Eigentor in letzter Minute stoppt Union Babenbergs Aufholjagd in Oftering

SV Oftering
Union Babenberg Linz

Ein Spiel dauert genauso lange, bis es der Schiedsrichter abpfeift. Diese altbekannte Fußballerweisheit wurde zuletzt nicht nur dem SV Oftering sondern auch der Union Babenberg Linz in der 2. Klasse Mitte presented by HDI schmerzhaft in Erinnerung gerufen, als die beiden Aufstiegsaspiranten in der Vorwoche wichtige Punkte im letzten Moment noch aus der Hand gaben. Das direkte Duell der beiden Anwärter auf einen Platz im Spitzenfeld der Tabelle sollte am Sonntag ebenfalls erst in der 90. Minute entschieden werden. Letztendlich waren es die immer noch ungeschlagenen Ofteringer, die sich, dank eines unglücklichen Eigentores der Linzer, über einen hart erkämpften 3:2-Heimsieg freuen konnten. Die bemerkenswerte Aufholjagd der Babenberger, die einen zwischenzeitlichen Zwei-Tore-Rückstand egalisiert hatten, fand somit ein äußerst tragisches Ende. Jetzt Trainingslager buchen!

 

Zentimeter fehlen

Beide Mannschaften hatten von Anfang an in dieser hochinteressanten Begegnung nicht nur mit ihrem Gegner sondern zudem noch mit dem schwierig zu bespielenden Geläuf zu kämpfen. Der SV Oftering kam in seinen eigenen vier Wänden mit den äußeren Bedingungen in der Anfangsphase vorerst besser zurecht. Die Hausherrn gaben in den ersten 20 Minuten den Ton an, die Gäste aus Linz, die nach dem Ausfall ihres bisher gefährlichsten Angreifers Fabian Ott einige Umstellung in dieser Begegnung vornehmen mussten, überstanden die frühe Drangphase des SVO jedoch unbeschadet. Ab Mitte der ersten Hälfte bekamen die Zuschauer dann ein Duell auf Augenhöhe zu sehen, indem auch die Union Babenberg fortan zu Chancen kam. Die beste Möglichkeit der Linzer auf eine Pausenführung resultierte kurioserweise aus einem Ofteringer Freistoß in der Nähe der Mittelauflage, der per Abpraller plötzlich zur perfekten Vorlage für die Gäste mutierte. Ofterings Kapitän Markus Bernsteiner konnte schließlich im Eins-gegen-Eins-Duell gegen den alleine auf ihn zulaufenden Angreifer gerade noch den Rückstand der Heimelf verhindern. Auf der Gegenseite war es Spielertrainer Jürgen Ließ, der nach Vorarbeit von Raffael Mörth, das wichtige 1:0 nur um Zentimeter verpasste.

Offenes Visier

Nach einer torlosen ersten Halbzeit dauerte es nach Wiederbeginn gerade einmal acht Minuten, ehe das Leder das erste Mal im Netz zappelte. Die Babenberger brachten nach einem Mayrhauser-Corner den Ball nicht aus der Gefahrenzone, woraufhin Dominik Haider die Gunst der Stunde nützte und den Abpraller versenkte. Beflügelt vom Führungstreffer legte der SV Oftering umgehend nach. Ein schöner Angriff über den Flügel schloss Jürgen Ließ erfolgreich zum 2:0 ab. Der treffsichere Ofteringer Übungsleiter profitierte bei seinem bereits 15. Saisontor von der mustergültigen Vorarbeit von Philipp Pointner. Der komfortable Vorsprung der Gastgeber schmolz jedoch nach gerade einmal 120 Sekunden wieder auf die ursprüngliche Größe zusammen, als in der 59. Minute Michael Ortner mit einem scharfen Stanglpass seinen einschussbereiten Teamkollegen Thomas Brauner fand. Der SV Oftering stellt geschockt vom Anschlusstreffer in der Folge seine Offensivbemühungen ein und bekam dafür prompt die Rechnung präsentiert. In der 65. Minute verhielt sich die Abwehr der plötzlich passiven Hausherrn bei einer Standardsituation zu unentschlossen, wodurch Benjamin Durstmüller zum Abschluss kam. Beim sehenswerten Volley des Linzers blieb Oftering-Keeper Markus Bernsteiner nur das Nachsehen. Die letzten 20 Minuten waren dann nichts für schwache Nerven. Sowohl der SVO, als auch die Union Babenberg suchte die Entscheidung. In einem Duell mit offenem Visier war es die Ließ-Elf, die im allerletzten Moment den berühmt berüchtigten "lucky punch" landen konnte. Einen Freistoß von der Mittellinie schlugen die Heimischen in der letzten Minute der regulären Spielzeit einfach nur noch hoch und weit nach vorne. Im Bestreben die Situation zu bereinigen, lenkte schließlich Mehmet Özdemir den langen Ball unglücklich ins eigene Gehäuse, womit die zweite Last-Minute-Niederlage der Union Babenberg besiegelt war.

Glück und Pech

SV Oftering-Spielertrainer Jürgen Ließ ließ dieses nervenaufreibende Spiel natürlich ebenfalls nicht gänzlich unberührt: "Im Gegensatz zu unseren letzten beiden Partien war dieses Mal das Glück mit dem späten Tor auf unserer Seite. Meiner Meinung nach geht unser Sieg gegen die Babenberger unterm Strich in Ordnung, waren wir doch meist die spielbestimmende Mannschaft. Es war aus meiner Sicht ein kampfbetontes Duell, das von vielen Fehlern geprägt war. Wir kommen derzeit nicht so ins Spiel, wie ich mir das wünschen würde. Ich rede viel mit meinem Team darüber, aber irgendwie ist uns etwas die nötige Lockerheit verloren gegangen. Vor allem das unnötige 1:1-Unentschieden gegen Union Edelweiß 1b, sowie die beiden späten Ausgleichstreffer gegen die SPG FC Stahl Westbahn Linz und die Union Puchenau haben doch am Selbstvertrauen gekratzt. Hätten wir auch dieses Spiel nach einem Zwei-Tore-Vorsprung nicht gewonnen, wäre das schon sehr bitter gewesen. Ich bin aber nicht nur über die drei Punkte sondern auch über die läuferische und kämpferische Leistung sehr froh. Glück und Pech gleichen sich im Laufe einer Saison so gut wie immer aus, wichtig ist nur, dass man nie aufgibt." Kampflos ergeben hat sich auch die Mannschaft von Union Babenberg-Coach DI Markus Lüftner keineswegs, dennoch steht man zum zweiten Mal in Folge äußerst unglücklich mit leeren Händen da: "Auf dem kleinen, unebenen Platz mit dem hohen Rasen war es sehr schwierig zu spielen. Nach einer gewissen Anlaufzeit sind wir aber ganz gut in die Partie hineingekommen. Zu Beginn der zweiten Hälfte waren wir dann aber etwas zu passiv. Zum Glück ist uns nach dem Ofteringer Doppelschlag relativ schnell der Ausgleich gelungen. In den Schlussminuten war es ein offener Schlagabtausch, wobei man gemerkt hat das Oftering unbedingt gewinnen wollte. Es ist schon sehr ärgerlich, dass wir uns für unseren großen Aufwand wieder nicht belohnt haben. Hätten wir anstelle zu verlieren, zumindest zweimal unentschieden gespielt, dann wären wir jetzt nur zwei anstelle von sechs Punkten hinter Platz zwei. Durch die beiden etwas unglücklichen Niederlagen sind wir ins Tabellenmittelfeld abgerutscht. Wir müssen nun in den noch verbleibenden Spielen im Herbst schauen, dass wir kräftig punkten, um nicht in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden."

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