Mit dem Obmann kehrte bei der Union Babenberg Linz auch der Erfolg zurück

ASKÖ Neue Heimat Linz
Union Babenberg Linz

Aufgrund großer Personalsorgen reaktivierte man bei der Union Babenberg vor der 19. Runde kurzerhand mit Thomas Hörmedinger den eigenen Obmann, als zusätzlichen Spieler. Das Comeback des Funktionärs auf dem Fußballplatz konnte man bis zu diesem Spieltag wirklich als Erfolgsgeschichte verbuchen, verloren die Babenberger mit ihrem Vereinschef als Libero doch kein einziges ihrer letzten vier Duelle. Diese stolze Erfolgsserie konnte die Union Babenberg am Sonntag auswärts im Linzer Derby gegen die ASKÖ Neue Heimat mit einem verdienten 4:2-Erfolg, trotz etlicher Ausfälle, sogar noch ausbauen. Bei den an diesem Tag wirklich enttäuschenden Hausherrn scheint sich zu Ende der Saison hingegen ein Trainerwechsel anzubahnen.

 

Entgegen den Anweisungen

Union Babenbergs Trainer Wolfgang Hörmedinger musste in dieser Begegnung nicht weniger als sieben Stammspieler aus den verschiedensten Gründen vorgeben. Auf seinen Bruder Thomas als Abwehrchef konnte er hingegen wieder zurückgreifen. Obwohl die Gäste demnach im Prinzip mit einer verstärkten „Reservemannschaft“ antraten, waren sie von Beginn an die bessere Mannschaft in dieser Partie. Das frühe 0:1 durch Patrick Hübsch in der 10. Minute war somit dem Spielverlauf entsprechend. Der Angreifer konnte nach einem Schnittpass durch die extrem löchrige Hintermannschaft der ASKÖ Neue Heimat seinen Gegenspielern enteilen, ehe er mit seinem dritten Saisontreffer die Babenberger in Führung brachte. Die Freude auf Seiten des Tabellenneunten sollte vorerst jedoch nur von kurzer Dauer sein, gelang doch den Hausherrn nur 120 Sekunden später bereits durch Aldin Brkic der Ausgleich. Der Slowene im Dienste der ASKÖ Neue Heimat hatte keine Probleme damit, einen Mehic-Stanglpass von der rechten Seite über die Linie zu drücken. Abermals nur zwei Minuten danach war der alte Spielstand dann aber schon wieder hergestellt. Erneut konnten die Babenberger die gegnerische Abwehr mit einem öffnenden Pass relativ einfach überwinden. Thomas Bayer ließ sich diese Chance nicht entgehen und behielt im Duell mit Tormann Kevin Schögl die Nerven. Die schwache Defensivleistung seines Teams analysierte Neue Heimat-Trainer Thomas Tonezzer folgendermaßen: „Ich habe vor dem Spiel noch die Anweisung gegeben, dass unsere Viererkette relativ tief stehen soll. Tatsächlich haben wir dann genau das Gegenteil gemacht, wodurch es für unseren Gegner einfach war, mit Pässen durch unsere Schnittstellen zum Erfolg zu kommen.“ Weitere Tore sollten die rund 90 Zuschauer, die sich dieses Derby nicht entgehen lassen wollten, nach diesem Trefferreigen zwischen der 10 und 14 Minuten bis zur Pause keine mehr erleben, auch weil die Union Babenberg zu fahrlässig mit ihren Möglichkeiten umging.

Rabenschwarzer Tag

In Hälfte zwei sollte sich nur wenig am Spielgeschehen ändern. Auch wenn der Spielstand zunächst noch nicht darauf hindeutete, so waren die Gäste den Mannen aus der Neuen Heimat, die einen rabenschwarzen Tag erwischten, auch nach dem Seitenwechsel in allen Belangen überlegen. Bei der Heimelf fehlte es vor allem an den grundlegendsten Tugenden wie Lauf- und Einsatzbereitschaft. Nichtsdestotrotz hätte die Tonezzer-Elf in der Anfangsviertelstunde des zweiten Abschnittes zumindest zwischenzeitlich ausgleichen können, auch weil die Babenberger nach wie vor nicht den Sack zumachten. In der 68. Minute gelang den Schützlingen von Wolfgang Hörmedinger dann aber doch die Vorentscheidung in dieser Partie. Wieder war es Thomas Bayer, der im Eins-gegen-Eins-Duell mit Neue Heimat-Keeper Kevin Schögl, dieses Mal per Nachschuss, die Oberhand behielt. Zehn Minuten vor dem Ende trug sich dann auch noch Babenbergs Spielmacher Jürgen Hartl in die Torschützenliste ein. Zwei Minuten später sorgte Christoph Lehner mit einem Schuss aus spitzem Winkel, nach Vorarbeit vom eingewechselten Kevin Poglits, noch für Ergebniskosmetik, am sechsten Saisonsieg der Union Babenberg sollte dies allerdings nichts mehr ändern.

Gerüchte um Trainerwechsel

Die Verärgerung nach der enttäuschenden Leistung seiner Mannschaft war bei ASKÖ Neue Heimat-Trainer Thomas Tonezzer, der laut übereinstimmenden Gerüchten nach der Saison den Verein offensichtlich verlassen wird, spürbar groß: „Eigentlich hätte ich jedem meiner Spieler bildlich gesprochen den Kopf abreißen können. Aus meiner Sicht war das sicherlich die schwächste Vorstellung von uns in der laufenden Saison. Die Leistung die mein Team abgeliefert hat, entbehrt eigentlich jeglicher Kritik. Phasenweise haben wir uns wirklich ganz schlecht verhalten, so haben wir etwa aufgrund der mangelnden Laufbereitschaft nach und nach das Mittelfeld komplett aufgegeben. Dass bei den hohen Temperaturen bei uns auch offensichtlich die Kraft nicht vorhanden war, um gegen eine Babenberger „Reservemannschaft“ dagegenzuhalten, wundert mich ehrlich gesagt aufgrund der miserablen Trainingsbeteiligung der letzten Wochen überhaupt nicht. Der Verein befindet sich zurzeit zweifellos in einer schwierigen Situation.“ Babenbergs Coach Wolfgang Hörmedinger hatte für den 4:2-Erfolg seiner Mannschaft eine ganz einfache Erklärung parat: „Wir waren kurz gesagt einfach besser. Unterm Strich hätte der Sieg sicherlich bei einer besseren Chancenauswertung auch noch viel höher ausfallen können. Die etlichen vergebenen Möglichkeiten haben mir zu Beginn auch noch Kopfweh bereitet, weil man ja bekannter Weise die Tore, die man nicht schießt zumeist noch bekommt. Die ASKÖ Neue Heimat war aber einfach an diesem Tag nicht in der Lage uns zu gefährden. Von meinen Ersatzleuten, die aufgrund der vielen Ausfälle zum Zug gekommen sind, war ich ehrlich gesagt wirklich positiv überrascht. Jeder von ihnen hat vollen Einsatz gezeigt und für das Team alles gegeben.“

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