Zuschauer rempelt Spieler - Spielabbruch in Schildorn

Mit einem Heimsieg gegen den Tabellenelften Union St. Johann am Walde hätte der SV Schildorn am Sonntag die Tabellenführung der 2. Klasse West übernehmen können. Eigentlich lief auch alles nach Plan, ehe Schiedsrichter Omaj das Spiel im "Schuidinger Tivoli" nach rund 75 Minuten abbrechen musste. Ein Fan des SV Schildorn war auf den Platz gelaufen und hatte einen Spieler der Gäste attackiert.

In einem sehr hitzig geführten Spiel gingen die Gäste aus St. Johann mit ihrem ersten Angriff durch einen abgefälschten Schuss von Harald Stempfer überraschend in Führung. Die Hausherren drängten in weiterer Folge auf den Ausgleich, der aber bis zur Pause nicht gelingen wollte. Kurz nach dem Wechsel ließ Hamdija Causevic seine Mannschaft dann jubeln, indem er zum verdienten Ausgleich einnetzte. Zehn Minuten später konnte der Favorit die Kräfteverhältnisse endgültig zurechtrücken, verwandelte Markus Aigner einen Elfmeter zum 2:1 für die Schachl-Elf.

Doch dann passierte folgendes: Gäste-Kapitän Stefan Mairinger beging an der Seitenlinie – in unmittelbarer Nähe der Heimkabine – ein Foul, was einen Fan des SV Schildorn anscheinend ziemlich erboste. Er lief auf den Platz und rempelte Mairinger um. Sofort waren Verantwortliche des SV Schildorn zur Stelle und verhinderten weitere Handgreiflichkeiten. Einem verbalen Schlagabtausch zwischen den Beteiligten folgte der Spielabbruch durch Schiedsrichter Omaj. Über die Wertung des Spiels ist noch nicht entschieden, beide Parteien gehen aber von einer 0:3-Strafverifzierung zugunsten der Gäste aus. Für die Hausherren könnte diese Dummheit eines Zuschauers eine entscheidende Schwächung im Kampf um den Aufstieg bedeuten. Der Strafausschuss des oberösterreichischen Fußballverbandes tagt am Donnerstag, danach weiß man mehr.

Stimmen zum Spielabbruch:

Thomas Mann (Sportlicher Leiter SV Schildorn): „Der Zuschauer saß fünf Meter vom Spielfeldrand entfernt, das Foul ereignete sich direkt an der Seitenlinie. Daraufhin ist der Zuschauer ins Spielfeld gelaufen und hat den St. Johanner Spieler umgeschubst. Es sind dann sofort Leute von uns hingelaufen und haben den Raufbold beiseite geschoben. Danach gab es einen verbalen Schlagabtausch aber keine weiteren Handgreiflichkeiten. Das Spiel war schon vorher relativ hitzig, unser Trainer war zu diesem Zeitpunkt schon von der Betreuerbank verwiesen worden und auch von der St. Johanner Bank hatte bereits jemand das Feld räumen müssen. Es gab keine Riesenrauferei, außer diesem ‚Schubser’ spielte sich alles auf verbaler Ebene ab. Der Schiedsrichter hätte vielleicht auch noch etwas abwarten können, der Abbruch war für mich etwas zu vorschnell. Ich gehe aber davon aus, dass das Spiel mit 3:0 für den Gegner gewertet wird. Für uns ändert das nicht allzu viel. St. Martin und Eberschwang kommen noch zu uns, da müssen wir sie halt schlagen, sonst hätte vielleicht ein Unentschieden gereicht.

Karl Brunhuber (Trainer Union St. Johann am Walde): „Nach einem Foul meines Kapitäns Stefan Mairinger an der Seitenlinie – für mich ein Gelb-Foul – ist mein Spieler aufgestanden und wurde von einem Schildorner Zuschauer attackiert und umgeschubst. Daraufhin hat der Schiedsrichter das Spiel abgebrochen. Das war nach rund 75 Minuten. Eigentlich müsste das Spiel mit 3:0 für uns gewertet werden, da der Spielabbruch ja nicht von uns provoziert wurde.“


Andreas Brandt

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