Die ASKÖ Blaue Elf Linz siegte zwar am „Grünen Tisch“, am grünen Rasen ließ man jedoch Punkte liegen

ASKÖ Blaue Elf Linz
Union Edelweiß Linz 1b

Nach der vermeintlichen 1:3-Niederlage am vergangenen Spieltag gegen FC Blau Weiß Linz 1b sah es noch so aus, als hätte die ASKÖ Blaue Elf Linz ihre Chance sich aus eigener Kraft den Vizemeistertitel in der 2. Klasse Mitte presented by HDI zu sichern, kurz vor Saisonende doch noch verspielt. Nur sieben Tage später hatte sich die Ausgangslage für die Kicker aus dem Wasserwald im Kampf um Platz zwei, aber schon wieder deutlich gebessert. Grund dafür war vor allem die Entscheidung des Verbandes vom Donnerstag dem Protest der Blauen Elf, welche man nach einem von Blau Weiß Linz fehlerhaft ausgefüllten Spielbericht eingelegt hatte, stattzugeben und die Partie somit mit 3:0 zugunsten der Neumann-Elf zu werten. Dem Sieg am „Grünen Tisch“ folgte ein 1:1-Unentschieden gegen Union Edelweiß Linz 1b.

Entscheidet Formalfehler über Relegation?

Wenn man so will könnte ein formaler Fehler schlussendlich ausschlaggebend dafür sein, welches Team aus der 2. Klasse Mitte sich für die Relegation qualifizieren kann und welches nicht. Aus sportlicher Sicht wäre das sehr schade, aus rein juristischer Sicht hingegen wohl gerechtfertigt. Ausgelöst wurde das Ganze durch einen Fehler im Spielbericht beim Linzer Derby zwischen der Blauen Elf und dem 1b-Team von Blau Weiß Linz (ligaportal.at berichtete darüber ausführlich). Auf Seiten des Verbandes entschied man sich nun letztlich diese Begegnung mit 3:0 zugunsten der ASKÖ Blaue Elf Linz, die eigentlich mit 1:3 unterlegen war, zu werten. Ein harter Schlag nicht nur für die um ihre Punkte gebrachte Reserve von Blau Weiß Linz, sondern auch für die ASKÖ SC Kirchberg-Thening und die ASKÖ Dionysen, deren Chancen auf das Erreichen eines möglichen Aufstiegsplatzes durch dieses Urteil ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurden. Der Sportliche-Leiter von Blau Weiß Linz 1b Harald Leitner, dem die fehlerhafte Eingabe wohl unterlaufen war, bewies Größe und stellte sich seiner Verantwortung: „Bei der anberaumten Verhandlung konnte der Verband offenbar nachweisen, dass es sich nicht um einen Administrationsfehler gehandelt hat, wodurch die Schuld an diesem Schlamassel wohl bei mir zu suchen ist. Gemäß den Bestimmungen werden Begegnungen, in denen ein Spieler, der nicht am Spielbericht aufscheint und trotzdem zum Einsatz kommt mit 3:0 strafverifiziert. Die Entscheidung des Verbandes, welche uns in einem ehrlichen und fairen Gespräch mitgeteilt wurde, geht demnach in Ordnung und ist auch absolut zu akzeptieren. Zusätzlich zum Punkteabzug gab es auch noch eine Funktionärsstrafe für mich, ein weiteres Vorgehen gegen den betroffenen Spieler Alexander Jovanovic konnten wir hingegen verhindern, indem wir dank unseres eigenen Pressefotographen belegen konnten, dass es sich tatsächlich um ihn und nicht wie von der Blauen Elf behauptet, um einen nicht einsatzberechtigten Spieler gehandelt hat. Generell ist der eingelegte Protest aus sportlicher Sicht sehr schade, wenngleich das natürlich das gute Recht der Blauen Elf ist, deren Argumentationslinie, dass man sich auf uns aufgrund des mangelhaften Spielberichtes nicht entsprechend einstellen konnte, ich aber absolut nichts abgewinnen kann. Ich werde mich meiner Verantwortung natürlich stellen und eventuelle Konsequenzen der Clubführung auch akzeptieren, möchte aber betonen, dass ich sehr gerne für den Verein weiterarbeiten würde. Um den angestrebten Relegationsplatz noch erreichen zu können, sind wir jetzt natürlich auf fremde Hilfe angewiesen.“

Schiedsrichter unfreiwillig im Mittelpunkt

Union Edelweiß Linz 1b war das erste Team, welches den Amateuren der Königsblauen Schützenhilfe hätte leisten können. Tatsächlich sollten die Nachwuchshoffnungen des OÖ-Ligisten, für die es in dieser Partie im Prinzip nur noch um die Ehre ging, der Blauen Elf mehr Probleme bereiten, als dieser Lieb war. Beide Mannschaften starteten äußerst ambitioniert und so entwickelte sich eine temporeiche Begegnung auf relativ hohem Niveau. Die Neumann-Elf versuchte von Beginn an vor heimischer Kulisse die in dieser Saison nicht immer ganz sattelfeste Abwehr ihres Gegners mit konsequenten Forchecking unter Druck zu setzen. In Minute 15 gingen die zu favorisierenden Hausherrn nach einer Freistoßhereingabe von der Seite und einem Kopfball von Pablo Fernandez Medina auch erwartungsgemäß in Führung. Nur wenige Augenblicke später war es alleine Schiedsrichter Mario Schörkhuber, der einen weiteren Treffer der Blauen Elf durch Sandro Zeilinger verhinderte, indem er einen schnell abgespielten Freistoß wieder zurückpfiff. Der Unparteiische stand auch im weiteren Verlauf dieser Partie immer wieder unfreiwillig im Mittelpunkt. So fühlten sich beide Teams gleich mehrfach zu unrecht um einen Elfmeter gebracht. Als dann Referee Schörkhuber in der 33. Minute tatsächlich einmal nach einem vermeintlichen Foulspiel im Strafraum der Gastgeber auf dem Punkt zeigte, löste auch diese Entscheidung bei so manchem, freundlich ausgedrückt, Unverständnis aus. „Diesen Elfmeter kann man geben, muss man aber nicht. Vielleicht wollte der Unparteiische in dieser Szene seine Fehlentscheidung von davor, als er uns einen klareren Penalty vorenthielt, kompensieren.“, so Edelweiß 1b-Coach Reinhold Schachinger. Die Chance aus elf Metern den Ausgleich zu erzielen sollte sich Yigit Sükrü Yilmaz, der wenige Minuten davor nach feiner Einzelleistung bereits die Stange getroffen hatte, schließlich nicht entgehen lassen. Mit dem Zwischenstand von 1:1 ging es dann auch ab in die Kabinen zur Pausenansprache.

Erste Früchte harter Arbeit

Nach Wiederbeginn war der ASKÖ Blaue Elf wirklich anzumerken, dass sie gewillt war, für die aus ihrer Sicht so wichtigen drei Punkte alles zu geben. Wie schon gegen Ende der ersten, so konnten die Hausherrn jedoch auch in der zweiten Hälfte ihr Potential nicht gänzlich abrufen, zudem verfügte Edelweiß 1b mit Robert Bogic, der nach überstandener Verletzung sein Comeback im Tor der Gäste feierte, über einen mehr als nur sicheren Rückhalt. In den letzten 20 Minuten kam dann nochmals so richtig Farbe ins Spiel, als Schiedsrichter Schörkhuber zunächst den Torschützen zum 1:1, Yigit Sükrü Yilmaz, nach einem Foulspiel mit glatt Rot vom Platz stellte, ehe er kurze Zeit später auf der anderen Seite Daniel Gortva die Ampelkarte zeigte. Durch die beiden Ausschlüsse ergaben sich für beide Mannschaften naturgemäß Räume, welche aber weder die ASKÖ Blaue Elf, die gegen Ende mit einer Zweier-Abwehr und fünf Angreifern agierte, noch die Gäste auszunutzen vermochten. Somit blieb es letztlich beim Unentschieden, welches aus Sicht der Reserve der Union Edelweiß durchaus als Erfolg zu werten ist. „Es war ein offener Schlagabtausch auf hohem Niveau. Es freut mich natürlich, dass wir nun schön langsam die ersten Früchte unserer harten Arbeit ernten können, indem wir uns als Kollektiv mehr und mehr weiterentwickeln.“, so Edelweiß 1b-Caoch Reinhold Schachinger. Auf Seiten der Hausherrn konnte man mit dem Ergebnis weniger gut leben. So beurteilte Blaue Elf-Trainer Klaus Neumann die Leistung seines Teams doch recht kritisch: „Wir haben eigentlich ganz gut angefangen, danach haben wir uns aber auch durch so manche fragwürdige Entscheidungen des Unparteiischen aus dem Konzept bringen lassen. Die zunächst noch positive Körpersprache ist mehr und mehr gekippt und schließlich hat ein Spieler den anderen mit seiner Verunsicherung angesteckt. Die Schuld jetzt aber nur beim Referee zu suchen, wäre jedoch sicherlich der falsche Ansatz. Wir müssen es einfach wieder schaffen, wirklich 100% zu geben, ansonsten könnte es für uns auch in den nächsten Runden schwer werden.“

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