Mit dem elften Sieg in Folge qualifiziert sich ASKÖ Dionysen für die Relegation

FC Stahl Linz
ASKÖ Dionysen

Nach dem 12. Spieltag und einer bitteren 3:4-Auswärtsniederlage gegen die Union Puchenau lag die ASKÖ Dionysen in der 2. Klasse Mitte presented by HDI zwischenzeitlich weit entfernt von den Aufstiegsplätzen nur auf Rang sieben. Seit diesem Zeitpunkt verloren die Trauner jedoch nur mehr eines ihrer vierzehn darauffolgenden Duelle, wobei man nicht weniger als zwölfmal den Platz auch als Gewinner verließ. Dank diesem unglaublichen Erfolgslauf kletterte die ASKÖ Dionysen in der Tabelle stetig nach oben, ehe man es schließlich eine Runde vor Schluss selbst in der Hand hatte, sich mit einem weiteren Sieg zum Saisonabschluss über den Liganeuling FC Stahl Linz, aus eigener Kraft tatsächlich noch für die schon nicht mehr möglich gehaltene Relegation zu qualifizieren.

 

Fremde Schützenhilfe

Die Ausgangsposition vor dem Meisterschaftsfinale war für die ASKÖ Dionysen insofern relativ einfach, indem man bei einem Sieg zum Abschluss nicht mehr von Rang zwei verdrängt werden konnte. Bei einem Punktverlust auswärts gegen den FC Stahl waren die Trauner hingegen auf Schützenhilfe der Union Puchenau gegen Union Edelweiß Linz 1b angewiesen. Laut Spielplan sollten die beiden eben genannten Partien eigentlich zeitgleich über die Bühne gehen, da es aber im Vorfeld des Matches zwischen dem FC Stahl und der ASKÖ Dionysen zu der einen oder anderen Verzögerung gekommen war, startete dieses Duell rund eine Viertelstunde verspätet. Im Lager der Hodzic-Elf war man demnach bestens informiert über den Zwischenstand beim Spiel in Puchenau. So wussten die Gäste aus Traun unmittelbar nach dem Anpfiff etwa, dass der letzte noch verbliebene Konkurrent im Kampf um den Relegationsplatz bereits früh mit 0:2 zurücklag. „Natürlich haben wir via Liveticker auf ligaportal.at immer geschaut, wie es beim 1b-Team der Union Edelweiß steht. Als wir dann gesehen haben, dass Puchenau schon mit 2:0 führt, da war uns klar, dass die Zechmeister-Elf für uns erfreulich zum Saisonausklang nochmals richtig Gas gibt. Nichtsdestotrotz wollten wir natürlich unsere eigenen Hausaufgaben ordentlich erledigen und unbedingt drei Punkte holen.“, so Dionysen-Sektionsleiter Michael Carhaun.

Kein Unterschied erkennbar

Obwohl man von der Papierform her nur auf den Tabellenelften traf, war bereits nach den ersten Minuten klar, dass es für die Mannen von Trainer Nermin Hodzic gegen den Liganeuling ein hartes Stück Arbeit werden würde. Der FC Stahl, für den es in der letzten Runde im Prinzip nur noch um die Ehre ging, legte äußerst engagiert los. Die Voestler versteckten sich gegen den Aufstiegsaspiranten keineswegs, sondern erspielten sich gleich zu Beginn mehrere gute Möglichkeiten. In Führung gehen sollte dann dennoch der Favorit. In der 17. Minute fasste sich Sandro Dubajic ein Herz und zog aus über 20 Metern ab. Sein Schuss landete schließlich unhaltbar für FC Stahl-Keeper Patrik Pilic genau neben der rechten Stange. Die Linzer ließen sich durch diesen Rückschlag jedoch nicht verunsichern, sondern spielten stattdessen weiterhin frech nach vorne. Wie schon in den letzten Wochen, so belohnten sich die Mannen aus der Stahlstadt aber nicht für ihr ansehnliches Kombinationsspiel, zum einen weil man wieder einmal die nötige Effektivität vor dem gegnerischen Gehäuse vermissen ließ, zum anderen scheiterte man aber auch mehrfach am Schlussmann der Gäste Stephan Leitner, der den knappen Vorsprung der Trauner vorläufig festhielt. War im spielerischen Bereich also in der ersten Hälfte kein großer Unterschied zu erkennen, so zeigte sich dieser jedoch bei der Chancenauswertung. In der 40. Minute nützte die ASKÖ Dionysen nach einer wahren Eckballserie die Konfusion im Strafraum der Voestler eiskalt aus. Letztlich war es Ivan Kokalovic, der den in dieser Szene etwas unglücklich agierenden Torwart Patrik Pilic überwinden konnte. Für die Trauner schien zur Pause somit alles angerichtet zu sein, führte man doch selbst mit 2:0, während Union Edelweiß 1b in Puchenau nach 45 Minuten bereits aussichtslos mit 0:4 zurücklag.

Umworbener Goalgetter

Nach dem Seitenwechsel konnten beide Teams das hohe Tempo aus dem ersten Abschnitt nicht mehr in gleicherweise aufrechterhalten. Die Begegnung flachte auch aufgrund der hohen Temperaturen etwas ab, wobei das Spiel nach vorne von beiden Lagern nach wie vor forciert wurde. In einer für die rund 200 Zuschauer recht unterhaltsamen Partie, mussten schließlich die Voestler in den letzten 20 Minuten ihren Anstrengungen Tribut zollen. Der Liganeuling fiel zwar kräftemäßig spürbar zurück, kam aber dennoch in der 78. Minute zum Anschlusstreffer. Bei einem Angriff über die rechte Seite konnte Husein Hodzic, der wohl im nächsten Jahr ausgerechnet für die ASKÖ Dionysen auf Torejagd gehen wird, zunächst den am Knöchel etwas angeschlagenen Torhüter Stephan Leitner überwinden, ehe er den Ball gefühlvoll ins Tor hob. Durch die intensiven Bemühungen der Trauner im Vorfeld um den Goalgetter waren natürlich auf Seiten der Voestler Befürchtungen laut geworden, der bosnische Stürmer könnte zum Abschluss gegen seinen zukünftigen Verein nicht mehr sein volles Potential abrufen. FC Stahl-Trainer Ernst Kettl schenkte ihm dennoch das Vertrauen: „Husein Hodzic hat es sich aufgrund seiner bisherigen Leistungen für den Club verdient gehabt, zum Abschied nochmals zu spielen. Ich habe versucht auch ein Zeichen zu setzen und ihn zum Kapitän für dieses Spiel erklärt. Natürlich ging die ganze Situation an Hodzic nicht spurlos vorüber, so hat er in der einen oder anderen Situation doch etwas nervös gewirkt. Unterm Strich war sein Auftreten aber absolut verantwortungsvoll.“ Dionysen-Sektionsleiter Michael Carhaun bestätigte übrigens, dass man konkrete Gespräche mit dem 35-jährigen FC Stahl-Torjäger geführt hat und dass dieser, wie es aussieht, wahrscheinlich in der nächsten Spielzeit für die Trauner auflaufen wird. Husein Hodzic brachte seine vermutlich zukünftigen Teamkollegen jedoch nur kurz ins Schwitzen, stellten die Gäste den alten Zwei-Tore-Abstand doch nur fünf Minuten später durch Murat Hamurcu, der an diesem Tag den gesperrten Spielmacher Aleksandar Rajcevic gebührend vertrat, wieder her. In den Schlussminuten trafen dann die Trauner auch noch zweimal die Stange, wobei sich vor allem Daniel Novakovic über den Aluminiumtreffer besonders ärgerte, wurde der Dionysen-Stürmer doch in der ligainternen Torschützenliste am letzten Spieltag noch von Edelweiß 1b-Talent Egzon Qerimi um einen Treffer abgehängt. Einen Lattenschuss hatte in dieser Partie auch der FC Stahl zu verzeichnen, so scheiterte Ahmet Erdogan bei einem Freistoß an der Torumrandung. Am Ende blieb es somit beim 3:1-Auswärtserfolg der ASKÖ Dionysen. Die Trauner qualifizierten sich mit dem elften Sieg in Folge für die Relegation, wobei schließlich sogar eine Niederlage zur Teilnahme an dieser berechtigt hätte, unterlag doch Union Edelweiß 1b im Parallelspiel der Union Puchenau trotz Aufholjagd in der zweiten Halbzeit mit 3:4.

Jung und Alt

Die Freude bei Michael Carhaun, seines Zeichens Sektionsleiter der Trauner, über den Vizemeistertitel und die damit verbundene Aufstiegschance war verständlicherweise groß: „Nach der Niederlage gegen die Union Puchenau im vergangenen November hat keiner mehr so richtig daran geglaubt, dass uns heuer noch der Aufstieg gelingen könnte. Wir hatten dann im Winter ein klärendes Gespräch mit der Mannschaft, bei dem wir uns letztlich darauf geeinigt haben, im Frühjahr nochmals voll anzugreifen und genau das haben unsere Spieler auch getan. Mit nur einer Niederlage in den letzten 15 Spielen haben wir uns den Relegationsplatz, so glaube ich, auch redlich verdient. Nachdem wir jetzt noch nicht wissen, gegen wen es genau gehen wird, ist es natürlich schwer irgendwelche vorhersagen zu treffen, wenngleich wir in den letzten Wochen schon so manches Spiel in der 1. Klasse beobachtet haben. Meiner Meinung nach würde uns vermutlich eine Mannschaft die versucht mitzuspielen, besser liegen, als eine die nur über den Kampf und hohe Bälle nach vorne zum Erfolg kommen möchte. Unser Team ist auf alle Fälle läuferisch und kämpferisch gut drauf, dementsprechend freuen wir uns schon auf das Playoff, ganz gleich wer der Gegner sein wird. Zum Abschluss gilt es noch ein großes Lob unseren Fans auszusprechen, die uns wieder tatkräftig unterstützt haben. Es ist wirklich schön mit anzusehen, wie von den „Bambinis“ bis zu den Gründungsmitgliedern jeder mit dabei ist.“

Moralischer Sieger

Von einem Spiel auf hohen Niveau sprach FC Stahl- Coach Ernst Kettl nach erfolgtem Schlusspfiff: „Wir wollten uns auf alle Fälle nicht nachsagen lassen, dass wir der ASKÖ Dionysen den Relegationsplatz kampflos überlassen hätten. Ich denke, ein großer Unterschied war zwischen den beiden Mannschaften dann auch nicht zu sehen. Vor allem in der ersten Hälfte hätten wir eigentlich führen müssen, leider Gottes sind wir aber wieder einmal an unserer schwachen Chancenauswertung gescheitert. Im zweiten Durchgang haben wir dann unserem Mehraufwand Tribut zollen müssen. Mit der Leistung kann man dennoch zufrieden sein, mit dem Ergebnis jedoch nicht. Aus meiner Sicht wäre ein Remis sicherlich gerecht gewesen. Als moralischen Sieger hat uns auch die Frau Vize-Bürgermeisterin gesehen, die sich dieses Spiel ebenfalls nicht entgehen lassen wollte. Generell war es ein würdiger Abschluss einer Spielzeit, die in die Rubrik Lernjahr für uns fällt. Wir werden versuchen über die kurze Sommerpause die Mannschaft weiter zu festigen und die positive Entwicklung der Rückrunde weiter voranzutreiben, wobei es vielleicht am Spielsystem etwas zu verändern gibt. Mit der Hilfe des einen oder anderen Neuzugangs sollte es uns gelingen, in der kommenden Saison im oberen Drittel mitzuspielen.“

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