5:4 - Nach Krimi rückt Thalheim Meister-Traum einen Schritt näher

Nichts für schwache Nerven war das Spiel in der Bezirksliga Süd zwischen dem ASV St. Marienkirchen/Polsenz und der Union Thalheim. In einem wahren Fußball-Krimi behielt am Ende das Team von Trainer Ralf Dotter mit 5:4 die Oberhand und rückt damit Tabellenführer ATSV Stadl-Paura (3:3 in Gschwandt) zwei Punkte näher. Martin Dollinger mit drei bzw. Liridon „Toni Doppelpack“ Abdullahu mit zwei Treffern waren bei den Siegern die Protagonisten.

Muckenhumer schockt Dotter-Elf
Die Thalheimer wollte den Schwung und das Selbstvertrauen vom 1:0-Auftaktsieg über Bad Wimsbach auch ins Auswärtsspiel gegen St. Marienkirchen/Polsenz mitnehmen. Dementsprechend dumm schauten die Thalheimer Spieler und Funktionäre aus der Wäsche, als St. Marienkirchens Top-Torjäger Manuel Muckenhumer nach vier Minuten auf 1:0 stellte. Der quirlige Stürmer schraubte sich nach einem weiten Einwurf nach oben und traf per Kopf genau zwischen die „Hosenträger“ von Thalheims Schlussmann Peter Wildberger ins Netz.

St. Marienkirchen bringt Vorsprung in die Halbzeit
Der Titelaspirant benötigte einige Minuten, um den Rückstand zu verdauen. Nach elf Minuten rissen die mitgereisten Thalheimer Fans bereits die Hände zum Jubeln in die Höhe, als Neuzugang Martin Dollinger alleine auf das Tor zulief, der 24-Jährige scheiterte allerdings an Keeper Thomas Klausner. Davon beflügelt fasste sich Stefan Schwarzlmüller nur wenige Sekunden danach ein Herz und zog aus 20 Metern ab. Doch sein Schuss wurde schlussendlich nur zum Schüsschen. Das war es auch schon mit den Torchancen der Thalheimer in der ersten Halbzeit. Zwei Minuten vor dem Pausentee hatte Hannes Danninger noch Pech, als sein Schuss aus spitzem Winkel die Stange streifte. In der Kabine mussten sich die Thalheimer von Trainer Ralf Dotter wohl einiges anhören.

Ausgleich durch Dollinger
Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie so richtig Fahrt auf. Praktisch mit dem ersten Angriff hätte es schon 2:0 stehen können, doch Gästegoalie  Wildberger machte seinen Patzer vom Gegentor mit einer sensationellen Parade wett. Nun wachte der Titelaspirant jedoch auf.  Dollinger tauchte in der 49. Minute erneut vor dem gegnerischen Tor auf und machte alles richtig – zumindest zu 90 Prozent, denn sein Heber über den bereits geschlagenen Torhüter landete nur an der Latte. Zwei Minuten später brannte es auf der Gegenseite wieder lichterloh, als Muckenhumer einen Aussetzer der Gästeabwehr nützte und alleine auf Wildberger zustürmte, der folgende Schlenzer verfehlte das Thalheimer Tor jedoch deutlich. In der 55. Minute kam es für die Dotter-Elf doppelt bitter, als Wolfgang „Chicci“ Weinberger mit einer Zerrung verletzt ausschied. Für ihn kam "Oldboy" Thomas Mitterhumer ins Spiel - und mit ihm ein frischer Wind. Zwei Minuten danach war es dann soweit: Dollinger nützte seine dritte Großchance im Spiel und glich mit einem Schuss in die kurze Ecke aus.

Vermeintliche Vorentscheidung
Nun überschlugen sich die Ereignisse im Polsenzstadion: Nach dem Wechsel – Andreas Mitterhumer feierte an Stelle des am Knie verletzten Kapitän, Karl Klement, sein Comeback in der Kampfmannschaft – war Dollinger in der 66. Minute mit dem Kopf zur Stelle und es stand 1:2. Nun hatte Thalheim Lunte gerochen und spielte befreit auf. Liridon Abdullahu hatte nun seinen ganz großen Auftritt. Ganz im Stile von Toni „Doppelpack“ Polster traf der ehemalige OÖ-Liga-Torschützenkönig zuerst in der 71. Minute per Herber zum 1:3 und vier Minuten später aus spitzem Winkel zum 1:4. Kurios war vor allem der vierte Treffer der Gäste, denn der Schuss des Torjägers ging durch das Tornetz hindurch und blieb außerhalb des Spielfeldes liegen. Die Adleraugen von Referee Madzar hatten allerdings den regulären Treffer erkannt.

Erlach-Elf steckt nicht auf
Die Partie schien damit entschieden. Doch die Thalheimer hatten die Rechnung ohne Manuel Muckenhumer gemacht, der im Gegenzug auf 2:4 verkürzte - und wieder war es St. Marienkirchens Goalgetter mit dem Kopf erfolgreich. Doch Thalheim wankte nicht und gab erneut die richtige Antwort: Martin Dollinger machte in der 77. Minute mit seinem dritten Treffer in diesem Spiel endgültig alles klar – allerdings nur vermeintlich. Die junge Heimelf von Trainer Peter Erlach bewies Moral und kämpfte sich ein zweites Mal zurück. Das 3:5 durch einen Distanzschuss von Markus Hummer in den Giebel war das schönste Tor des Tages. Der Anschlusstreffer - Muckenhumer verwandelte einen Elfmeter, nachdem er zuvor selbst von Torhüter Wildberger im Strafraum von den Beinen geholt worden war - kam allerdings zu spät.

Am Ende feierte die Union Thalheim einen hart umkämpften 5:4-Auswärtssieg in einem denkwürdigen Spiel. Mit dem bereits neunten Saisonsieg verbesserte sich die Dotter-Elf auf den zweiten Tabellenplatz und darf weiterhin vom erstmaligen Aufstieg in die Landesliga träumen, zumal Tabellenführer Stadl-Paura in Gschwandt über ein Unentschieden nicht hinauskam und Thalheim den Rückstand auf nunmehr vier Punkte verringern konnte. Am 16. April kommt es im Thalheimer Osttangenten-Oval zum großen Kracher zwischen den beiden Titelfavoriten.


Bericht und Fotos: Thomas Waage

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