Union Reichenau: "Auch im Fußball könnte ein Krisenstab hilfreich sein"

Die Union Reichenau-Ottenschlag-Haibach stolperte durch den Herbst, sammelte lediglich vier Punkte und zierte nach der Hinrunde der 2. Klasse Nord-Mitte das Ende der Tabelle. Nach einer gelungenen Vorbereitung wollte die Pfister-Elf im Frühjahr das Ruder herumreißen, aufgrund der Corona-Krise und dem daraus resultierenden Abbruch der Saison muss auch die Union zurück an den Start. Trainer Philipp Pfister nahm sich für Ligaportal Zeit für ein Interview und beantwortete aktuell interessante Fragen.

 

Herr Pfister, in der vergangenen Woche hat das ÖFB-Präsidium beschlossen, die Saison mit sofortiger Wirkung zu beenden und nicht zu werten. Können Sie diese Entscheidung nachvollziehen oder hätten Sie eine andere Option gewählt?

"Da die Gesundheit im Vordergrund steht, ist diese Entscheidung nachvollziehbar. Die Annullierung ist verständlich, allerdings sollte man die erbrachten Leistungen nicht streichen. Darum wäre in der aktuellen Situation die Mitnahme der Punkte in die nächste Saison vermutlich die fairste Lösung gewesen".

Haben Sie das Gefühl, dass der OÖFV die Vereine in der ungemein schwierigen Situation begleitet und unterstützt, oder lässt der Verband die Klubs im Regen stehen?

"Wichtige Informationen kann man zumeist nur der Verbands-Homepage entnehmen. Aber von einem Verband müsste mehr kommen. Die Vereine bzw. Funktionäre und Trainer warten auf die Beantwortung von brennenden Fragen, wie was geschieht mit den aktuellen Leihverträgen, werden die Sperren gelöscht? Auch die Transferzeit ist für alle Beteiligten von großem Interesse - wird das Transferfenster im Sommer geöffnet, oder bleibt es geschlossen?" 

Sind Sie der Meinung, dass die derzeitige Krise für den ÖFB der richtige Zeitpunkt wäre, seine Statuten zu durchforsten und sie der aktuellen Situation anzupassen – bzw. Strukturen zu ändern und realitätsnah zu gestalten?

"Ja, selbstverständlich. Die Regierung hat es vorgemacht und in einer außergewöhnlichen Situation Gesetze in Kraft gesetzt bzw. geändert. Daran sollte sich der ÖFB orientieren, könnte auch im Fußball ein Krisenstab hilfreich sein. So könnten Experten die Situation beurteilen und kurzfristig Entscheidungn treffen".

Wann glauben Sie, darf das Training wieder aufgenommen werden bzw. wann wird wieder um Meisterschaftspunkte gekämpft?

"Ich bin Optimist und glaube, dass ein Training im Juli möglich ist. Ist das der Fall, könnte im Herbst die neue Saison starten. Ich fürchte jedoch, dass dieser Wunsch lediglich ein Traum ist. Dennoch habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es in absehbarer Zeit wieder losgeht".

Wird der Amateurfußball nach einer längeren Pause so sein, wie wir ihn kennen?

"Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass sich der Amateurfußball grundlegend verändern wird. Viele Vereine müssen hohe finanzielle Belastungen stemmen. Sollte die Pause länger dauern, werden die Probleme im Nachwuchs noch größer, als sie ohnehin bereits sind. Zudem ist zu befürchten, dass der Reserve-Bewerb komplett verschwinden wird". 

Wie ist die aktuelle Situation in ihrem Verein? Gibt es ein Trainingsprogramm, ist die Kaderplanung für die nächste Saison schon angelaufen bzw. gibt es bereits Veränderungen?

"In den vergangenen Wochen stand eine Lauf-Challenge auf dem Programm, in der sich die Kicker beweisen konnten. Auch ein Video-Workout wurde super angenommen und fand breite Zustimmung. Nach einer gelungenen Vorbereitung waren wir auch zuletzt ausgezeichnet unterwegs, die Corona-Krise uns aber leider in die Quere gekommen. Da es auf einige Fragen noch keine Antworten gibt, zum Beispiel werden die aktuellen Leihverträge storniert, laufen sie aus oder werden sie verlängert, ist eine seriöse Kaderplanung derzeit nicht möglich".

 

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