Senftenbach auch im "VKB-Bank-Spiel der Runde" nicht zu stoppen

Nach dem Meistertitel in der 1. Klasse Nord-West ist die Union Ziegelwerk Senftenbach auch einen Stock höher nicht zu stoppen, mischt die Mannschaft von Trainer Ludwig Gerstorfer derzeit die BezirksRundschau Liga West auf und konnte in den letzten sechs Runden fünf Siege feiern. Im "VKB-Bank-Spiel der Runde" musste der Aufsteiger beim TSV Raiffeisen Utzenaich antreten, behielt im ersten Meisterschafts-Derby nach 16 Jahren die Oberhand, konnte in der Tabelle die Wetscher-Elf überholen und ist nur durch einen einzigen Punkt von Spitzenreiter Andorf getrennt.

Markus Erlach Derby-Sieger damals mit Utzenaich und jetzt mit Senftenbach
Das letzte Nachbarschafts-Derby hatte einen anderen Ausgang genommen. "Ich kann mich noch gut an das Spiel vor 16 Jahren erinnern, denn es war eine überaus turbulente Partie, die in der Nachspielzeit entschieden wurde. Ausgerechnet unser Routnier Markus Erlach, der damals noch in Utzenaich spielte, hat den entscheidenden Elfmeter herausgeholt, der schließlich unsere 2:3-Niederlage besiegelt hat", weiß Senftenbachs Sektionsleiter August Andessner und betont, dass Erlach auch diesem Spiel seinen Stempel aufgerdrückt hat.

Missverständnis bringt Gäste in Front
Nach zwei Niederlagen in Folge wollte die Mannschaft von Trainer Josef Wetscher das Derby unbedingt gewinnen und war auch von der ersten Minute an spielbestimmend. Vor rund 300 Besuchern taten sich die Heimischen im Brückl-Stadion aber sehr schwer, die kompakte Defensive der Gäste zu knacken. Ein Mal konnten die Utzenaicher einen Angriff erfolgreich abschließen, doch Schiedrichter Stammler überstimmte seinen Assistenten und entschied auf Abseits. Als sich die Zuschauer bereits mit einer torlosen ersten Halbzeit abgefunden hatten, zappelte das Leder doch noch in den Maschen: Nach einem Missverständnis zwischen Utzenaichs Torwart Hermann Höllinger und einem seiner Vorderleute, musste Senftenbachs Jürgen Duft nur noch "danke" sagen und hatte keine Mühe, den Ball zum 0:1 einzuschieben.

Erlach macht Sack zu
Auch im zweiten Durchgang das gleiche Bild. Die Wetscher-Elf war dominant und versuchte Druck zu erzeugen, fand aber einfach nicht das richtige Rezept, um zum Erfolg zu kommen. Unter der Regie von Routinier Erlach betrieb der Aufsteiger ein kampf- und laufintensives Spiel und machte die Räume eng. Eine Viertelstunde vor Schluss war es dann Erlach, der mit einem satten Schuss aus über 30 Metern zur Entscheidung traf. In der Schlussphase gelang es dem Favoriten nicht, das Blatt zu wenden und so konnte die Union Senftenbach einen 2:0-Auswärtserfolg feiern und ihre Erfolgsserie fortsetzen. Am kommenden Sonntag empfängt die Gerstorfer-Elf die Union Kopfing, während der TSV Utzenaich bereits am Samstag in Lochen wieder auf die Siegerstraße zurückfinden möchte.

Josef Wetscher (Trainer TSV Utzenaich): "Wir hatten gefühlte 80 Prozent Ballbesitz, hätten aber wohl noch bis Dienstag spielen können, ohne ein Tor zu erzielen. Solche Tage gibt es. Senftenbach hat eine überragende kämpferische Leistung geboten und deshalb auch nicht unverdient gewonnen. Da auch Tabellenführer Andorfer verloren hat, schiebt sich das Feld immer mehr zusammen, ist die halbe Liga nur durch wenige Punkte getrennt. Ich hoffe, dass wir nach drei erfolglosen Spielen bald wieder gewinnen werden."

August Andessner (Sektionsleiter Union Senftenbach): "Wir freuen uns natürlich riesig über den Derby-Sieg und die bislang ausgezeichnete Saison. Uns ist aber auch bewusst, dass wir uns im Spitzenfeld der Liga nicht bis zum Schluss halten werden können, genießen es aber, derzeit ganz vorne dabei zu sein. Wir wollen den Klassenerhalt schaffen und haben uns für die Herbstsaison 15, 16 Punkte erhofft. Die haben wir jetzt schon erreicht, aber ohne die Leistung der Mannschaft schmälern zu wollen, es war auch sehr viel Glück dabei - auch im Derby in Utzenaich."


Günter Schlenkrich

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