ATSV St. Martin übergibt die „Rote Laterne“ an SV Chemie Linz

ATSV St. Martin/Traun
SV Chemie Linz

Zu einem echten Kellerderby kam es in der 24. Runde der 2. Klasse Mitte presented by HDI, trafen mit dem ATSV St. Martin und dem SV Chemie Linz, doch die beiden letztplatzierten Mannschaften im direkten Duell aufeinander. Das Ligaschlusslicht aus Traun hatte dabei die Möglichkeit die ungeliebte „Rote Laterne“ den „Chemikern“ umzuhängen, dafür benötigte die Obradovic-Elf auf eigener Anlage jedoch einen Sieg. Kein leichtes Unterfangen für ein Team, das in dieser Saison erst ein einziges Mal zuhause gewinnen konnte und ansonsten alle restlichen Heimspiele verloren hatte.

Traumtor per Freistoß

In der vergangenen Runde war der ATSV St. Martin im Trauner Derby gegen die ASKÖ Dionysen noch mit 1:9 gehörig unter die Räder gekommen. Damals musste Coach Milan Obradovic etliche wichtige Akteure vorgeben. Gegen den SV Chemie Linz kehrten die schmerzlich vermissten Mannschaftsstützen wieder zurück in den Kader. So standen dieses Mal beim ATSV wieder Uros und Nemanja Rakic, Adnan Ganibegovic, sowie Kapitän Klaus Sexlinger in der Anfangself. Trotz der Rückkehrer tat sich St. Martin zu Beginn gegen ambitionierte Gäste recht schwer. Die Hausherrn wirkten verkrampft und es fehlte ihnen an der nötigen Ruhe in ihrem Spiel. Der SV Chemie kam seinerseits in Halbzeit eins zu mehreren guten Möglichkeiten, eine davon nutzen konnte die an Toren gemessene schwächste Offensive der Liga jedoch nicht. In der 33. Minute sorgte schließlich ATSV-Kapitän Klaus Sexlinger für den ersten Höhepunkt in dieser Partie, indem er einen Freistoß aus rund 18 Metern Entfernung über die Mauer hinweg raffiniert in den Winkel schlenzte. St. Martins Trainer Obradovic betonte nach dem Spiel, dass dieses wunderschöne Tor kein Zufallsprodukt war: „Er hat das im Training immer wieder geübt. Der Treffer war enorm wichtig für uns, weil wir uns danach doch erheblich leichter getan haben.“ Mit dem Zwischenstand von 1:0 verabschiedeten sich beide Mannschaften dann auch in die Pause.

Missverständnis führt zu Eigentor

Dass sich der SV Chemie Linz für den zweiten Abschnitt viel vorgenommen hatte, war schnell erkennbar. Die Hoffnungen der Linzer, die Partie noch drehen zu können, erhielten relativ rasch nach Wiederbeginn aber einen herben Dämpfer, als Stefan Pop in Minute 48 einen Konter, der mit drei, vier direkten Pässen durch die Mitte lanciert wurde, erfolgreich abschließen konnte. Mit Fortdauer von Hälfte zwei begannen die Trauner ihren Vorsprung mehr und mehr zu verwalten. Die Gäste probierten ihrerseits irgendwie nochmals ins Spiel zurückzufinden, als dann Daniel Schossengeier nach einem Missverständnis mit seinem Torwart Lukas Berger eine Viertelstunde vor Schluss den Ball ins eigene Gehäuse bugsierte, war diese Begegnung jedoch endgültig aus Sicht der „Chemiker“ verloren.

Ungewisse Zukunft

Nicht nur mit der Niederlage, sondern auch mit dem unglücklichen Spielverlauf und der schwachen Schiedsrichterleistung haderte nach dem Abpfiff Chemie-Trainer Markus Schütz: „Wie schon in den letzten Partien so ist auch dieses Mal wieder alles gegen uns gelaufen. Wir haben 90 Minuten gedrückt, uns etliche Chancen herausgespielt und stehen doch wieder ohne Punkte da. Vor allem für meine Spieler tut mir das sehr leid, weil sie einen tadellosen kämpferischen Auftritt erneut hingelegt haben. Hinzu kommt noch, dass wir seit Wochen immer wieder durch schwache Schiedsrichterleistungen benachteiligt werden, so wurde auch in dieser Begegnung wieder in unzähligen strittigen Situationen gegen uns entschieden. Das generell die Punkte bei uns im Frühjahr fehlen, steht zwar außer Frage, dennoch so denke ich, habe ich meine Aufgabe eine funktionierende Mannschaft zu formen, in der im Gegensatz zu früheren Jahren wieder Disziplin und Ordnung herrscht, erfüllt. Ob mich der Vorstand meine begonnene Arbeit in der nächste Saison fortsetzen lässt, kann ich noch nicht sagen.“

Auf Seiten des ATSV St. Martin war man nach dem 3:0-Heimsieg verständlicherweise froh die „Rote Laterne“ nach langer Zeit endlich wieder abgeben zu können. Trainer Milan Obradovic freute sich auch eine Steigerung seiner Truppe im Vergleich zur Vorwoche feststellen zu können: „Wir haben die Fehler, welche uns beim 1:9 im Trauner Derby unterlaufen sind, am Freitag noch einmal relativ lautstark angesprochen. Tatsächlich haben wir gegen Chemie vieles besser gemacht, als zuletzt gegen Dionysen. Erfreulich ist auch, dass wir endlich wieder einmal zu null gespielt haben. Unsere Leistung in dieser Partie war unterm Strich vielleicht nicht überragend, trotzdem hatte ich nie das Gefühl, dass wir dieses Spiel nicht gewinnen würden, auch wenn Chemie gut dagegengehalten hat.“

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