Exklusiv! 2. Klasse Süd kompakt

Vier von sechs Spielen der 22. Runde der 2. Klasse Süd fanden bereits am Samstag statt, unter anderem das Ebenseer Derby. Dabei trat die ASKÖ bei der jungen Mannschaft des SV an und gewann schlussendlich vor 700 Zuschauern ganz knapp. Es war der erste Derby-Sieg seit 20 (!) Jahren für die ASKÖ, wobei Trainer Christian Binder sogar als Linienrichter einspringen musste. Im Aufstiegskampf holte Attergau ebenfalls einen ganz knappen Sieg gegen Gmunden 1b und ist damit neuer Tabellenführer. Die Spitzenpartie dieses Spieltags war aber das Duell zwischen Kammer und dem ATSV Timelkam, wobei die junge Hutterer-Elf einen Kantersieg einfuhr und die Timelkamer von den Aufstiegsplätzen verdrängte.

SK Kammer - ATSV Timelkam   5:1

Nach zwei Niederlagen in Folge war die junge Mannschaft des SK Kammer unter Druck geraten. Auf einmal belegte man keinen Aufstiegsplatz mehr, musste nun gegen den neuen Tabellenführer ATSV Timelkam unbedingt gewinnen. Wie immer begann die Hutterer-Elf sehr spritzig und versuchte den Gegner gleich unter Druck zu setzen. Bei Timelkam war zunächst klar zu sehen, dass das Team hier nicht unbedingt gewinnen musste, beschränkte man sich zunächst noch auf disziplinierte Defensivarbeit. Was den Gästen in dieser Phase half, war der Wind, denn dieser wehte den Kammer-Spielern gehörig ins Gesicht. In der 23. Minute gingen die Gäste dann entgegen dem Spielverlauf sogar in Führung. Nach einem Einwurf auf der rechten Seite kommt der Ball zur Mitte, wo Christoph Schöllnberger sofort draufhält. Auch durch den Wind begünstigt, landet der Ball schließlich im Gehäuse der Heimischen. Diese ließen sich aber nicht entmutigen, spielten ruhig weiter und nahmen das Match wieder in die Hand. Alexander Feusthuber kam kurz darauf auch zu einer guten Möglichkeit, traf aber nur die Latte. Besser machte es Michael Reiter, der nach einem Stanglpass von Daniel Gruber den Ball sicher zum 1:1 über die Linie schob. Kurz vor der Pause traf dann auch Feusthuber erstmals ins Schwarze, versenkte einen Freistoß direkt in die Maschen - 2:1. Nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff gelang Kammer so etwas wie die Vorentscheidung, diesmal konnte sich Gruber in die Torschützenliste eintragen, traf nach einem Stanglpass von rechts zum 3:1. Wenig später packte Gruber noch einen drauf, ähnliche Situation wie zuvor, erneut ein Stanglpass, abermals steht Gruber goldrichtig und trifft zum 4:1. Nun war die Partie endgültig gelaufen, Timelkam versuchte zwar noch nach vorne zu spielen, kam auch noch zu der einen oder anderen Torchance, doch auch Kammer hätte die Führung weiter ausbauen können. Was sie in der 71. Minute dann auch wirklich taten, Feusthuber traf per Ferse zum 5:1, die Heimischen hatten ihre Spielfreude schon längst zurückgefunden und zelebrierten diese auch dementsprechend. Bei Timelkam war der Frust klarerweise groß, Gheorghe Medragoniu musste nach einer vermeintlichen Tätlichkeit in der 74. Minute mit Rot vom Platz. Doppelt bitter, denn damit fehlt der Legionär im Derby gegen den TSV Timelkam. "Gegen St. Wolfgang und Attergau sind wir für unser gutes Spiel nicht belohnt worden, diesmal eben schon. Wir versuchen immer Fußball zu spielen, mit spielerischen Mitteln zum Erfolg zu kommen. Gegen Timelkam kam das nötige Glück wieder dazu. Meine Burschen standen aber auch unter Druck, sie wussten, dass sie gewinnen müssen. Deshalb muss ich noch einmal ein großes Lob aussprechen, denn sie haben auch nach dem 0:1 nicht aufgehört ihr Spiel durchzuziehen, ihre Konsequenz war schon bemerkenswert", freut sich Kammer-Trainer Norbert Hutterer.


SV Ebensee - ASKÖ Ebensee   0:1

Diese beiden Vereine trafen einst in höheren Gefilden aufeinander, der SV Ebensee spielte vor gar nicht so langer Zeit noch in der Landesliga. Nun ist der SV aber Letzter in der 2. Klasse Süd, die ASKÖ Tabellenzehnter. Dennoch kamen etwa 700 Zuschauer, um einem womöglich legendären Spiel beizuwohnen. Denn die ASKÖ hatte die Chance, erstmals seit 20 Jahren einen Derby-Sieg zu holen. Dementsprechend hitzig war auch die Stimmung, was dazu führte, dass Schiedsrichter Domic nach einigen Minuten Linienrichter und ASKÖ-Sektionsleiter Hermann Kendler dessen Hilfsfunktion enthob und Trainer Christian Binder einspringen musste. Eine kuriose Situation für den Gästetrainer, dessen Mannschaft jedoch sofort das Kommando übernahm, gleich zu Beginn mehr Spielanteile hatte. Der 16-jährige Thomas Kendler fand dann auch die erste gute Torchance vor, scheiterte mit seinem Schuss aber nur ganz knapp. Der SV Ebensee war vor allem nach Standards gefährlich, die jedoch zu keinem Torerfolg führten. Auch im zweiten Durchgang ein ähnliches Bild, die Gäste spielten, die Heimischen probierten es aus Standards. In der 54. Minute dann das erste Tor in diesem Spiel. Neral Haliti setzte sich gleich gegen drei Gegenspieler durch, legte für Manuel Neuhuber ab, der den Ball überlegt ins lange Eck schob - 0:1. Die Gästefans waren nun außer Rand und Band, war hier wirklich der erste Derby-Sieg nach über zwei Jahrzehnten möglich? Es schien so, denn die Gastgeber konnten zunächst nicht entscheidend antworten, die ASKÖ hatte durch Haliti sogar die Möglichkeit auf das 0:2, doch die Stange verhinderte die mögliche Vorentscheidung. In den letzten 20 Minuten gingen den Gästen dann die Kräfte aus, der SV drückte nun vehement auf den Ausgleich. Trotz einiger Möglichkeiten gelang dieser allerdings nicht mehr, es war tatsächlich geschafft, die ASKÖ holte den Derby-Sieg, auf den man so lange gewartet hatte. Den Schlusspfiff hatte ASKÖ-Kapitän Stefan Neuböck nicht mehr auf dem Platz vernommen, er musste in der 90. Minute nach einem taktischen Foul mit Gelb-Rot vom Platz. "Wir waren die bessere Mannschaft heute, hatten die besseren Tormöglichkeiten. Es war ein tolles Spiel, wobei der Schiedsrichter wohl der schlechteste Mann am Platz war, pfiff er oft zu kleinlich. Er verwies unseren Sektionsleiter, der als Linienrichter agierte, des Feldes, woraufhin ich einsprang. Keine leichte Situation für mich, vor allem in der zweiten Halbzeit, als ich auf der anderen Seite des Feldes stand, bei Auswechslungen Probleme hatte, diese auch auszuführen. Es hat aber geklappt, Hut ab vor meiner Mannschaft. Natürlich waren da auch viele Emotionen mit drin, sogar die ältesten Spieler hatten nach dem Sieg Tränen in den Augen, die Funktionäre ohnehin", schildert ASKÖ-Trainer Christian Binder den emotionalen Moment.


USC Attergau - SV Gmundner Milch 1b   1:0

Nach dem Sieg gegen Kammer hatte der USC Attergau die Chance die Tabellenführung zu übernehmen. Voraussetzung war ein gleichzeitiger Punkteverlust des ATSV Timelkam und ein eigener Sieg. Vor rund 250 Zuschauern tat sich die Riedl-Elf allerdings schwer, konnte die zuletzt sehr guten Leistungen in diesem Match nicht sofort abrufen. Nachdem die erste Halbzeit torlos endete, sah es auch im zweiten Durchgang ganz danach aus, als ob die Siegesserie gegen Gmunden 1b enden würde. In der 89. Minute erlöste Johannes Hemetsberger aber die Mannschaft, den Trainer und die Zuschauer mit seinem Tor zum vielumjubelten 1:0. Auch die Gmundner zeigten eine Reaktion darauf, stiegen in der Nachspielzeit viel zu hart ein, woraufhin gleich zwei Spieler mit Gelb-Rot vom Platz mussten. Sowohl Jochen Danzer als auch Onur Sünney werden im nächsten Spiel fehlen. Attergau wird dagegen komplett sein, wenn es mit dem ATSV Lenzing gegen einen direkten Kontrahenten im Aufstiegskampf geht.

Weitere Ergebnisse:

SV St. Wolfgang - ATSV Lenzing   1:1
SV Aurach -. SV Traunkirchen   5:0
TSV Timelkam - SV Attersee   2:0
Spielfrei:  ASKÖ Pinsdorf


Milan Vidovic

Foto:  Helmut Klein / www.picturesexclusive.com

Jetzt Fan werden von www.unterhaus.at

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.