Neun Zöhrdorfer versetzten den Aufstiegshoffnungen von Union Edelweiß 1b einen herben Dämpfer

Union Edelweiß Linz 1b
ASKÖ Zöhrdorf Linz

Mit zwei Siegen aus ihren letzten beiden Spielen in der laufenden Meisterschaft hätte es Union Edelweiß Linz 1b selbst in der Hand gehabt, sich den Vizemeistertitel und somit gleichzeitig auch den Relegationsplatz in der 2. Klasse Mitte presented by HDI zu sichern. Ausgerechnet im Nachbarschaftsduell gegen die ASKÖ Zöhrdorf sollten die Nachwuchstalente des OÖ-Ligisten am Samstagnachmittag ihre hervorragende Ausgangsposition im Aufstiegskampf jedoch verspielen. Bei brütender Hitze musste sich die junge Schachinger-Elf, trotz 50-minütigen Überzahlspiel, am Ende neun Zöhrdorfern auf eigener Anlage mit 0:3 geschlagen geben. Für die nach zwei Platzverweisen dezimierten Gäste trafen Markus Krajinovic (26., 71.) und Joker Manuel Götzenauer (83.).

 

Enorme Belastung

Union Edelweiß 1b-Trainer Reinhold Schachinger hatte sich noch wenige Tage vor Spielbeginn um eine Terminverlegung bemüht, auch weil sein junges Team nur 46 Stunden zuvor bei ähnlich hohen Temperaturen bereits die Nachtragspartie gegen den ESV Westbahn, welche man mit 5:0 gewinnen konnte, absolvieren musste. „Bei der Spielansetzung bin ich als Trainer nicht miteinbezogen worden. Ich hätte mich dann zwar noch um eine Verschiebung bemüht, auf Seiten der ASKÖ Zöhrdorf ist man meiner Bitte jedoch nicht nachgekommen. Manche meiner Spieler, die zusätzlich auch noch im Kampfmannschaftskader stehen, hatten dadurch nun vier Matches innerhalb einer Woche zu bestreiten. Bei der großen Hitze hat sich diese enorme Belastung natürlich noch mehr bemerkbar gemacht.“ Neben den vielen Spielen in so kurzer Zeit machte der Reserve des OÖ-Ligisten aber auch der Ausfall des eines oder anderen Leistungsträgers zu schaffen. So musste man in diesem Derby etwa auf die Dienste von Besir Rushiti, Dzenan Zecirovic und Shafigh Hakim verzichten.

Verbale Entgleisung

Trotz all dieser negativen Vorzeichen wäre dem 1b-Team der Union Edelweiß beinahe ein Auftakt nach Maß in dieser Begegnung gelungen. Kaum war der Anpfiff, verhallt da prüfte schon Christoph Schachinger das Können von Zöhrdorf-Keeper Joseph Dawodu. Dem nigerianischen Schlussmann rutschte der Ball durch die Füße jedoch konnte einer seiner Mitspieler mit einer Rettungstat in höchster Not Schlimmeres verhindern. In der 13. Minute war es wiederum Christoph Schachinger, der nach Vorarbeit von Harun Feraget gefährlich vor dem Tor der Gäste auftauchte. Letztlich setzte der 21-jährige Offensivspieler jedoch seinen Schuss knapp neben die rechte Stange. Die Hausherrn hätten es dementsprechend in der Hand gehabt früh in Führung zu gehen, stattdessen sollte sich die mangelhafte Chancenauswertung schon bald darauf rächen. In der 26. Minute schaltete sich mit Jürgen Siegl einer der beiden Zöhrdorfer Außenverteidiger mit in den Angriff ein. Nach seinem Zuspiel auf Sandro Ambardnischwili flankte dieser zur Mitte, wo Markus Krajinovic von Edelweiß 1b Defensivabteilung sträflich alleingelassen wurde. Der Torjäger hatte somit keine Probleme mehr damit das Leder über die Linie zu drücken. Die Neyder-Elf, welche als klarer Außenseiter in dieses Duell gegangen war, zeigte zusätzlich beflügelt durch den Treffer, eine vor allem läuferisch tadellose Leistung an diesem Tag. Bei Temperaturen weit über die 30 Grad eroberten die Gäste immer wieder die wichtigen zweiten Bälle. Daran sollte schließlich auch nicht der Ausschluss von Esadat Hasani in der 40. Minute etwas ändern. Zöhrdorfs Nummer 19 musste offenbar den nahezu unmenschlichen Witterungsbedingungen Tribut zollen und verließ so unangemeldet kurzzeitig das Spielfeld, um sich zu erholen, ehe er wieder am Geschehen aktiv teilnahm. Als Edelweiß 1b-Coach Reinhold Schachinger den Schiedsrichter darauf aufmerksam machte, entfuhr Hasani offenbar eine an den gegnerischen Trainer gerichtete verbale Entgleisung, die der Unparteiische mit Rot ahndete. Zöhrdorfs Übungsleiter Herbert Neyder kritisierte in dieser Szene nicht nur das Verhalten seines Spielers: „Natürlich hätte Hasani nicht hinausschreien dürfen, ich finde aber ehrlich gesagt auch die Aktion meines Gegenübers auf der Betreuerbank nicht fair. Immerhin hat der Spieler nur den Platz verlassen, weil er sich nach einem Hitzschlag übergeben musste.“

Zwei weitere Platzverweise

Trotz nummerischer Überzahl tat sich das 1b-Team der Union Edelweiß ungemein schwer, woran sich auch nach der Pause nichts ändern sollte. Die Gäste passten ihr Spielsystem nach dem Ausschluss taktisch klug an, so war es für den müde wirkenden Aufstiegsaspiranten nicht einfach ein Durchkommen zu finden. Die ASKÖ Zöhrdorf war auch zu zehnt über Konter stets gefährlich. In der 71. Minute war es dann erneut Markus Krajinovic, der sich nach einer Berisha-Flanke im Strafraum entscheidend durchsetzen konnte. Das 0:2 war aus Sicht der Gäste doppelt wichtig, auch weil man nur kurze Zeit später sogar nur noch zu neunt auf dem Platz stand. Jürgen Siegl sah für sein taktisches Foul, dass Referee Wolfgang Oberhuber als Tätlichkeit betrachtete, die rote Karte. In Minute 78 folgte ihm Edelweiß 1b-Spieler Miradz Demiri, wegen zu heftiger Kritik, vorzeitig unter die Dusche nach. Zöhrdorf-Coach Herbert Neyder schöpfte in der Schlussphase, auch um wertvolle Sekunden zu gewinnen, sein Wechselkontingent zur Gänze aus. Mit Manuel Götzenauer sollte sich einer der drei Neuen im Spiel der Gäste gleich in die Torschützenliste eintragen. In der 83. Minute legte Sandro Ambardnischwili auf den Joker zurück, ehe dieser zum 0:3-Endstand ins lange Eck traf.

Kein Beinbruch

Mit dieser Derby-Niederlage und dem gleichzeitig zehnten Sieg der ASKÖ Dionysen in Folge, verlor die zweite Garnitur der Union Edelweiß ausgerechnet vor dem letzten Spieltag Platz zwei an die Trauner. Dass das 0:3 trotzdem kein Beinbruch sei, betonte Edelweiß 1b-Trainer Reinhold Schachinger bei seiner Analyse: „Wir haben uns mit einem Platz unter den ersten Vier ein realistisches Ziel gesteckt und dieses auch erreicht. Hätte mir vor dem Meisterschaftsstart einer Rang drei als Tabellenendplatzierung angeboten, hätte ich diesen wohl sofort genommen. Eine Teilnahme an der Relegation wäre zwar für meine jungen Spieler eine wichtige Erfahrung gewesen, falls die ASKÖ Dionysen aber auch noch ihr letztes Spiel gewinnen sollte, dann hat sich die Hodzic-Elf den Vizemeistertitel auch letztendlich verdient. Wie es auch kommen mag, wir haben auf alle Fälle eine Top-Saison gespielt, auf welche wir zurecht stolz sein können. Die notwendige Qualität um aufzusteigen wäre bei uns prinzipiell vorhanden, jedoch müsste sich meiner Meinung nach noch im Verein das eine oder andere ändern, falls man wirklich ein Team in der 1. Klasse haben möchte. Als Trainer kann man oft nur punktuell Sachen verändern, vieles was rundherum passiert kann man hingegen nicht beeinflussen, vor allem nicht als Betreuer einer 1b. Für die Niederlage gegen Zöhrdorf gibt es meiner Meinung nach drei Gründe. So haben wir einerseits zu viele Chancen vergeben, anderseits war natürlich auch die hohe Belastung der vergangenen Tage ein Problem. Hinzu kommt, dass einige Spieler wohl auch psychologisch bedingt nicht ihr normales Leistungsniveau erreicht haben, weil sie bereits wissen, dass sie zukünftig bei anderen Vereinen spielen werden.“ Die Freude von Zöhrdorf-Trainer Herbert Neyder nach der gewonnenen Hitzeschlacht war verständlicherweise groß: „Ein riesiges Kompliment gilt meiner Mannschaft, die vor allem läuferisch überragend war. Obwohl wir lange in Unterzahl spielen mussten, hat man auf dem Platz gar nicht gemerkt, dass wir einer weniger sind. Taktisch war die Leistung ebenso toll, so haben wir unseren Gegner nie wirklich ins Spiel kommen lassen. In der zweiten Hälfte hatte Edelweiß 1b keine 100%igen Torchancen mehr.“

 

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