UFC Haibach: "Es wird versucht, die Wirtschaft zu retten, den Sport lässt man sterben"

Der UFC Haibach/Donau absolvierte eine solide Hinrunde und überwinterte als Neunter im relativ sicheren Mittelfeld der Bezirksliga Nord. Die Ecker-Elf nahm sich für das Frühjahr viel vor und wollte eine ernste Abstiegsgefahr nicht aufkommen lassen, aufgrund der Corona-Pandemie fand die Saison aber auch für die Hausruckviertler ein jähes Ende. "Die derzeitige Ungewissheit ist quälend und schlimm. Der ÖFB bzw. die Sportverbände müssen endlich aufwachen und Druck machen, damit die Regierung gezwungen ist, Klartext zu sprechen und entsprechende Entscheidungen zu treffen", erklärt Sektionsleiter Christoph Schlager.

 

"Die Regierung muss Klartext sprechen"

"Aufgrund den von der Regierung gesetzten Maßnahmen ist der Abbruch der Saison verständlich und nachvollziehbar. Damit ist es aber nicht getan. Es macht keinen Sinn, das Training zu erlauben, noch dazu mit derart strengen Beschränkungen, die ein gezieltes Arbeiten nicht möglich machen, wenn man nicht weiß, wann es wieder losgeht. Aufgrund der fehlenden Planungssicherheit sind den Vereinen die Hände gebunden und können nichts tun. Demzufolge muss die Regierung noch im Mai Klartext sprechen und dezidiert sagen, wann wieder gespielt werden darf. Sollte das irgendwann im nächsten Jahr der Fall sein, weiß jeder Klub, woran er ist und muss demnach den Trainingsbetrieb vorerst nicht aufnehmen", so Schlager.

 

Horror-Szenario

Dem Öffnen der Fußballplätze sieht man in Haibach skeptisch entgegen. "Betrachtet man die Liste der Verbote bzw. Vorschriften, erkennt man, dass im Kampfmannschaftsbereich ein Training fast nicht möglich und im Nachwuchs aufgrund der unmöglichen Durchführbarkeit ausgeschlossen ist. Sollte die Regierung vom eingeschlagenen Weg nicht abweichen, wird sich an der derzeitigen Situation kurz- und mittelfristig nichts ändern", zieren Sorgenfalten die Stirn des Sektionsleiters. "Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise werden wir erst in den kommenden Jahren in voller Härte spüren. Es wird versucht, die Wirtschaft zu retten, den Sport lässt man jedoch sterben. Viele Betriebe, die jetzt wieder öffnen dürfen, werden durch die aufgrund der aktuellen Bestimmungen fehlenden Wirtschaftlichkerit die Krise nicht überstehen. Im Sport verhält es sich ähnlich. Sollte ein Jahr oder noch länger nicht gespielt werden können, ist das vermutlich der Tod des Fußballs bzw. der entsprechenden Sportarten."

 

"Das gesellschaftliche Leben wird nicht mehr so sein wie es war"

Der Sektionsleiter blickt über den Tellerrand hinaus und erkennt neben der Wirtschaft und dem Sport ein weiteres großes Problem. "In den vergangenen Wochen hat sich das gesellschaftliche Leben gravierend verändert und wird nicht mehr so sein wie es war. Wenn man Freunde oder vertraute Personen nicht mehr mit Handschlag begrüßen darf, oder in einem Gasthaus abgetrennt sitzen muss und vom Personal mit Maske bzw. Schutzschild bedient wird, ist das bedenklich und lässt nichts Gutes ahnen. Sollte sich an der Situation nicht rasch etwas ändern, gibt es ein böses Erwachen, werden die Folgen ungleich dramatischer sein, als die Politiker es uns derzeit vermitteln", so Schlager, der den eigenen Vertein vorerst nicht in Gefahr sieht. "Aufgrund unserer Philosophie, auf die Regionalität bzw. vorwiegend auf die eigenen Spieler zu setzen, tun wir uns nicht ganz so schwer wie viele andere Vereine. Aber auch an uns geht die Krise nicht spurlos vorüber. So entstehen durch die Instandhaltung der Sportanlage Kosten, während die Einnahmen gänzlich fehlen. Derzeit wissen wir nicht, ob wir zum Beispiel Mitgliedsbeiträge einheben bzw. Honorarnoten für die Aufstellung von Werbetafeln stellen sollen. Zudem dürfen auch keine Veranstaltungen stattfinden und mussten unsere Feier zumn 60-jährigen Bestandsjubiläum absagen".

 

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