Nur eine Halbzeit lang konnte der FC Stahl SC Kirchberg-Thening Paroli bieten

ASKÖ SC Kirchberg-Thening
FC Stahl Linz

Die Tabellenführung brachte bis zu dieser Runde in der 2. Klasse Mitte presented by HDI keinem Team wirklich viel Glück. Jene Mannschaften die den Ligathron erobern konnten, mussten den Platz an der Sonne gleich eine Woche darauf wieder räumen. Der ASKÖ SC Kirchberg-Thening gelang es nun, diese Serie zu durchbrechen. Die immer noch ungeschlagene Höretseder-Elf verteidigte an diesem Spieltag die Tabellenspitze vor heimischen Publikum, mit einem 8:2-Kantersieg über den FC Stahl Linz, souverän. Der hohe Erfolg der Kirchberg-Theninger resultierte vor allem aus einer starken zweiten Hälfte, in der man das zunehmend undisziplinierte Defensivverhalten der Gäste mit gleich einem halben Dutzend Tore bestrafte.

 

Duell auf Augenhöhe

Eine erfreuliche Nachricht gab es für die Gastgeber bereits vor dem Anpfiff, so konnte Alexander Mittermeir, trotz zuletzt erlittener Knieverletzung, auflaufen. Es dauerte nicht lange, um einmal mehr zu erkennen, wie wichtig der Torschützenkönig der vergangenen Saison für das Spiel der ASKÖ SC Kirchberg-Thening ist. So brachte der Stürmer die Hausherrn bereits nach 16. Minuten per Kopf in Führung. Der FC Stahl, der zuletzt den ersten Pflichtspielsieg in der Vereinsgeschichte feiern konnte, ließ sich von diesem frühen Gegentreffer aber nicht aus der Bahn werfen. Die Linzer spielten aus einer kompakten Abwehr heraus gut mit und sorgten vor dem gegnerischen Tor auch immer wieder für Gefahr. Die Heim-Mannschaft hatte hingegen so ihre Mühe, nach dem schnellen 1:0 entsprechend nachzusetzen. In der 32. Minute forcierten die Gäste dann einen Vorstoß über die rechte Seite, den Ball zur Mitte verwertete schließlich Husein Hodzic zum Ausgleich. Als Vieles schon darauf hindeutete, dass es mit einem Unentschieden in die Halbzeit gehen würde, konnten die Kirchberg-Theninger doch noch einmal zuschlagen. Einen Freistoß aus aussichtsreicher Position versenkte Philipp Beisl im Kasten der „Vöestler“, wobei Gäste-Keeper Patrik Pilic in dieser Szene chancenlos war, da der Ball schlussendlich noch entscheidend abgefälscht wurde. „Dieser Treffer so kurz vor der Pause war natürlich sehr wichtig für uns. Der FC Stahl hat sich in der ersten Hälfte wirklich mit aller Kraft gewehrt und konnte uns über weite Strecken auch Paroli bieten.“, so Kirchberg-Thening-Coach Höretseder.

Ausgekontert

Für den ersten Aufreger nach Wiederbeginn sorgten die Linzer, die bei einem Stangenschuss von Husein Hodzic in der 48. Minute Pech hatten. Anstelle somit erneut auszugleichen, kassierten die viel zu weit aufgerückten Gäste im direkten Gegenzug durch Stefan Jungreithmeier aus einem Konter das 3:1. Fünf Minuten später war es erneut Kirchberg-Thenings Nummer elf, welche die heimischen Fans jubeln ließ. Wieder war es ein schneller Gegenangriff der zum Erfolg führen sollte. Dieser schnelle Doppelschlag war so etwas wie die Vorentscheidung in dieser Partie, wenngleich FC Stahl-Kapitän Hodzic, mit seinem zweiten Treffer an diesem Tag, sein Team in der 64. Minute noch einmal auf 4:2 heranbrachte. Die ASKÖ SC Kirchberg-Thening wankte nach diesem Gegentor zwar kurz, rund eine Viertelstunde vor Schluss schaffte man dann jedoch, durch das Tor von Philipp Oberlaber, endgültig klare Verhältnisse. Die Gäste aus Linz vernachlässigten nun völlig ihr Defensivverhalten und liefen so von einem Konter in den nächsten. Die Höretseder-Elf traf bei ihren Angriffsbemühungen kaum noch auf nennenswerten Widerstand, wodurch es ihr auch nicht besonders schwer fiel, alleine in den letzten sechs Minuten noch dreimal zu treffen. Die Kirchberg-Theninger Tore Nummer sechs, sieben und acht erzielte allesamt Alexander Mittermeir, der sich, obwohl keineswegs völlig fit, so noch über einen lupenreinen Hattrick freuen durfte.

Undiszipliniertheiten abstellen

Nach dem Schlusspfiff war der Ärger bei FC Stahl-Trainer Ernst Kettl über die leichtfertige Spielweise seiner Mannschaft in Durchgang zwei verständlicherweise groß: „Ich muss ehrlich zugeben, dass ich im Moment wirklich etwas bedient bin. Eine Halbzeit lang halten wir wirklich gut dagegen, spielen brav mit und sind mit Kirchberg-Thening absolut auf Augenhöhe, nur um dann nach der Pause unsere taktischen Anweisungen einfach über Bord zu werfen und dem Gegner dadurch das Toreschießen ungemein leicht zu machen. Vor allem die schnelle Rückwärtsbewegung im Mittelfeld hat in den zweiten 45 Minuten überhaupt nicht mehr funktioniert. Einige Defensivspieler agierten viel zu offensiv, obwohl wir das eigentlich klar angesprochen hatten. Diese Undiszipliniertheiten in Zukunft abzustellen, wird nicht leicht werden und sicher einige Zeit dauern. Die Kirchberg-Theninger waren spielerisch meiner Meinung nach nicht besser als wir, dafür waren sie aber viel aggressiver und kompromissloser im Zweikampfverhalten. Im Endeffekt haben vielleicht drei bis vier meiner Spieler an diesem Tag ihre Normalform erreicht, alle anderen waren davon weit entfernt, was wohl bei dem einen oder anderen auch an der schlechten Spielvorbereitung gelegen sein mag. Auch im konditionellen Bereich sind wir bei weitem noch nicht dort, wo wir hinwollen. Leider können wir aufgrund der bis zum Frühjahr angespannten Personalsituation auch von der Bank aus nicht den Druck bzw. den Konkurrenzkampf entwickeln, den es brauchen würde.“

Bei den Gastgebern war die Freude über den 8:2-Kantersieg nach Spielende verständlicherweise groß, wenngleich Kirchberg-Thenings Trainer Anton Höretseder nicht uneingeschränkt zufrieden mit dem Auftritt seines Teams war: „Ich glaube das Ergebnis täuscht etwas über die tatsächliche Leistung meiner Mannschaft hinweg. Auch dieses Mal war unser Spiel noch nicht das Gelbe vom Ei, vor allem in der ersten Hälfte haben wir uns richtig schwer getan. Nichtsdestotrotz ist der Sieg ohne Zweifel verdient, wenngleich er meines Geschmacks etwas zu hoch ausgefallen ist. Wir haben sicherlich noch Luft nach oben und ich bin fest davon überzeugt, dass wir auch noch besser werden, wobei die aktuell herrschende Euphorie dazu ihres Beitragen sollte.“

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