"War schon kurz davor, aufzuhören" - Robert Niederbrucker im Wordrap

zell am moos unionNeben den Wahlen zu den Spielern der Hinrunde konnte auch über die besten Torhüter der Herbstsaison abgestimmt werden. Das Rennen in der 2. Klasse machte der Schlussmann der Union Raiffeisen Zell am Moos. Robert Niederbrucker holte sich den Sieg mit 1049 Stimmen. Ein halbes Jahr zuvor hatte es ganz und gar nicht danach ausgesehen. Bei seinem Ex-Verein Union Mondsee bekam er kaum Gelegenheiten, sein Können zu zeigen. Niederbrucker stand sogar kurz vor davor, seine Schuhe in jungen Jahren an den Nagel zu hängen. Dann kam das Angebot aus Zell/Moos - und damit die Wende in der Karriere des 20-jährigen Torhüters. 

unterhaus.at: ,,Robert Niederbruckner, Du wurdest mit 1049 Stimmen zum Torhüter der Hinrunde von allen zweiten Klassen Oberösterreichs gewählt. Wie groß ist die Bedeutung dieser Wahl für Dich?"

Niederbrucker: ,,Die Bedeutung ist für mich eigentlich größer, wenn ich im Team der Runde stehe. Da hat die sportliche Leistung einen deutlich größeren Anteil. Es macht mich aber natürlich trotzdem sehr stolz, zum Torwart der Hinrunde von allen 2. Klassen gewählt worden zu sein. Geholfen hat mir vor allem meine Freundin, die auf Facebook sehr stark mobilisiert hat. Auch meine Mitspieler haben mitgestimmt. Ich wollte also schon gewinnen."

unterhaus.at: ,,Im Sommer bist Du aus Mondsee, wo Du über elf Jahre gespielt hattest, nach Zell/Moos gewechselt. Was waren die Gründe für diesen Schritt?"

Niederbrucker: ,,Es ist einfach so, dass man als junger Spieler in Mondsee kaum eine richtige Chance bekommt. Es werden einem regelmäßig neue Torhüter vorgesetzt. Ich habe mich gegen Ende auch nicht mehr wirklich wohlgefühlt und war sogar kurz davor, mit dem Fußball ganz aufzuhören. Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass mich Bad Zell geholt hat."

unterhaus.at: ,,Du warst zu Beginn der Saison die Nummer zwei hinter Kapitän Tobias Meindl. Am sechsten Spieltag gab es einen Wechsel auf der Torhüterposition, Du bist die restliche Hinrunde zwischen den Pfosten gestanden. Wie ist es dazu gekommen und wie siehst Du im Hinblick auf die Rückrunde Deine Chancen im Kampf um die Nummer eins?"

Niederbrucker: ,,Ich bin im Sommer als zweiter Torwart nach Zell geholt worden, habe aber damals schon gehofft, so schnell wie möglich die Nummer eins zu werden. Am sechsten Spieltag hat sich unsere etatmäßige Nummer eins wehgetan und ist für drei Wochen ausgefallen. In diesen Partien dürfte ich meine Sache nicht so schlecht gemacht haben, ich durfte dann die Saison fertigspielen. Für das Frühjahr denke ich, dass meine Chancen nicht so schlecht stehen. Dass ich im Team der Hinrunde stehe, ist sicher kein Nachteil. Eigentlich gehe ich schon davon aus, dass ich spiele. Man kann das aber im Vorhinein nie wissen."

unterhaus.at: ,,Wie beurteilst Du selbst deine Leistungen in der Hinrunde?"

Niederbrucker: ,,Im Großen und Ganzen bin ich doch zufrieden. Es ist ganz gut gelaufen, ich habe nur einen Fehler begangen, der daraufhin zu einem Gegentor geführt hat. Ich war auch zwei, drei Mal im Team der Runde und kann ganz zufrieden sein."

unterhaus.at: ,,In welchen Bereichen siehst Du Deine Stärken, wo besteht noch Verbesserungsbedarf?"

Niederbrucker: ,,Meine Stärken liegen aus meiner Sicht im Eins gegen Eins sowie auf der Linie. Steigern muss ich mich in jedem Fall bei Flanken und bei hohen Bällen in den Strafraum."

unterhaus.at: ,,Noch ein Blick in die Zukunft: Welche Ziele verfolgst Du in den nächsten Monaten und Jahren und wie sieht Dein weiterer Karriereplan aus?"

Niederbrucker: ,,Mein Ziel ist es ganz klar, mit Zell/Moos aufzusteigen. Ansonsten wird man sehen, was kommt. In der 2. Klasse möchte ich auf Dauer aber nicht bleiben."

unterhaus.at: ,,Nach dem Abstieg der Union Zell im Sommer überwinterst Du mit deinem Verein auf dem sechsten Tabellenrang. Inwieweit seid ihr mit der Herbstsaison zufrieden?"

Niederbrucker: ,,Wir hatten nicht das Ziel, sofort wieder aufsteigen zu müssen oder unter den ersten Drei zu landen. Es war wichtig, dass die Mannschaft sich findet und ordentlichen Fußball spielt. Zum Schluss sind wir leider etwas eingebrochen, der sechste Platz ist jetzt aber auch kein Weltuntergang. Nach einem Abstieg ist es immer schwierig, deshalb sind wir nicht so unzufrieden. Obwohl es natürlich besser laufen hätte können."

 

Wordrap

Union Zell/Moos: super Verein, sehr familiär, hätte es nicht besser erwischen können

Günther Pfarl: sehr guter Trainer, bin froh, dass er mich geholt hat

Union Mondsee: größter Verein in der Umgebung, sehr professionell

Lieblingsverein: SV Werder Bremen

Lieblingsspieler: Peter Schmeichel

schönstes Stadion: Signal Iduna Park, Dortmund

Torkamera: warum nicht? keine schlechte Sache 

Spitzname: Goalie, Handschuach

Lieblingsmusik: Metal

Lieblingsssen: Nudeln

Lieblingsgetränk: Gin Tonic

Traumurlaub: Karibik

Traumfrau: meine Freundin

In fünf Jahren spiele ich bei..: Zell, Mondsee oder ganz wo anders

 

Christoph Gaigg

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