Union Mühlbach macht mit Sieg über ESV Westbahn das halbe Dutzend voll

ASKÖ ESV Westbahn Linz
Union Mühlbach

Da der anhaltende starke Regen am Wochenende ein Spiel in der Mühlbacher Gössnparkarena unmöglich gemacht hätte, tauschte der aktuelle Tabellenzweite der 2. Klasse Mitte presented by HDI sein Heimrecht kurzerhand mit dem ESV Westbahn. Der in dieser Saison so auswärtsstarken Sipura-Elf sollte der Verlust des Heimvorteils, wie zu erwarten, nur wenig ausmachen. In einem über weite Strecken recht ausgeglichenen Duell zweier Aufstiegskandidaten setzte sich letztlich die Union Mühlbach, dank der Treffer von Patrick Leonhardsberger (45.) und Michael Spindler (89.), mit 2:0 durch. Für die Mühlbacher, die sich in einer offenen Partie als das etwas clevere Team erwiesen, war es bereits der sechste Sieg in Folge.

 

Umstrittenes (Abseits-)Tor

Dass die lange Herbstmeisterschaft schon ihre Spuren hinterlassen hatte, das zeigte sich bereits vor dieser Begegnung, gingen doch beide Mannschaften aufgrund etlicher verletzungsbedingter Ausfälle deutlich ersatzgeschwächt in dieses Spiel. Den etwas besseren Start erwischte die Union Mühlbach, die sich gleich zu Beginn die eine oder andere gute Möglichkeit herausarbeiten konnte. Der entscheidende letzte Pass wollte den Gästen zunächst jedoch nicht gelingen. Der ESV Westbahn, der beinahe durch einen Krajinovic-Kopfball aus kurzer Distanz in Führung gegangen wäre, brauchte seinerseits einige Zeit, um so richtig Schwung aufzunehmen. Als größter Spielverderber an diesem Tag sollte sich der tiefe Boden erweisen, der ein kontrolliertes Kombinationsspiel beinahe unmöglich machte, woraufhin sich diese Partie zu einer regelrechten „Schlacht“, in der um jeden Zentimeter verbissen gekämpft wurde, entwickelte. Wirklich nennenswerte Torchancen waren in einer äußerst zerfahrenen Begegnung bis zum Pausenpfiff echte Mangelware. Als vieles schon auf eine torlose erste Hälfte hinwies, gelang den Mühlbachern in der 45. Minute durch Patrick Leonhardsberger schließlich doch noch das so wichtige 0:1. Der momentane Zweitplatzierte in der ligainternen Torschützenliste musste einen Querpass von Julian Engelsberger nur noch über die Linie drücken, nachdem man zuvor die weit aufgerückte Abwehr der Hausherrn mit schnellem Umschaltspiel aushebeln konnte. Laut ESV-Trainer Reinhard Pfann hätte dieser Treffer jedoch niemals zählen dürfen: „In dieser Szene waren gleich mehrere Mühlbacher Spieler klar im Abseits gestanden. Es ist wirklich frustrierend, dass es einfach immer zwei bis drei Mannschaften gibt, deren Assistenten dann bei solchen Situationen die Fahne unfairerweise unten lassen.“

Spindler als Retter in höchster Not

Im Gegensatz zu ersten Hälfte fehlte es dem Spiel nach dem Seitenwechsel nicht an gefährlichen Strafraumszenen. So setzte etwa kurz nach Wiederbeginn der Torschütze zum umstrittenen 0:1, Patrick Leonhardsberger, seinen Schuss ans Lattenkreuz. In einer nach wie vor recht offenen Partie kamen auch die „Eisenbahner“ nach der Pause zu ihren Chancen, wobei Reinald Leitner nach rund 70 Minuten wohl die beste Gelegenheit auf den ersehnten Ausgleichstreffer vergab. Der aufgerückte Verteidiger kam nach einer Unsicherheit von Mühlbach-Keeper Benjamin Skall aus kürzester Distanz an den Ball. Michael Spindler konnte das bereits sicher scheinende 1:1 jedoch noch verhindern, indem er den Schuss von Reinald Leitner noch mittels seines Oberschenkels entscheiden vor der Linie abwehren konnte. Die Heim-Mannschaft warf in der Schlussphase, ihre dritte Niederlage in Folge vor Augen, nochmals alles nach vorne. Gegen die beste Abwehr der Liga, die bei ihren letzten fünf Auftritten gleich viermal zu null gespielt hatte, taten sich die „Eisenbahner“ jedoch schwer ein Durchkommen zu finden. Kurz vor dem Ende verlängerte sich dann leider Gottes auf beiden Seiten die ohnehin lange Verletztenliste. Bei den Mühlbachern musste Julian Engelsberger mit einer Knieverletzung ebenso vorzeitig den Platz verlassen, wie auf der Gegenseite ESV-Keeper Patrick Edelmayr, der bei einem Zusammenprall möglicherweise eine Gehirnerschütterung erlitt. Für Letztgenannten kam in der 87. Minute Ersatztorwart Marco Lambauer neu ins Spiel. Die etatmäßige Nummer zwei der Hausherrn musste bereits 120 Sekunden nach seiner Einwechslung das erste Mal hinter sich greifen. Nach einem gut zum Tor hin gezirkelten Freistoß von Alfred Lebschy von der linken Seite war Michael Spindler mit dem Kopf zur Stelle, um aus Sicht der Union Mühlbach endgültig den Sack zuzumachen.

Historische Siegesserie

Mit dem sechsten „Dreier“ am Stück gelang den Mühlbachern laut ihrem Trainer Mario Sipura möglicherweise sogar etwas Historisches: „ Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube nicht, dass es in der Vereinsgeschichte der Union Mühlbach schon einmal eine solch lange Siegesserie gegeben hat. Der Erfolg über den ESV war meines Erachtens nach auch aufgrund der Chancenverteilung verdient, nichtsdestotrotz war es das von mir angekündigte schwere Spiel.“ ESV-Coach Reinhard Pfann sprach nach dem Abpfiff von einer unglücklichen Niederlage seines Teams: „Ich denke ein Unentschieden wäre wohl gerecht gewesen. Unterm Strich haben die Mühlbacher glücklicher aber nicht unverdient gewonnen, waren sie doch einfach in der einen oder anderen Szene etwas cleverer als wir. Die vielen angeschlagenen Spieler haben sich bei uns in den letzten Wochen zweifellos negativ bemerkbar gemacht. Der Kader ist einfach zu klein, um die Ausfälle adäquat zu ersetzen. Demnach bin ich ehrlich gesagt froh, dass jetzt für uns die Meisterschaftspause begonnen hat.“

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.