Union Gunskirchen: "Die Mannschaft war hochkonzentriert und hat auch für `Heli` gespielt"

Kurz vor dem Meisterschaftsstart der Bezirksliga Süd traf die Funktionäre und Aktiven der Union Oberndorfer Gunskirchen die Nachricht über den Tod von Präsident und Mäzen Helmut Oberndorfer in Mark und Bein. "Oberndorfer war nicht nur eine tolle Persönlichkeit, sondern auch für den Verein ungemein wichtig und hat für die entsprechenden Rahmenbedingungen gesorgt. Natürlich hat uns sein Tod tief getroffen und geschockt, mussten den Fokus aber auch auf den sportlichen Bereich richten. Beim Saisonauftakt waren wir noch in Schockstarre, danach ist die Mannschaft aber hochkonzentriert ans Werk gegangen und hat im Herbst auch für `Heli`gespielt", erklärt Patrick Datscher, der seit letzten Winter das Trainerzepter schwingt und auf der Zielgeraden der Hinrunde auch als Sportlicher Leiter die Verantwortung übernommen hat.

 

Erfolgreiches Jahr

Im Hausruckviertel blickt man auf ein sportlich erfolgreiches Jahr 2022 zurück, die Union sammelte im Frühjahr 23 Zähler und holte im Herbst sogar 27 Punkte. "Diese Erfolge waren nicht selbstverständlich, sondern das Ergebnis harter Arbeit. Denn als ich die Mannschaft übernommen habe, stand sie in der Abstiegszone. Zudem haben uns im letzten Winter und darauffolgenden Sommer insgesamt rund 20 Spieler verlassen und mussten die Abgänge ersetzen. Der Umbruch im letzten Winter war notwendig, da dem Kader die nötige Mentalität gefehlt hat. Im Sommer hingegen mussten wir den einen oder anderen schmerzhaften Abgang zur Kenntnis nehmen. Wir haben jedoch unsere Hausaufgaben gemacht, kluge Entscheidungen getroffen und ordentliche Transfers getätigt", sagt Datscher, der im abgelaufenen Jahr gleich zwei Mal eine Mannschaft formen musste.

2022 nur vier Niederlagen

Die Datscher-Elf musste sich bislang nur in Attnang sowie dem Herbstmeister aus Schwanenstadt geschlagen geben, teilte mit dem Gegner drei Mal die Punkte und konnte die übrigen acht Spiele allesamt gewinnen. "Obwohl wir den Kader verjüngt haben und die aktuelle Mannschaft sehr jung ist, ist es im gesamten letzten Jahr ausgezeichnet gelaufen und haben insgesamt nur vier Mal verloren. Erfreulich ist zudem, dass wir nach dem sechsten Platz in der vergangenen Saison in der aktuellen Spielzeit ganz vorne dabei sind und quasi in Lauerstellung überwintern", ist der Trainer mit der Entwicklung und dem Abschneiden überaus zufrieden.

Torfabrik der Liga

Der Tabellenzweite fuhr auf eigener Anlage und in der Fremde jeweils vier "Dreier" ein. Während vier Mannschaften weniger Gegentore kassierten, traf die Union 36 Mal ins Schwarze - für 18 Tore davon zeichneten Martin Hegedüs und Aleksandar Popovic verantwortlich - und stellt gemeinsam mit den Kickern aus Ohlsdorf die Torfabrik der Liga. "Vorne hat es über weite Strecken ausgezeichnet funktioniert und haben oft und regelmäßig getroffen. Unser Spiel ist offensiv ausgerichtet und bieten den Fans auch attraktiven Fußball", spricht Patrick Datscher vor allem die eindrucksvollen Derbysiege gegen Thalheim (6:1) und Pichl (4:1) an. "Für meinen Geschmack haben wir jedoch ein paar Gegentore zu viel erhalten, hat vor allem bei Standards ab und an die nötige Konzentration bzw. Aufmerksamkeit gefehlt".

Platz drei bei Welser Hallen-Stadtmeisterschaft - Trainingslager in Kroatien

Kurz nach dem Trainingsstart, am 5. Jänner, nahmen die Gunskirchener an der Welser Hallen-Stadtmeisterschaft teil und belegten, als einziges in der regulären Spielzeit ungeschlagenes Team, am Ende den dritten Platz. Im ersten von insgesamt nicht weniger als zehn Testspielen trifft der Aufstiegsaspirant am kommenden Samstag auf Landesligist Pettenbach. Von 23. bis 26. Februar schlagen die Kicker ihre Zelte in Kroatien auf und halten in Medulin ein Trainingslager ab.

Offensivspieler aus Kamerun soll OÖ-Liga-Talent folgen - drei Abgänge

Beim Trainingsauftakt konnte Coach Datscher mit Oumarou Mbouombou einen neuen Offensivpieler begrüßen. "Der Kameruner wurde in seiner Heimat bei einem Profiverein ausgebildet, war danach in der Ukraine bei einem Zweitligisten als Profi aktiv und ist nach dem Kriegsausbruch nach Österreich geflüchtet. Der 19-Jährige ist ungemein talentiert, technisch beschlagen und kann am Flügel eingesetzt werden", stellt Patrick Datscher den Perspektivspieler vor und kündigt zudem einen weiteren Zugang an. "Voraussichtlich wird auch ein großes Talent aus der OÖ-Liga zu uns wechseln, dieser Transfer ist aber noch nicht in trockenen Tüchern. Nach Stefan Greiner, Alexander Kogler und Alexander Niedersüss wird uns im Winter aber möglicherweise noch ein Spieler verlassen".

Landesliga-Aufstieg ist bis 2025 geplant

Die Datscher-Elf sammelte bislang 27 Zähler und hat nur vier Punkte weniger am Konto als der ungeschlagene Herbstmeister aus Schwanenstadt. Demnach ist für die Union in der entscheidenden Phase der Meisterschaft viel möglich. "Wir haben uns im vergangenen Jahr sukzessive gesteigert und im Herbst eigentlich schon den nächsten Schritt gesetzt. Auch wenn wir uns eine ausgezeichnete Ausgangsposition verschafft haben und im Frühjahr im Aufstiegskampf eine gute Rolle spielen möchten, gehen wir stressfrei und ohne Druck in die Rückrunde, zumal der Aufstieg in dieser Saison noch nicht geplant ist", hält der Coach den Ball flach. "Der Verein verfolgt ein ehrgeiziges Ziel und möchte spätestens 2025 den Aufstieg in die Landesliga schaffen. Was das Sportliche betrifft, sind wir bereits gut aufgestellt. Doch für einen möglichen Aufstieg braucht es mehr, weshalb die Verantwortlichen aktuell intensiv an den dazu notwendigen Strukturen arbeiten".

 

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