Regulativ-Wahnsinn: Nur NIEDERLAGE hält Ernsthofen in Bezirksliga und reißt Schärding in die 1.Klasse (mit Stimmen aller Betroffenen)!

altaltDie Bestimmungen des Oberösterreichischen Fußballverbandes (OÖFV) und ein unglaublicher Zufall machen es möglich: das Relegations-Regulativ führt den Sport am letzten Spieltag der Bezirksligen Ost und West ad absurdum. Auf den ersten Blick ist alles vorentschieden, das Duell zwischen Hörsching und Ernsthofen eine Partie "um die goldene Ananas". ABER: Dem ist nicht so! Ligaportal.at hat exklusiv alle Infos, die irre Konstellation und umfassende Stimmen für Sie:

 

Die Konstellation: Nur Niederlage Ernsthofens rettet Ernsthofen!

Das Regulativ des Oberösterreichischen Fußballverbandes im Sinne der Relegationsbestimmungen sieht vor: Aus den vier Bezirksligen muss der Vorletzte in die Relegation. Nur in der punkteschwächsten Bezirksliga steigt der Vorletzte fix ab und muss der Drittletzte in den Relegationsbewerb einziehen. Derzeit ist diese Liga die Bezirksliga Ost, der SC Hörsching wäre als Vorletzter fix abgestiegen, während der SC Ernsthofen zum zweiten Jahr in Folge Relegation spielen müsste.

Sollte Hörsching (18 Punkte) allerdings in der letzten Runde gewinnen, könnte der Vorletzte der Bezirksliga West, ATSV Schärding (19 Punkte), überholt werden. Gewinnt Hörsching bei einer gleichzeitigen Niederlage ATSV Schärdings (spielt in der letzten Runde gegen Tabellenführer und Meister Schalchen), würde man den "schwarzen Peter" der Bezirksliga West zuschieben, Ernsthofen müsste nicht in die Relegation und Hörsching nicht fix absteigen, sondern Relegation spielen. Das heißt: ATSV Schärding wäre dann fix abgestiegen und USV St. Pantaleon müsste in die Relegation, obwohl man mehr Punkte gesammelt hat (27), als der SC Ernsthofen (22). Warum? "Weil die Punkteanzahl des Vorletzten maßgeblich ist", erklärt Raphael Oberndorfinger, Presseverantwortlicher des OÖFV. 

"Es ist ein Drama" –  "Eine Katastrophe" 

Und dreimal dürfen Sie raten, gegen wen Hörsching nun in der letzten Runde der Bezirksliga Ost spielt? Richtig, gegen den SC Ernsthofen. Ernsthofen würde also ein eigener Sieg gegen Hörsching in die Relegation stürzen, während eine Niederlage (und gleichzeitige Niederlage oder Unentschieden von ATSV Schärding gegen Schlachen) den fixen Klassenerhalt bedeuten würde. "Das ist ein blöder Zufall, aber ist leider so", sagt Raphael Oberndorfinger vom Fußballverband

ATSV Schärding müsste daheim gegen Meister Schalchen gewinnen, um sich selbst und St. Pantaleon zu retten. "Wir werden sicher nichts verschenken am Wochenende. Unser Ziel sind 60 Punkte. Obendrein haben wir am Sonntag Meisterfeier in Schalchen, da wollen wir einen Dreier im Gepäck", gibt Johannes Aigner, Sektionsleiter des SV Schalchen, die Einstellung seines Teams klar zu verstehen. Weniger entspannt kann diese missliche Lage USV St. Pantaleon sehen, die ohne selbst etwas beitragen zu können, in die Relegation rutschen würden: "Leider Gottes für uns, es ist ein Drama. Jetzt müssen wir Relegation spielen, Hörsching wird in Ernsthofen gewinnen und wir müssen mit wesentlich mehr Punkten in die Relegation. Wir müssen es jetzt so nehmen, so hart es ist, jammern hilft nichts. Schärding wird gegen Schalchen nicht punkten", stellt sich Trainer Alexander Stampfer auf bevorstehende Relegationsspiele ein. 

Ernsthofen wird am letzten Spieltag jedenfalls einige Spieler schonen, kann nicht mit dem vollen Kader gegen Hörsching antreten: "Für uns natürlich eine interessante Konstellation. Wir werden in der letzten Runde sicher einige Spieler vorgeben müssen, die sich verletzt haben oder angeschlagen sind, da wir immer noch mit der Relegation rechnen müssen. Ob wir dann gegen Hörsching gewinnen, ist eine andere Sache", gibt Manfred Langwieser, Sektionsleiter des SC Ernsthofen, zu verstehen. Hörsching wird alles tun, um in der letzten Runde den bereits fix geglaubten Abstieg noch in einen Relegationsplatz umzuwandeln: "Ich kann nur für uns sprechen, es ist für alle Beteiligten unangenehm, für uns ist es natürlich angenehm, auch wenn es von der Konstellation her ein Wahnsinn ist. Wenn ich Ernsthofen bin, ist klar, was ich mache", sagt Obmann Herbert Blees vom SC Hörsching.

Herbe Kritik am Verband

Während Hörsching und Ernsthofen jetzt die große Chance haben, müssen die Beteiligten der Bezirksliga West das "Unheil wohl über sich ergehen lassen." Beim ATSV Schärding stößt das den Verantwortlichen sauer auf, auch, wenn "wir es sportlich selbst zu verschulden haben, was ich klar betonen möchte", wie Sektionsleiter Alfons Hamedinger meint: "Wir werden alles mobilisieren, aber unsere Planung geht nach unten. Diese Regelung ist eine Katastrophe, jetzt muss Ernsthofen gewinnen lassen – Hörsching fährt nach Ernsthofen und weiß, dass sie gewinnen. Verband und Oberösterreich, da sind mehrere Katastrophen unterwegs. Hoffentlich wird man es zumindest nächstes Jahr ändern, auch wenn es uns nichts mehr hilft." Auch seitens der profitierenden Seite bleiben kritische und zugleich faire Worte nicht aus: "Ist dieser Modus wirklich sportlich korrekt? Warum spielt nicht der punkteschlechteste Drittletzte Relegation, sondern ist der Drittletzte von den Punkten vom Vorletzten abhängig", bringt Herbert Blees jene Fragen auf den Punkt, die sich alle Beteiligten stellen.

Bleibt abzuwarten wie die Spiele am Wochenende über die Bühne gehen, große Überraschungen werden aber wohl ausbleiben.

 

von Lino Heiduck

 

Bezirksliga Ost: 26. Runde: Sa., 15.6., 17 Uhr: SC Ernsthofen – SC Hörsching
Bezirksliga West: 26. Runde: Sa., 15.6., 17 Uhr: ATSV Schärding – SV Schalchen

indirekt betroffen: Bezirksliga West: 26. Runde: Sa., 15.6., 17 Uhr: USV St. Pantaleon – USV Eggelsberg-Moosd.

 

Den Relegationsüberblick nach derzeitigem Stand finden Sie hier.

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