Union Edelweiß 1b nützt die „Patzer“ der anderen Aufstiegsanwärter eindrucksvoll aus

ASKÖ Ebelsberg Linz
Union Edelweiß Linz 1b

In der 2. Klasse Mitte presented by HDI trafen in der 20. Runde mit der ASKÖ Ebelsberg und dem 1b-Team der Union Edelweiß zwei Mannschaften aufeinander, die in ihren bisherigen sechs Rückrundenspielen im Schnitt je drei Tore erzielen konnten. Für genügend Offensivaktionen sollte demnach von der Papierform her in diesem Linzer Derby gesorgt sein. Tatsächlich bekamen die Zuschauer am Ende nicht weniger als sechs Treffer zu sehen, wobei fünf davon auf das Konto der Reserve des OÖ-Ligisten gingen. Die Schachinger-Elf zeigte sich vor allem in Hälfte zwei, nachdem die Ebelsberger den ersten Abschnitt noch einigermaßen offen gestalten konnten, in Spiellaune. Sein Visier beim 5:1-Auswärtssieg des Ligazweiten besonders gut eingestellt, hatte übrigens Egzon Qerimi, der nicht weniger als dreimal das Runde im Eckigen versenkte.

 

Ein (un)erlaubter Tiefschlag

Die Begegnung begann gleich mit einem echten Kracher. So versuchte Ebelsbergs Torhüter Stefan Herbst einen heranstürmenden Edelweiß-Angreifer mit einem Haken auszutanzen, was jedoch gründlich in die Hose ging. Christoph Schachinger nahm den Schlussmann der Hausherrn den Ball geschickt ab und erzielte im Anschluss die relativ billige Führung der Gäste. „Wir geraten einfach immer wieder durch so blöde Aktion in Rückstand, wodurch wir uns das Leben selbst unnötig schwer machen.“, so Ebelsberg-Coach Peter Wimmer. Die Heim-Mannschaft, die sich in der ersten Halbzeit vor allem taktisch sehr gut präsentierte, steckte diesen Rückschlag jedoch schnell weg. So gelang den Gastgebern bereits in Minute 18 der Ausgleich. Ausgangspunkt zum 1:1 war eine Ecke die letztlich vor den Füßen von Florian Schmickl landete. Der Schuss des rechten Mittelfeldspielers der Ebelsberger traf Edelweiß 1b-Keeper Robert Bogic unglücklich in einer Körperregion, die für jeden Mann besonders schmerzhaft ist, wodurch dieser den Ball zwar zunächst noch parieren, jedoch nicht festhalten konnte. Mile Milun war schließlich zur Stelle um den Abpraller zu verwerten. Für den Torhüter der Gäste war nur kurze Zeit nach diesem Einschlag unterhalb der Gürtellinie endgültig Schluss, wodurch Dalvir Valjevac in Minute 38 zu seinem zweiten Meisterschaftsauftritt im Kasten der Union Edelweiß 1b kam.

Betrügen nicht nötig

Der Ersatztorwart des aktuellen Ligazweiten durfte nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung bereits über einen Treffer seiner Vorderleute jubeln, als Egzon Qerimi ein mustergültiges Zuspiel von Christoph Schachinger zum 1:2 kurz vor der Pause verwertete. Mit diesem Ergebnis verabschiedeten sich auch beide Teams in die Kabinen zur Halbzeitansprache, wobei in Durchgang Nummer eins durchaus noch der eine oder andere Treffer möglich gewesen wäre. So verpasste Mile Milun etwa mit einem Lupfer, der schlussendlich über das Tor ging, die große Möglichkeit auf sein zweites Tor in diesem Spiel. Den Gästen wurde hingegen ein nach Ansicht von Edelweiß 1b-Trainer Reinhold Schachinger korrekter Treffer aberkannt: „ Unser eigener Assistent hat das Tor fälschlicherweise wegen Abseits nicht gegeben, wodurch man aber auch gegenüber zuletzt anders lautenden Aussagen von Seiten von St. Martin sehen kann, dass wir zu einen der fairsten Mannschaften der gesamten Liga zählen. Wir müssen nicht unbedingt aufsteigen und haben es deshalb auch nicht nötig in irgendeiner Art zu betrügen. Dass Fehler passieren können, ist denke ich ganz normal, immerhin unterlaufen auch Profi-Schiedsrichtern in viel wichtigeren Partien entscheidende Patzer.“

Sehenswerter Schlusspunkt

Zu Beginn der zweiten Hälfte musste Ebelsberg-Coach Peter Wimmer mit Emir Hero einen wichtigen Akteur verletzungsbedingt vom Platz nehmen. Die daraufhin notwendige Umstellung in der Abwehr auf einen Libero sollte der Heimelf nicht sonderlich bekommen. Die Ebelsberger Hintermannschaft hatte in der Folge immer größere Probleme damit das sehenswerte Passspiel ihres Gegners zu unterbinden. In der 68. Minute konnten die Ebelsberger den anwachsenden Druck nicht mehr standhalten. Mazdak Abdullazade, der nur kurz zuvor eingewechselt wurde, schloss ein schönes Solo zum 1:3 erfolgreich ab. „Für ihn freue ich mich besonders, vor allem weil er zuletzt völlig übertrieben für drei Spiele gesperrt wurde. Dieses Jokertor beweist auch wieder einmal, wie wichtig es ist, gleichwertige Spieler von der Bank aus bringen zu können.“, so Edelweiß 1b-Coach Schachinger. Spätestens nach diesem Gegentor war der Widerstand der ASKÖ Ebelsberg endgültig gebrochen. Die Ebelsberger, die auch kräftemäßig zum Schluss hin nicht mehr mithalten konnten, kassierten in der Endphase noch zwei weitere Gegentreffer, wobei für beide Egzon Qerimi verantwortlich war. Der in dieser Saison mit Abstand torgefährlichste Mittelfeldspieler der 2. Klasse Mitte stellte vor allem beim Tor zum Endstand von 1:5 seine Klasse einmal mehr unter Beweis, indem er einen Weitschuss aus halblinker Position ins rechte Kreuzeck nagelte.

„Business as usual“

Nach einem recht fairen Linzer Derby fanden beide Trainer lobende Worte für den Konkurrenten. Edelweiß 1b-Trainer Reinhold Schachinger sah bei der ASKÖ Ebelsberg zum Beispiel eine Entwicklung in die richtige Richtung: „Mein Respekt gilt auf alle Fälle den Ebelsbergern, die sich im letzten halben Jahr wirklich verbessern konnten und über den einen oder anderen super Fußballer verfügen. Diese Mannschaft hat zweifellos Qualität, wenngleich wir vor allem nach dem Seitenwechsel klar überlegen waren und vielleicht sogar noch höher gewinnen hätten können. Kurz zusammengefasst würde ich diesen Sieg, als „business as usual“ bezeichnen. Wir ernten im Moment einfach die Früchte unserer harten Arbeit in den letzten 1 ½ Jahren. Meine Spieler haben einfach Spaß am Kicken, wohin das letztlich in der Tabelle führt, werden wir sehen. Auf alle Fälle macht es mich stolz, dass die jungen Burschen den vorgegeben Weg so annehmen und sich derart positiv entwickeln.“ Ebelsberg-Trainer Peter Wimmer ortete die Gründe für das dritte sieglose Spiel in Folge auch im mentalen Bereich: „Dass wir den einen oder anderen guten Spieler in unseren Reihen haben, hat sich offenbar herumgesprochen, so haben zuletzt Vereine immer wieder versucht, uns Spieler abzuwerben. Den Umworbenen steigt diese Aufmerksamkeit aber offensichtlich zu Kopf, was nicht gerade förderlich für unser Spiel ist. Generell ist es im Moment einfach verhext bei uns, auch weil wir unsere spielerische Stärke nicht in Punkte ummünzen können. Phasenweise agieren wir viel zu kompliziert anstelle einfach einmal draufzuhalten. In der nächsten Woche werden auf alle Fälle meine Jungs nach dem Training sehr müde sein, dass kann ich versprechen. Wer dabei nicht voll mitzieht, kann sich auch schnell einmal auf der Bank wiederfinden, immerhin haben wir noch den einen oder anderen jungen Spieler in der Hinterhand.“

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