Verrückt! Elf Tore, fünf Platzverweise und Spielabbruch in letzter Minute bei Kirchberg-Thening gegen Franckviertel Linz

Zu einem Kräftemessen der spektakulären Art kam es zwischen der ASKÖ SC Kirchberg-Thening und dem SV Franckviertel Linz in der 2. Klasse Mitte. Die Begegnung zwischen dem Drittvorletzten und dem Schlusslicht hatte alles zu bieten, was man sich nur vorstellen kann: elf Tore, fünf Platzverweise und einen Spielabbruch eine Minute vor Ende - damit hatte an diesem Freitagabend wohl niemand gerechnet.

 

Klare Führung

Schon in den ersten 45 Minuten kamen die angereisten Zuschauer voll auf ihre Kosten: Florian Wilging, Philipp Guggenberger und Gregor Leonhartsberger konnten sich jeweils einmal in die Torschützenliste eintragen, Kollege Marco Haderer sogar doppelt. Für die Gäste trafen Leonard Berisha und Ugur Duman. Nach einem fulminanten Start und dem zwischenzeitlichen 1:1 übernahmen die Hausherren also das Spiel, sodass die Anzeigetafel zur Pause ein 5:2 aufwies. Zusätzlich stellte der Unparteiische Franckviertel’s Dardan Zejneli wegen eines Fouls vom Platz – zu diesem Zeitpunkt ahnte noch niemand, dass ihm vier Teamkollegen folgen werden.

 

Vier weitere Platzverweise für die ASKÖ

Auch in der zweiten Hälfte konnten die Zuschauer weitere Tore bewundern – Haderer machte seinen dritten Treffer, die eingewechselten Alexander Dumfart und Konstantin Lehner durften ebenfalls ran. Auf der anderen Seite trug sich Duman erneut in die Schützenliste ein. Die Tore waren im zweiten Durchgang aber eher Nebensache, vielmehr waren es die zusätzlichen 4 (!) Platzverweise für Franckviertel, die für Aufsehen und schließlich den Spielabbruch sorgten. Ugur Duman, Shpejtim Qukaj und Anas Aldarhozi sahen jeweils die Ampelkarte (Aldarhozi später auf glattrot geändert). In Minute 89 verlor Gästekeeper Robert Wagner schließlich ein wenig die Beherrschung und beklagte sich bei Schiedsrichter Karl Robert Hainbuchner. Dieser fakelte nicht lange und verwies den Torhüter ebenfalls des Platzes – somit war die ASKÖ nur noch zu sechst am Platz und laut dem Regelwerk nicht mehr spielfähig. Die Konsequenz war der Spielabbruch in der 89. Spielminute beim Stand von 8:3.

 

Manfred Isak, Sektionsleiter ASKÖ SC Kirchberg-Thening:

„Grundsätzlich ist die Anzahl der Spieler beim Gegner unterschritten geworden. Der Schiedsrichter hat das Spiel leider aus der Hand gegeben und hat sozusagen mit den Karten gespielt. Beim Stand von 8:3 in der 89. Minute hat er schließlich den fünften Spieler ausgeschlossen und somit musste das Spiel abgebrochen werden. Unter den Mannschaften war es ein völlig faires Spiel. Dass bei diesem Unterboden hier und da mal ein Foul passiert ist klar, aber dass der Schiedsrichter sofort Spieler ausschließt war fragwürdig. Es hat sich jeder gefragt, was das eigentlich soll. Franckviertel hat sich während und auch nach dem Spiel sehr fair verhalten. Wir haben schon oft gegeneinander gespielt und es hat immer alles gepasst. Ich möchte dem Gegner absolut keine böswilligen Fouls unterstellen, vom Trainer über die Spieler bis zu den Funktionären waren sie alle sehr fair. Dass Emotionen im Spiel sind gehört dazu, aber der Schiedsrichter hatte das Spiel von Beginn an nicht unter Kontrolle. Ohne dem Unparteiischen nahe treten zu wollen, aber dieses Spiel ist ihm entglitten. Wir haben vereinbart, das Thema nicht zu pushen, in unserer Liga sind wir einfach froh spielen zu können. Ich möchte dem Gegner wirklich ein Kompliment aussprechen, sie haben nie aufgegeben und waren immer fair. Ich will nicht zu viel über den Schiedsrichter schimpfen, aber es ist schon fragwürdig, wenn bei einer Mannschaft fünf Spieler ausgeschlossen werden und bei der anderen keiner. Man sollte jeden gegenüber Respekt haben und sich vielleicht auch nicht ganz so in den Mittelpunkt stellen.“

 

Jürgen Bachmaier, Trainer SV Franckviertel:

„Es ist schwierig im Nachhinein dazu was zu sagen. Kirchberg hat gut angefangen, wir haben den Ausgleich gemacht. In den ersten zwanzig Minuten sind fünf oder sechs Tore gefallen. Dardan wurde anschließend für ein Foul ausgeschlossen, das kann man geben, muss man aber nicht. In der zweiten Halbzeit haben dann zwei meiner Spieler Gelb-Rot bekommen, für zwei Aktionen, die meiner Meinung nach nicht gelb-würdig waren. Dann haben wir die dritte Ampelkarte bekommen, die der Schiedsrichter später zu rein Rot umgemünzt hat, weil der Spieler ihn beleidigt hatte. Unser Torwart hat schließlich noch seinen Senf dazu gegeben und musste ebenfalls gehen. Ich glaube, der Schiedsrichter war einfach überfordert, aber ich weiß es nicht. Wir sind Letzter in der letzten Klasse und Kirchberg ist Drittvorletzter, und dann so einen Schmarrn pfeifen, das finde ich einfach traurig. Dabei war es am Anfang eigentlich ein schönes Spiel. Es ist einfach blöd gelaufen. Auf der einen Seite hat der Schiedsrichter mit den Fans von Kirchberg geschimpft, was schon mal nicht auf das Feld gehört, und auf der anderen Seite hat er Karten gegeben, wo keiner weiß warum.“

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