin jetzt schon wirklich lange Jahre im Fußball als Trainer aber auch als Spieler aktiv, aber so etwas wie in Kirchberg-Thening habe ich noch nie erlebt. Das Ganze hatte schon etwas mit einem Himmelfahrtskommando zu tun, weshalb ich wirklich froh bin, dass alle meine Spieler die Partie unverletzt beenden konnten. Vor allem von außen hat man immer wieder Leute gewisse Dinge hineinrufen hören, die dem so oft hochgepriesenen Fair-Play-Gedanken total zuwiderlaufen. Was sich zum Beispiel Fabio Silva alles anhören musste, das war schon wirklich grenzwertig, immerhin geht es hier auch um einen Menschen. Der eine oder andere Verein hat scheinbar immer noch nicht verstanden, dass wir nichts dafür können, dass wir in dieser Liga spielen müssen, das Ganze wurde nun einmal vom Verband so entschieden. Vor meinen Spielern muss ich auch angesichts der angefeindeten Atmosphäre wirklich den Hut ziehen, dass sie so ruhig geblieben sind. Die Disziplin und das wir uns nie aus der Ruhe haben bringen lassen, das hat uns in dieser Saison wirklich ausgezeichnet. Ich bin schon sehr stolz auf die Art und Weise wie wir den Titel letztlich einfahren konnten, auch wenn man unsere Leistungen zum Beispiel mit jenen der Reserve von Blau Weiß Linz vergleicht. Es ist zudem nicht einfach für ein junges Team, wenn Woche für Woche jeder von einem einen Sieg erwartet und so mancher nur auf einen Ausrutscher lauert, um gleich wieder alles schlechtzureden. Meine Mannschaft hat aber wirklich immer Charakter bewiesen und das freut mich persönlich ungemein!“

Auch auf Seiten von Kirchberg-Thening dürfte man nicht gerade unfroh darüber sein, dass es wohl so schnell nicht wieder zu einem Meisterschaftsspiel mit der zweiten Garnitur des LASK kommen wird. So meinte etwa Trainer Anton Höretseder diesbezüglich: „Es hilft zwar nichts mehr sich zu beschweren, aber das Ganze hat mit 2. Klasse-Fußball überhaupt nichts mehr zu tun. Es ist schon sehr bedenklich, wenn man sich als ehrlicher kleiner Verein, der eigentlich in dieser Spielklasse eine gute Rolle spielt, so vorführen lassen muss. Ärgern kann ich mich auch über das wirklich schon provokante Verhalten von so manchem Möchtegernprofi. Meinem Team kann ich trotz der hohen Niederlage nicht böse sein, hat es doch alles probiert. Mit einer besseren Chancenauswertung hätte die Begegnung auch gut und gerne 3:6 ausgehen können. Wenn man gegen einen solchen Gegner spielt, dann muss am Ende das Ergebnis wohl auch so ausschauen. Die SPG LASK/ASKÖ Zöhrdorf war ohne Frage die stärkste Mannschaft in dieser Spielzeit, demnach sind sie auch verdient Meister geworden und dazu gilt es ihnen als fairer Sportsmann auch letztendlich zu gratulieren.“

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