FC Blau Weiß Linz 1b droht nach Sieg im Spitzenspiel eine Strafverifizierung durch den Verband

ASKÖ Blaue Elf Linz
FC Blau Weiß Linz

Im Spitzenspiel der 22. Runde empfing die ASKÖ Blaue Elf Linz, ihrerseits Tabellenzweiter, das auf Rang drei liegende 1b-Team des FC Blau Weiß Linz. Im Herbst siegten die Kicker aus dem Wasserwald auswärts überraschend klar mit 4:1. Auch im Rückspiel konnte die Neumann-Elf lange Zeit ein 0:0 halten, ehe ein Doppelschlag von Bejadin Sakiri (69.) und Konstantin Kitzmüller (72.) die Gastgeber auf die Verliererstraße brachte. Am Ende musste sich die ASKÖ Blaue Elf der Reserve des Regionalligisten mit 1:3 geschlagen geben. Blau Weiß Linz 1b könnte diesen wichtigen Sieg jedoch im Nachhinein noch am „Grünen Tisch“ verlieren, da bei den Gästen ein Spieler zum Einsatz kam, der nicht am Spielbericht aufschien.

Prominente Unterstützung

Nach wie vor herrscht in der 2. Klasse Mitte Unklarheit darüber, welcher Platz letztlich zur Relegation reichen wird. Verursacht wurde dieses aus sportlicher Sicht recht bedenkliche Wirrwarr durch die Regelung, dass nur ein 1b-Team letztlich zum Aufstieg berechtigt ist. Jetzt stellt sich natürlich die Frage wie man die SPG LASK/ASKÖ Zöhrdorf, die bereits als Meister feststeht, bewertet, auch im Falle dass die Schwarz-Weißen tatsächlich den Sprung in die Erste Liga schaffen und dann unter Umständen vielleicht im kommenden Jahr in einer höheren Liga eine eigene zweite Mannschaft stellen. Die Gefahr aus Sicht des FC Blau Weiß Linz 1b ist auf alle Fälle groß, dass man auch wenn man tatsächlich Zweiter werden sollte, nicht an der Relegation teilnehmen darf. Die ganze Situation scheint aber noch nicht wirklich zur Gänze geklärt zu sein und so hat man im Lager der Blau-Weißen die Hoffnung noch nicht aufgegeben, vielleicht doch noch aufzusteigen. Dies unterstrich auch die Aufstellung der „Donauparkkicker“ im Spiel gegen die ASKÖ Blaue Elf. So erhielt die zweite Garnitur des Regionalligisten in dieser Begegnung mit Konstantin Kitzmüller, Matej Vidovic und Christopher Lindenbauer prominente Unterstützung von oben. Bei der Blauen Elf kehrten, gerade noch rechtzeitig vor dieser wichtigen Partie, mit Marc Swersina, Enrico Brinciotti, Daniel Gortva, Manuel Ziegler und Pascal Wagner etliche Leistungsträger, die zuletzt verletzt oder gesperrt fehlten, in die Startformation zurück.

Eine schöne Aktion ändert alles

Die erste Hälfte war über weite Teile von Taktik geprägt. Die Amateurmannschaft des FC Blau Weiß Linz hatte etwas mehr vom Spiel, wobei man sich sichtlich schwer tat gegen die Fünferabwehrkette der Hausherrn, welche verstärkt wurde durch eine Doppelsechs, ein Durchkommen zu finden. Die ASKÖ Blaue Elf ließ mittels ihres intensiven Abwehrpressing und enorm viel Laufarbeit kaum nennenswerte Chancen der Gäste zu. Selbst wurden die Mannen von Spielertrainer Klaus Neumann aber auch nur selten torgefährlich, weshalb es folgerichtig mit einem torlosen Remis in die Kabinen zur Pausenansprache ging. Auch nach Wiederbeginn war es die 1b-Mannschaft von Blau Weiß, die in diesem Linzer Derby mehr Ballbesitz hatte. Wirklich Kapital konnte die Feigl-Elf daraus jedoch nicht schlagen. Gerade als sich das Blatt etwas in Richtung der Blauen Elf zu wenden begann, mussten die Hausherrn mit dem verletzungsbedingten Ausfall von Marc Swersina, einen herben Verlust hinnehmen. Das Fehlen des Innenverteidigers sollte sich schon kurze Zeit später schmerzlich bemerkbar machen. Die Blaue Elf konnte in der 69. Minute einen Angriff über die Seite nicht unterbinden, woraufhin eine gut angetragene Flanke den Weg zur Mitte fand. Das hohe Zuspiel verwertete Bejadin Sakiri, der Richtung zweiter Stange eingelaufen war, schließlich volley zum 0:1. „Wir haben über weite Strecken in diesem Spiel das Zentrum kontrolliert, wodurch Blau Weiß gezwungen war viel quer und diagonal zu spielen. Hat es unser Gegner dann einmal mit Hereingaben von der Seite versucht, waren wir darauf eigentlich gut vorbereitet. Beim ersten Gegentor sind wir dann aber einmal zu spät gekommen und schon war es passiert. Diese eine gute Aktion hat die Partie zugunsten von Blau Weiß entschieden, mussten wir doch danach gezwungenermaßen von unserer Linie abrücken und mehr Risiko gehen, wodurch natürlich Lücken in unserer Defensive entstanden sind.“, so Blaue Elf-Coach Klaus Neumann.

Golovrski mit der Entscheidung

Nur 120 Sekunden nach dem die Königsblauen in Führung gegangen waren, nützte Konstantin Kitzmüller, einen Stellungsfehler in der Hintermannschaft der Heimelf zum 0:2 eiskalt aus. Die „Wasserwaldkicker“ gaben sich trotz des Zwei-Tore-Rückstandes nicht geschlagen und tatsächlich sollten sie durch einen verwandelten Strafstoß von Manuel Ziegler in Minute 74 nochmals herankommen. Die daraufhin folgende Schlussoffensive der ASKÖ Blaue Elf blieb jedoch unbelohnt. Die endgültige Entscheidung in dieser Partie gelang letztlich Karlo Golovrski zehn Minuten vor dem Ende, der unter beträchtlicher Mithilfe von Torwart Pascal Wagner zum 1:3-Endstand traf. Der Reserve des FC Blau Weiß Linz gelang somit nicht nur die Revanche für die 1:4-Schlappe aus der Hinrunde, sondern gleichzeitig konnte man auch in der Tabelle an der Blauen Elf vorbeiziehen.

Strafverifizierung möglich

Da es aber schlussendlich zu Ungereimtheiten hinsichtlich des Spielberichtes kam, könnte FC Blau Weiß Linz 1b diesen wichtigen Sieg am "Grünen Tisch" doch noch verlieren. Ob dies tatsächlich der Fall ist, entscheidet der Verband in einer Sitzung am Mittwoch. „Dass es bezüglich der von Blau Weiß eingesetzten Spielern zu Widersprüchen kam, kann ich bestätigen. Dass die Begegnung jetzt dadurch nachträglich entschieden werden könnte, wäre natürlich schade, aber wohl dem Regulativ entsprechend.“, so Spielertrainer Klaus Neumann. Blaue Elf-Sektionsleiter Heinz Zitta bestätigte im Anschluss den Protest: „Ja es stimmt, dass wir einen Einspruch eingelegt haben. Der von Blau Weiß eingesetzte Spieler mit der Nummer sechs stand nicht auf dem Spielbericht und so konnten wir ja nicht nachvollziehen, wer da überhaupt jetzt gegen uns spielt. Eigentlich ist das Ganze eine Frechheit, denn wenn so etwas nicht bestraft wird, dann könnte ja praktisch jeder Verein mit irgendwelchen Spielern antreten, daher würde mich alles außer eine 3:0-Strafverifizierung auch wundern. Blau Weiß sieht das Ganze aber wohl eher als Formalfehler an.“

System- oder Eigenfehler?

Harald Leitner der Sportliche-Leiter von Blau Weiß 1b der für die Eingabe zuständig war, würde für eine Lösung im Sinne des Sports plädieren: „Ich habe unsere Aufstellung wie immer im System eingegeben und bin im Anschluss mit dem Schiedsrichter auch diese in Verbindung mit den Spielerpässen, die alle da waren, durchgegangen. Uns ist da noch nicht aufgefallen, dass etwas nicht stimmen könnte. Als dann Alexander Jovanovic ausgewechselt und Karlo Golorvski eingewechselt wurde, hat der Unparteiischen dann bemerkt, dass Erstgenannter gar nicht am Spielbericht aufscheint. Der Referee sprach zunächst von einem Formalfehler und so spielten wir die Partie auch ganz normal zu Ende. Ob die falsche Eingabe nun aus einem Fehler des Systems, welches meine Eingabe nicht übernommen hatte, resultierte oder mein eigenes Verschulden war, kann ich ganz ehrlich nicht sagen. Falls tatsächlich ich für die falsche Eingabe verantwortlich bin, dann werde ich das auch auf meine Kappe nehmen. Wir alle sind nun einmal Menschen und diese machen bekanntlich Fehler. Aus Sicht des Sportes wäre es jedoch sehr schade, wenn meine Mannschaft, die auf dem Platz verdient gewonnen hat, im Nachhinein dafür bestraft werden würde. Wäre es in dieser Partie um nichts gegangen, wäre wohl die Aufregung auch bei weitem nicht so groß gewesen. Sicherlich verstehe ich auch die Verantwortlichen der Blauen Elf. Ein sportlich fairer Verlierer würde die Angelegenheit wahrscheinlich aber anders lösen, zumal ja nicht irgendwer zum Einsatz gekommen ist, sondern ein spielberechtigter Akteur, dessen Spielerpass auch vorgelegen ist. Wir wollten uns dadurch sicherlich nicht unfair einen Vorteil verschaffen, das haben wir ehrlich gesagt nicht nötig.“

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.