Hertha Wels schießt Pichl in die Bezirksliga

Nach insgesamt 27 Jahren Zugehörigkeit zur Landesliga (1978 bis 1992 und 1999 bis 2012) musste der SV Entholzer Pichl am Samstag Abschied von der zweithöchsten Spielklasse des Landes nehmen. Nach einem 1:1-Unentschieden im Hinspiel am Mittwoch musste sich die Sturm-Elf in der Relegation dem Vizemeister der Bezirksliga Süd, Hertha Wels, geschlagen geben. Vor rund 1000 Zuschauern im Winkelfeldstadion  siegten die Welser mit 3:2 und bereiteten sich zum 100-jährigen Vereinsjubiläum mit dem Aufstieg in die Landesliga selbst das schönste Geschenk.


Pichl gehört die Anfangsphase

Hertha-Trainerfuchs Juan Bohensky überraschte die Hausherren mit einer Umstellung, agierte Kapitän Elvis Ramakic als "Sechser". Die Anfangsphase gehörte jedoch Pichl. Bereits in der eresten Minuten blieb den heimischen Fans der Torschrei in der Kehle stecken, als nach einer wunderschönen Flanke von Rene Söllinger Patrick Kirchberger aus kurzer Distanz den Ball verfehlte. Wenig später vergab auch Attila Böjte in aussichtsreicher Position eine gute Möglichkeit.

Doppelschlag bringt Vorentscheidung

Nach rund zehn Minuten kamen die Gäste immer besser ins Spiel und setzten nach einer Viertelstunde den ersten Nadelstich, als Goalgetter Edis Nadarevic, den die Sturm-Elf in den gesamten 90 Minuten nicht in den Griff bekam, an den Ball kam, einen Gegenspieler umkurvte und zum 0:1 einschoss. Wenige Minuten später stießen die Welser das Tor zur Landesliga weit auf, köpfte Robert Matesic nach einer Ecke zum 0:2 ein.

Hoffnungsschimmer für Sturm-Elf

Nach einer halben Stunde dann wohl schon die endgültige Entscheidung, war es wieder Nadarevic, der einen Alleingang erfolgreich abschloss und auf 0:3 stellte. Kurz darauf hätte Nadarevic seinen dritten Treffer erzielen können, sein Heber landete jedoch in den Händen von Pichl-Goalie Stefan Pupeter. Kurz vor der Pause ein Hoffnungsschimmer für die Heimischen, als nach einem erneuten Angriff der Bohensky-Elf die Pichler einen blitzschnellen Konter fuhren und Kapitän Böjte den 1:3-Halbzeitstand fixierte.

Pichl setzt alles auf eine Karte

Obwohl die Pichler nach 45 Minuten beinahe aussichtslos in Rückstand lagen - der Sturm-Elf fehlten zu diesem Zeitpunkt drei Tore auf den Klassenerhalt - gaben die Hausherren nicht auf. Coach Sturm stellte auf eine Dreierkette um und forcierte das Offensivspiel. Mit dieser Umstellung eröffneten sich jedoch den Gästen zusätzliche Räume - Sandi Dizdaric vergab nach einer Stunde mehrmals die Chance auf einen weiteren Hertha-Treffer.

Neun Welser bringen Führung problemlos üb die Zeit

Nach rund 70 Minuten schien das Spiel zu kippen. Nachdem der Welser Serkan Dogan nach einem rüden Foul mit Rot vom Platz gestellt wurde, gelang den Hausherren der Anschlusstreffer, köpfte Kirchberger eine Flanke von Alexander Neuwirth zum 2:3 ein. In Minute 84 flog mit Robert Matesic (Gelb-Rot) ein zweiter Welser vom Platz. Doch auch mit zwei Mann mehr gelang es den Hausherren nicht, das Blatt zu wenden. Im Gegenteil, die neun verbliebenen Welser hätten am Ende sogar noch höher gewinnen können, Nadarevic brachte zwei Mal alleine vor Goalie Pupeter den Ball aber nicht im Tor unter. Somit blieb es beim hochverdienten 3:2-Erfolg des WSC Hertha.

Gerold Sturm, Trainer SV Pichl:
"Wir haben gut begonnen und hatten auch die Chance, in Führung zu gehen. Zwischen der zehnten und 30. Minute hat meine Mannschaft jedoch den Faden - und letztendlich auch das Spiel verloren. Es ist uns nicht gelungen, Goalgetter Nadarevic an die Leine zu legen. Der Sieg von Hertha geht in Ordnung, steigen die Welser zurecht in die Landesliga auf. Trotz des Abstiegs bin ich zuversichtlich, dass wir in der kommenden Saison die Chance haben, den sofortigen Wiederaufstieg zu erreichen."

Roman Fuchsberger, Funktionär SV Pichl:
"Wir sind nicht in der letzten Runde in Altheim oder in der Relegation abgestiegen, sondern bereits nach den ersten sieben Runden der Herbstsaison, als wir sämtliche Spiele verloren haben. Nach dem Trainerwechsel hatten wir zwar mehrmals die Chance, die Klasse zu halten, es hat aber leider nicht geklappt. In der heutigen Vorstandssitzung werden die Weichen für die Zukunft gestellt."

Juan Bohensky, Trainer WSC Hertha:
"Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft. Aber es war auch eine taktische Meisterleistung, die uns in die Landesliga brachte. In den beiden Relegationsspielen waren wir die stärkere Mannschaften und haben uns verdient durchgesetzt. Wir haben zwar verhalten begonnen, hätten aber schon vor der Pause 4:0 oder 5:0 führen können und hatten auch in der zweiten Halbzeit zahlreiche Chancen. Ich werte diesen Erfolg ähnlich hoch, wie den Aufstieg mit Weißkirchen in die OÖ-Liga, als wir 2007 in Steyr den SK Vorwärts in der allerletzten Runde vor 7000 Zuschauern in Schach halten konnten."


Günter Schlenkrich

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