Gilgenberg: Unbelohnte Aufholjagd

Mit zwei 2:1-Siegen in Folge konnte die Union Raiba Gilgenberg die "Rote Laterne" abgeben und den Anschluss ans hintere Tabellenmittelfeld der Bezirksliga West herstellen. Im Heimspiel gegen den FC ABH Generalplanung Andorf nahm der Tabellenvorletzte einen weiteren Punktezuwachs ins Visier. Die Gästeelf von Trainer Rainer Klaffenböck konnte zuletzt zwar drei Siege am Stück feiern, musste aber auf der Alois Holzner Sportanlage auf den gesperrten Mario Illibauer verzichten. Für den Andorfer Kapitän rückte der Gold-Torschütze vom Spiel gegen Münzkirchen, Stephan Schustereder, in die Startformation.

Andorf mit rascher Führung
Die Partie begann mit einem Paukenschlag: Andorf ging bereits nach vier Minuten durch einen Treffer von Legionär Laszlo Somogyi in Führung. Beinahe im Gegenzug hatten die Gäste großes Glück, bei einem Gewaltschuss von Stefan Unterweger nicht postwendend den Ausgleich hinnehmen zu müssen. In der zehnten Minute gelang den Gastgebern jedoch das 1:1 durch Philipp Ramitsch. Die Andorfer ließen sich davon aber nicht beirren und konnten in der 19. Minute erneut in Führung gehen, als eine scharfe Flanke von Lukas Zikeli am Fünfer von Manuel Holzner unhaltbar ins eigene Tor gelenkt wurde. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit entwickelte sich eine flotte Partie mit Chancen auf beiden Seiten, bei der Andorf spielerisch die feinere Klinge führte, Gilgenberg aber bei jeder Standardsituation für Gefahr sorgte.

Vermeintliche Vorentscheidung durch Somogyi
Zu Beginn der zweiten Spielzeit drückten die Hausherren erneut auf den Ausgleich und hatten ihre größte Chance, als in der 50. Minute erneut  Ramitsch völlig frei zum Kopfball kam, Andorf-Goalie Manuel Oberauer die Situation jedoch entschärfen konnte. Die Gilgenberger Bemühungen auf den Ausgleich konnte Andorf – vorerst – in der 60. Minute zunichte machen: Nach einem idealen Zuspiel von Simon Schlederer konnte Somogyi die Gäste-Führung auf 3:1 ausbauen. Auch von diesem erneuten Rückschlag ließen sich die Heimischen nicht beirren: In der 62. Minute wurden sie erneut brandgefährlich, als ein indirekter Freistoß von Unterweger aus 16 Metern von Keeper Oberauer pariert werden konnte. Andorf – so hatte es den Anschein – verließ sich nun zu sehr auf seinen Vorsprung und diese Unkonzentriertheiten rächten sich binnen weniger Minuten: In der 67. Minute erzielt Gilgenbergs Ramitsch nach einem Kopfball den Anschlusstreffer zum 2:3.

Ramitsch dreht Spiel im Alleingang
Andorf verabsäumte es im Gegenzug nach einer gelungenen Kombination von Niklas Klaffenböck und Schlederer den Vorsprung wieder auf zwei Treffer auszubauen. Die Heimischen konnten in Minute 74 durch einen Unterweger-Freistoß aus etwa 30 Metern, bei dem Ramitsch zuletzt am Ball gewesen sein soll, zum 3:3 ausgleichen. Nach dem Ausgleich bäumte sich die Pramtal-Elf zwar wieder auf und hatte Chancen im Minutentakt, der nächste Treffer gelang jedoch wiederum den Heimischen: Nach einem Freistoß aus 25 Metern brachten die Andorfer den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Nutznießer war erneut Ramitsch, der mit einem Kopfball seinen vierten Treffer ion diesem Match erzielen konnte. Dieses Tor sorgte auf Andorfer Seite für großen Unmut, da der Linienrichter klar ersichtlich die Fahne gehoben hatte. Nachdem Schiedsrichter Petereder nach Andorfer Protesten deswegen bei seinem Assistenten nachfragte, dieser aber zur allgemeinen Verwunderung  keine Abseitsstellung angezeigt haben wollte, blieb es (vorerst) beim 4:3.

Ausgleich in der Nachspielzeit
Zu spät reagierten die Gäste auf die aus der Hand gegebenen klaren Führung, mehr als der Ausgleich zum 4:4-Endstand durch Stefan Glechner sprang nicht mehr heraus. Die junge Andorfer Mannschaft zeigte gegen Gilgenberg in einer flotten Partie erneut ihre spielerischen Möglichkeiten, gab jedoch eine komfortable 3:1-Führung aus der Hand, und agierte dann zu unkonzentriert, als Gilgenberg sich mit Kampfgeist und letztem Einsatz zurück in die Partie brachte. Während der FC Andorf am kommenden Samstag den ATSV Schärding empfängt, ist die Union Gilgenberg tags darauf zum "Sechs-Punkte-Spiel" in Kopfing zu Gast.

Dietmar Entholzer

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