Neuaufbau in Ottensheim

Beim letztjährigen Landesligisten, dem TSV Ottensheim, hat sich nach Abstieg in die Bezirksliga Nord einiges getan. Neben einem eher unerwarteten Trainerwechsel hat sich auch das Gesicht der Mannschaft wesentlich verändert. "Wir haben im Sommer einen Schlussstrich gezogen und wollen eine neue Mannschaft, die vorwiegend aus eigenen Spielern besteht, aufbauen", ist für Sportchef Markus Ecker der Wiederaufstieg kurzfristig kein Thema. "Waren zuletzt vier, fünf Talente dabei, so gehören nun 14 eigene Spieler dem Kader an."

Abstiegssaison ist abgehakt
Von der ersten Runde an haben die Ottensheimer in der vergangenen Saison gegen den Abstieg gekämpft, der letztendlich nicht zu verhindern war. "Wir sind eigentlich schon im Herbst abgestiegen. Da waren wir vom Rest des Feldes schon sehr weit weg. Mit der Bestellung von Trainer Dominik Thalhammer haben wir noch einmal alles versucht. In der Rückrunde ist es auch wesentlich besser geworden, wir haben jedoch keinen Lauf erwischt und konnten die Lücke nie schließen", analysiert der Sportchef die Abstiegssaison. "Den Abstieg haben wir inzwischen abgehakt und blicken nur noch nach vorne."

Neuaufbau mit eigenen Spielern
Neben prominenten Spielern wie Christoph Lichtenwagner (Donau Linz), Pavel Bajcik (Rohrbach) und Bertrand Ngandjui, stehen dem Absteiger auch die beiden Torleute Manuel Schörgenhuber (Weißkirchen) und Raphael Spindelberger (Union Pregarten) nicht mehr zur Verfügung. "Wir haben absichtlich auf namhafte Neuerwerbungen verzichtet und wollen nun den Weg vorwiegend mit eigenen Spielern gehen. In Ottensheim wird künftig auf den Nachwuchs gesetzt und mittelfristig eine neue Mannschaft aufgebaut", gibt Markus Ecker die Richtung vor. "Nach einem Abstieg gibt es eben nur zwei Möglichkeiten; man strebt mit aller Macht den Wiederaufstieg an, oder treibt einen Neuaufbau voran. Wir haben uns für die zweite Variante entschieden und gehen deshalb mit einer eher geringen Erwartungshaltung in die neue Saison."


Legionäre aus Tschechien sollen für die nötigen Tore sorgen
Dennoch hat man sich in Ottensheim mit drei Spielern verstärkt. So ist das ehemalige Blau-Weiß-Linz-Talent Christian Sommereder aus Gramastetten gekommen und wird Rene Troll (Blau-Weiß Linz 1b) das Tor hüten. Zudem wurde mit Michal Schön ein neuer Legionär verpflichtet. "Der Stürmer hat zuletzt in der zweiten und dritten Liga in Tschechien gespielt und macht einen überaus starken Eindruck", erhofft sich Ecker vom Tschechen zahlreiche Tore. Die nötigen Vorlagen soll  Schön von Landsmann Josef Prihoda, der im Winter nach Ottensheim gewechselt war, erhalten. "Die beiden Legionäre sind gute Freunde. So ist der Transfer auf Initiative von Prihoda zustandegekommen", so Ecker.

Binnen fünf Stunden neuen Trainer verpflichtet
Trotz des Abstieges war in Ottensheim ein Trainerwechsel keineswegs vorgesehen, hatte doch Dominik Thalhammer bereits während der Vorsaison seinen Vertrag verlängert. "Er hat in der Folge Angebote erhalten, etwa von Vorwärts Steyr, und ist dann letztendlich bei Union Pregarten gelandet. Natürlich hat uns das überrascht, aber ich habe nach wie vor ein gutes Verhältnis zu ihm und bin ihm auch nicht böse", sieht der Sportchef den Trainerwechsel im Nachhinein gelassen. "Aber dadurch sind wir natürlich unter Druck geraten. Dann hat sich überrachend die Möglichkeit mit Fritz Ulmer ergeben. Nach der Trennung von Baumgartenberg war er zu diesem Zeitpunkt ohne Verein. Nach der ersten Kontaktaufnahme haben wir uns fünf Stunden später auf eine Zusammenarbeit verständigt", spricht Markus Ecker von einer Blitz-Verpflichtung. "In die Karten gespielt hat uns dabei die Tatsache, dass sich unser Ex-Trainer Manfred Nowotny und Ulmer seit Jahrzehnten kennen. Und so betreuen die beiden nun gemeisam die Mannschaft, Fritz Ulmer als Chef- und Nowotny als Co-Trainer."

Erneuter Abstiegskampf soll verhindert werden
"In einer neuen Saison kann viel passieren, aber ich gehe nicht davon aus, dass wir im Spitzenfeld mitmischen werden. Wir hoffen vielmehr, uns im sicheren Tabellenmittelfeld präsentieren zu können, wenngleich man natürlich höllisch aufpassen muss. Denn nach einem Abstieg ist man oft sofort wieder ganz hinten dabei. Die Mannschaft muss sich erst finden, soll aber nicht in einen erneuten Abstiegskampf verwickelt werden", geht Ecker nicht von einem Durchrutschen in die 1. Klasse aus.

Personalprobleme zum Saisonauftakt
"Die Vorbereitung ist insgesamt nicht schlecht verlaufen. Die jungen Spieler wittern ihre Chance und sind überaus willig, wenngleich wir - unter anderem auch urlaubsbedingt - schon mit einigen Problemen zu kämpfen hatten", so Ecker, dem Personalprobleme zu schaffen machen. So sind Kapitän Stefan Pichler unf Sebastian Rammelmüller verletzt und stehen mit Stefan Pumberger, aus beruflichen Gründen, sowie Severin Holzner, der noch seinen Urlaub genießt, zu Saisonbeginn insgesamt vier Spieler nicht zur Verfügung. "Das macht die Sache nicht einfacher. Zudem bekommen wir es gleich mit einem Titelaspiranten zu tun. Aber in Putzleinsdorf können wir auch nicht mehr als verlieren", hofft Markus Ecker insgeheim auf eine Überraschung.

Günter Schlenkrich   

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.