Nach dem elften Heimsieg in Folge steht der SC Kirchberg-Thening unmittelbar vor dem Meistertitel

ASKÖ SC Kirchberg-Thening
ASKÖ Ebelsberg Linz

Der SC Kirchberg-Thening ist und bleibt eine offensichtlich nicht zu bezwingende Heimmacht. So feierte am vergangenen Sonntag der souveräne Tabellenführer in der 2. Klasse Mitte presented by HDI gegen die ASKÖ Ebelsberg seinen bereits elften Sieg vor heimischer Kulisse in Folge, wodurch der Höretseder-Elf jetzt wohl nur noch ein weiterer „Dreier“ auf dem Weg zum Titel fehlt. Zumindest zur Pause sah es in dieser Partie aber nicht unbedingt nach dem nächsten vollen Erfolg des aktuellen Spitzenreiters auf eigenem Boden aus, lag man doch nach einem gravierenden Missverständnis in der Abwehr mit 0:1 zurück. In der zweiten Hälfte drehten die Kirchberg-Theninger aber dann, auch dank eines satten Weitschusses von Nico Oboril (53.) und zweier Elfertore von Philipp Beisl (62., 72.), den Spieß doch noch um.

 

Kapitaler Eigenfehler wird bestraft

ASKÖ Ebelsberg-Trainer Peter Wimmer war mit der Leistung seiner Mannschaft in der Vorwoche bei der 1:5-Niederlage gegen Union Edelweiß 1b nicht unbedingt zufrieden. Dementsprechend kündigte er auf ligaportal.at auch eine etwas härtere Trainingswoche für seine Spieler an. Diese dürfte den Linzern auf alle Fälle nicht geschadet haben, starteten die Ebelsberger, trotz einiger verletzungsbedingter Ausfälle, doch wesentlich besser in die Partie, als der Tabellenführer aus Kirchberg-Thening. So mussten die Hausherrn bereits kurz nach dem Anpfiff in höchster Not gleich zweimal vor der Linie klären. In der 16. Minute konnte dann aber keiner der Schützlinge von Anton Höretseder mehr rettend eingreifen, als Mile Milun ein böses Missverständnis zwischen Kirchberg-Thening-Torhüter Manfred Rader und dessen Vordermann Raphael Breuer mit dem 0:1 bitter bestrafte. Die Heim-Mannschaft, bei der es auch an der nötigen Laufbereitschaft mangelte, kam offensichtlich geschockt von diesem frühen Gegentreffer auch in der Folge nicht wirklich in Fahrt. Kurz vor der Pause hatte der SC Kirchberg-Thening sogar noch Glück nicht noch höher in Rückstand zu geraten, als der bereits nach nur 10 Minuten für den verletzt ausgeschiedenen Kevin Minichshofer eingewechselte Jean Matemb in Minute 43 nur die Stange traf. Nach der enttäuschenden Darbietung seines Teams im ersten Abschnitt wurde Kirchberg-Thening-Coach Anton Höretseder bei seiner Pausenansprache doch etwas lauter: „Nach solch einer schwachen Leistung konnte ich einfach nicht ruhig bleiben. Offensichtlich haben meine Spieler wieder einmal geglaubt, dass sie so gut sind, dass sie für den Erfolg nichts tun müssen. Aufgrund der mangelnden Bewegung in unserem Spiel haben wir uns auch in den ersten 45 Minuten enorm schwer getan, wobei die Begegnung generell nicht besonders gut war.“

Elfmeterdoppelpack bringt Entscheidung

Die lautstarke Ansprache des Trainers des aktuellen Tabellenführers sollte seine Wirkung offensichtlich nicht verfehlen, präsentierten sich die Gastgeber nach erfolgtem Wiederbeginn doch ungleich aktiver und zweikampfstärker. Der höhere Aufwand blieb aus Sicht der Kirchberg-Theninger nicht lange unbelohnt. In der 53. Minute hämmerte Nico Oboril einen Schuss wirklich sehenswert ins lange Eck zum umjubelten Ausgleich. Nur neun Minuten später hatte der Ligaprimus das Duell dann endgültig gedreht. Nach einer Hereingabe von der Seite rutschte Ebelsberg-Verteidiger Christoph Pollak in den Ball, wobei ihn dieser unter anderem auch an der Hand traf. Schiedsrichter Gerhard Pamer entschied daraufhin auf Strafstoß. Nachdem die beiden standardmäßigen Elferschützen des SC Kirchberg-Thening, Manfred Isak und Alexander Mittermeir, zuletzt gleich mehrfach vom Punkt aus scheiterten, durfte dieses Mal Philipp Beisl ran. Der junge Innenverteidiger behielt schließlich die Nerven und stellte mit einem wuchtigen Schuss in die Mitte auf 2:1. In der 77. Minute durfte Philipp Beisl erneut seine Qualitäten als Elfmeterschütze unter Beweis stellen, nachdem Jürgen Schöppl bei einem Klärungsversuch im eigenen Sechzehner Alexander Mittermeir getroffen hatte. Wie schon beim ersten Penalty so entschied sich der Schütze auch dieses Mal wieder für die Mitte und abermals sollte er mit dieser Taktik auch erfolgreich sein. Nach dem Elfmeterdoppelpack war die Partie im Prinzip entschieden, daran änderte auch die absolut vermeidbare Gelb-Rote Karte von Maximilian Piesch wegen Kritik nach einer seiner Ansicht nach falschen Out-Entscheidung in der 84. Minute nichts mehr. Die unnötige Wortspende kam nicht nur beim Schiedsrichterteam sondern auch bei seinem Trainer Anton Höretseder nicht unbedingt gut an: „In dieser Situation muss man, wenn man schon mit Gelb vorbelastet ist, einfach den Mund halten. Mit dieser unüberlegten Aktion schädigt er ja nicht nur sich selbst, sondern auch seine Kameraden, immerhin steht er jetzt in der nächsten Runde genauso wenig zur Verfügung, wie Alexander Mittermeir, der ebenfalls wegen Kritik seine insgesamt fünfte Gelbe Karte in dieser Saison kassierte.“ Mit einem Mann weniger mussten die Kirchberg-Theninger zwar kurz vor Schluss noch einmal kurz zittern, letztlich brachte der designierte Meister seinen Vorsprung jedoch über die Ziellinie.

Noch nicht in trockenen Tüchern

Aufgrund der Leistung seiner Mannschaft in der zweiten Hälfte sah Kirchberg-Thening-Coach Höretseder das Ergebnis auch durchaus als gerecht an: „Der Sieg geht meiner Meinung nach in Ordnung, auch weil wir nach der Pause einfach viel mehr getan haben und viel enger bei unseren Gegenspielern waren. Dadurch konnten wir uns nach dem Seitenwechsel wirklich Chance um Chance erarbeiten. Nach den beiden aus meiner Sicht berechtigten Elfmetern, war die Luft dann etwas draußen aus dem Spiel. Auch nach diesem Erfolg ist der Titel noch immer nicht in trockenen Tüchern, wenngleich die weitere Auslosung auf alle Fälle für uns spricht. Sollten wir die wenigen noch nötigen Punkte tatsächlich nicht mehr holen, dann hätten wir uns den Gewinn der Meisterschaft auch nicht verdient.“ Etwas anders sah die entscheidenden beiden Strafstoß-Situationen ASKÖ Ebelsberg-Trainer Peter Wimmer: „Der erste Elfer war ähnlich wie damals bei David Alaba, wo sich auch heute noch die Experten streiten, ob man da von einem absichtlichen Handspiel sprechen kann oder nicht. Der zweite Penalty war dann aber auf alle Fälle eine Fehlentscheidung. Im Moment fehlt uns einfach auch das nötige Glück. Hätten wir etwa kurz vor der Pause beim Stangenschuss von Matemb das 2:0 gemacht, dann wäre ich mir sicher gewesen, dass wir die Partie zumindest nicht mehr verloren hätten. Ein Unentschieden hätten sich meine Jungs auf alle Fälle auch verdient gehabt.“

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