Mauthausen: Abstiegsgespenst im Nacken

Mit vier Niederlagen in Serie und dem Abstiegsgespenst der BezirksRundschauLiga Nord im Gepäck trat die ASKÖ Mauthausen die Reise zum Aisttal-Derby gegen die ASKÖ Schwertberg an. Manchem waren dabei noch die hitzigen Situationen aus dem Hinspiel in Erinnerung, als Schiedsrichter Schweighofer zwei Mauthausener mit Rot und dem damaligen Spielertrainer Szabolcs „Szegi“ Szegletes mit Gelb-Rot vom Platz geschickt hatte. Damals, am 22. Oktober 2011, mussten die Mauthausener auch die Tabellenführung abgeben, sieben Monate später trennen die Elf von Neo-Trainer Werner Pröll nur noch drei Punkte von Abstiegsplatz 13.

Mauthausen spielt, Schwertberg trifft
Schon wie in den letzten Spielen gingen die Gäste von Beginn an äußerst ambitioniert ans Werk. Bereits in Minute zwei tauchte Roland Serczel nach einem Schnitzer in Schwertbergs Viererkette vor Goalie Andreas Füxl auf, wollte aber, statt den Abschluss zu suchen noch einmal für Peter Rametsteiner aufspielen, was misslang. Auch in der Folge bestimmten die Donaumärkter das Geschehen. Zweimal wurde Torjäger Rametsteiner in die Tiefe geschickt, aber der Schwertberger Schlussmann war jedes Mal zur Stelle. Dann ein ähnliches Bild wie in den Wochen zuvor. Mit einem Freistoß von links brachten die Heimischen in Minute zwölf das Spielgerät zum ersten Mal in Mauthausens Strafraum, wo Bernhard Grabner ungehindert zum 1:0 einköpfen konnte.

Mauthausen versuchte weiter, das Spiel zu bestimmen und Akzente zu setzen, ohne wirklich gefährlich zu werden. In Minute 26 dann ein Ausschuss von Torwart Füxl, Libero Rudolf Dornik klärt per Kopf, der Ball gelangt über mehrere Stationen zu Kevin Pretl, der halbvolley draufhält. Mit dem zweiten Torschuss stellten die Heimischen auf 2:0. Im Aisttalstadion schien vor rund 300 Besuchern schon nach einer knappen halben Stunde die Vorentscheidung gefallen zu sein.

Unverdrossen gestalteten die geprügelten Gäste das Spiel und kamen nun auch wieder zu Chancen. Michael Hackl schlenzte den Ball in den gegnerischen Strafraum, Rametsteiner überspielte einen Verteidiger und kam, ehe er zum Torschuss ansetzen konnte, zu Fall. Überraschenderweise wurde auf Freistoß für Schwertberg entschieden. Wenig später setzte Julian Wöckinger Mauthausens Goalgetter ein, der aber im eins gegen eins in Schwertbergs Innenverteidigung hängen blieb. So blieb es bis zur Pause beim 2:0 für die Mannschaft von Trainer Richard Grammer. Dementsprechend angespannt und dick war die Luft in Mauthausens Kabine.

Szabolcs Szegletes rettet Mauthausen Punkt
Auch nach Seitenwechsel machte nur ein Team das Spiel. „Roli“ Serczel setzte schon nach wenigen Augenblicken Rametsteiner in Szene, dieser überhob den herauseilenden Torhüter, doch ein Schwertberger Verteidiger klärte mit einer akrobatischen Einlage das Leder ins Torout. Der folgende Eckball wurde an die erste Stange serviert und „Szegi“ Szegletes köpfelte ins kurze Eck. Tormann Füxl war zwar mit den Fingern noch dabei, konnte aber den Anschlusstreffer zum 2:1 nicht verhindern - Schiedsrichter-Assistent Agic signalisierte sofort, dass der Ball hinter der Linie war.

In Minute 51 brachte Grabner über die rechte Flanke das Leder zum dritten Mal an diesem Nachmittag gefährlich in Mauthausens Strafraum aber Clemens Hölzl klärte per Kopf. Dann waren wieder die Gäste am Drücker. Serczel passt den Ball durch die Viererkette auf Szegletes, der aus halblinker Position draufhält und das Leder zum 2:2-Ausgeich versenkt. Der Jubel der mitgereisten Mauthausener Fans war grenzenlos. Schiedsrichter Denthaner musste sogar eine kurze „Rauchpause“ einlegen.

Nun die stärkste Phase der Pröll-Elf in einer ohnehin starken Partie. Kapitän Jürgen Gmeiner kam an der Strafraumgrenze zum Schuss, verzog aber. Serczel versuchte sich wenig später mit einem Weitschuss. In Minute 66 ein weiter Pass auf Rametsteiner, Torhüter Füxl eilte mit Riesenschritten aus dem Gehäuse und beförderte das Leder in die Zuschauerränge, streckte dabei aber auch Rametsteiner nieder. Beide mussten geraume Zeit medizinisch betreut werden. Der insgesamt gut disponierte Spielleiter setzte die Partie mit Schiedsrichter-Ball fort. In der 70. Spielminute tankte sich Szegletes wieder über links in den Strafraum, sein Stanglpass konnte aber geblockt werden. Nur 60 Sekunden später tauchte der Ungar schon wieder vor Goalie Füxl auf, überhob den Keeper, aber auch das Gehäuse. Kurz aufeinander folgend hatte Serczel zwei Mal die Chance, aus einem ruhenden Ball Kapital zu schlagen, doch beide Freistöße brachten nichts ein. Schließlich schickte ein entfesselt spielender Szegletes noch einmal Rametsteiner auf die Reise, der den Ball gefühlvoll am Goalie vorbeischob. Mit den Fingerspitzen konnte Füxl jedoch einen Rückstand verhindern.

In den letzten zehn Minuten kamen die Gastgeber, von denen eine halbe Stunde nichts zu sehen war, noch einmal ein wenig auf, es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch ohne wirklich brenzlige Torraumszenen, und so beendete der Unparteiische nach 94 Minuten die Partie beim Stand von 2:2. Während die ASKÖ Schwertberg den sechsten Platz behielt und am kommenden Samstag Tabellennachbar Putzleinsdorf empfängt, bleibt die ASKÖ Mauthausen – drei Punkte vor St.Georgen/Gusen und Wartberg/Aist – nach wie vor in den Abstiegskampf verwickelt und muss bereits am Freitag zu den Amateuren von Blau-Weiß Linz.

Christian Neuherz, Sportlicher Leiter ASKÖ Mauthausen:
„Der Punktgewinn war für uns sehr wichtig – nicht nur wegen der Tabelle, sondern auch puncto Selbstvertrauen für die nächste Partie!“


Werner Wöckinger

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