Union Maria Neustift: "Bei der Entscheidungsfindung könnte man sich am Skispringen orientieren"

Die Union Maria Neustift sammelte im Herbst nur acht Punkte und weiß in der Tabelle der 2. Klasse Ost lediglich Schlusslicht ASK St. Valentin 1b hinter sich. Die Mariassy-Elf hätte am morgigen Sonntag in Großraming in die Rückrunde starten sollen, aufgrund der Corona-Krise ruht der Ball aber auch in Maria Neustift. Obmann Werner Riegler nahm sich für Ligaportal Zeit für ein Interview und beantwortete aktuell interessante Fragen.

 

 

Herr Riegler, wie beurteilen Sie die aktuelle Situation und die gesetzten Maßnahmen?

"Da ich die aktuelle Situation nicht wirklich bewerten kann, fällt es mir schwer, diese Frage zu beantworten"

Wie ist die aktuelle Situation im Verein bzw. in der Mannschaft?

"Sämtliche Aktivitäten wurden bis auf Weiteres eingestellt, jeder einzelne Spieler muss in der Pause selbständig an seiner Fitness arbeiten. Die Sportstätte ist geschlossen und darf, lauf den derzeitigen Bestimmungen, nur einzeln betreten werden. Die Wiederaufnahme des Spielbetriebes wird nicht einfach, zudem wird es nach einer längeren Pause schwer, den einen oder anderen Spieler zu motivieren". 

Glauben Sie, dass der Start der Rückrunde im Frühjahr realistisch ist?

"Nein. Der Sport wird vermutlich der letzte Bereich sein, wo der normale Betrieb wieder aufgenommen wird".

Wenn die Saison abgebrochen werden muss, welche Entscheidungen sollen getroffen werden?

"Bei der Entscheidungsfindung könnte man sich am Skispringen orientieren. Dort wird, wenn der erste Durchgang ordnungsgemäß abgewickelt wurde und eine zweiter aufgrund widriger Bedingungen nicht möglich ist, der aktuelle Stand als Endergebnis gewertet. Im Fußball haben wir quasi den ersten Durchgang hinter uns und könnten den aktuellen Stand entsprechend werten. Ich kann aber auch die Meinung nachvollziehen, dass es schwer fällt, einen Halbzeitstand als Endergebnis zu werten".

Wäre die Mannschaft nach der Vorbereitung für die Rückrunde bereit gewesen?

"Ich glaube schon. Trotz der negativen Ergebnisse der Testspiele hat die Vorbereitung gepasst. war die Vorfreude auf die Meisterschaft sehr groß".

Befürchten Sie für ihren Verein bzw. den gesamten Fußball existenzielle Probleme?

"Nein. Denn der Fußball ist eine Weltsportart und nimmt in Österreich eine dominante Stellung ein. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass man ein Zusammenbrechen des Systemns zulässt. Natürlich werden einige Klubs Probleme bekommen, bei unserem Verein ist aber keine Existenzangst zu spüren".

Wird die Welt nach Corona eine andere sein, oder nimmt die Globalisierung, deren Grenzen (Wirtschaftskrise 2008, Klimawandel, Corona-Pandemie) immer wieder aufgezeigt werden, wieder Fahrt auf oder erhöht sich das Tempo sogar?

"Die Wirtschaft ist der Motor. Wenn der nicht läuft, funktioniert das ganze System nicht. Denn letztendlich geht es darum, dass etwas am Konto ist".

In der aktuellen Situation kann man klar erkennen, dass die Bevölkerung, wenn ihr ein Problem vor Augen geführt und deren Folgen bewusst gemacht wird, zu drastischen Einschränkungen bereit ist. Ist diese Krise vielleicht sogar die Chance, zum Beispiel den Klimawandel, der mittel- bzw. langfristig vermutlich mehr Opfer fordern wird als jeder Virus, aus einer anderen Sichtweise zu betrachen?

"Ein Umdenken ist unbedingt notwendig. Ich denke, dass die Menschen ein Gespür dafür haben, dass es nicht so weitergehen kann wie bisher. Doch jene Personen, die im Weltgeschehen die Fäden ziehen, treffen die Entscheidungen aus Eigeninteresse und nehmen auf das große Ganze keine Rücksicht".

 

Zugänge:
Tobias Stubauer (USV St. Ulrich)
Fabian Forstlehner (USV St. Ulrich Reserve)

Abgänge:
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Transferliste OÖ 2. Klasse Ost

Testspiele:
5:5 gegen FC Göstling/Ybbs (2KL)
1:7 gegen USV Söchau (1KL)
0:6 gegen USC Schäffern (1KL)
1:4 gegen FCU Strengberg (2KL)
0:4 gegen FCU Ertl (2KL)

Testspiele-Übersicht OÖ 2. Klasse Ost

 

Günter Schlenkrich

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