Mit Platz drei beendete Mario Zolgar, kongenialer Trainer-Partner von Altmünsters Coach Jürgen Wabitsch, seine Funktion beim Landesliga-Dritten. Im Gespräch mit Ligaportal begründet der erfolgreiche Betreuer und „Taktik-Fuchs“ seinen freiwilligen Rücktritt und zieht persönliche Bilanz über die Saison 2018/19.
"Ich habe in den letzten Monaten immer mehr gespürt, dass ich den Strapazen mit den Engagements in Ried und Altmünster und den notwendigen zahlreichen Reisebewegungen zu viel Tribut zollen muss. Deshalb habe ich mich dazu durchgerungen, obwohl mir die Mädels in diesem Jahr sehr ans Herz gewachsen sind."
"Rang drei ist nicht schlecht, aber Ich gebe zu, wir wollten einen Aufstiegsplatz, das heißt, Rang eins oder zwei schaffen und das ist uns nicht geglückt. Mein Ehrgeiz ist nach wie vor sehr groß, deshalb sage ich ehrlich, ich habe es nicht geschafft, obwohl natürlich einige unerwartete Ereignisse eingetreten sind."
"Ja, das war sicherlich eine maßgebliche „Injektion“, allerdings hätten wir es auch so schaffen können, haben im Herbst leichtfertig Punkte vergeben, außerdem sind uns schon auch einige Verletzungen von Schlüsselspielerinnen in die Quere gekommen."
"Die Mannschaft hat sich in einer Abstimmung dagegen entschieden und aus heutiger Sicht muss ich sagen, es war die richtige Entscheidung. Der Kader ist zu klein, er wurde durch Verletzungen stark dezimiert und das Problem „Torfrau“ besteht auch nach wie vor. Wenn wirklich alle an Bord wären, könnte ich mir sogar einen Mittelfeldplatz in der O.Ö. Liga vorstellen, so weit lehne ich mich jetzt schon aus dem Fenster."
"Zu Recht, wie ich meine, weil großartige Spielerinnen dabei sind und wenn immer alle mit der größtmöglichen Willenskraft ans Werk gehen, dann…."
"Spielerische Glanzpunkte, die in etlichen Partien gezeigt wurden, das Auftreten wurde selbstbewusster, die Präsentation ziemlich stark verbessert."
"Der Abstieg tut mir seid leid, ein harter Schlag, ich hoffe sehr, dass sich die Linzerinnen davon wieder erholen können. Weil wir selbst zu dieser Zeit ja noch ein Spiel hatten, habe ich die letzte Partie gegen den FC Südburgenland nicht persönlich gesehen, aber mir wurde erzählt, sie spielten auf ein Tor und mussten sich doch geschlagen geben."
"Kerstin ist mit den 1c-Mädels noch Meisterin in der Hobby-Liga geworden, wo allerdings nur drei Teams am Start waren; jetzt steht aber ihr Lehrberuf im Vordergrund. Fußball-„müde“ sind wir nur zum Teil. Entweder mit den Buben von Ried-U8 oder U13 mache ich ja weiter, weil ich noch das eine oder andere Talent in die Leistungsliga bringen möchte."
"Ja, sogar ziemlich intensiv und ich meine, das Niveau wird allgemein schwächer. Hie und da blitzt das Können einer Supertechnikerin auf, auch die Französinnen haben mir ganz gut gefallen, aber wenn ich die Begegnungen mit der WM 2011 und auch noch 2015 vergleiche, gehen die Leistungen zurück."
"Wenn man an das Testspiel gegen die Slowakei denkt, wird es sehr schwierig, aber noch ist ja genügend Zeit, um aufzuholen."
"Ich würde mir mehr „junge Wilde“ wünschen, die mutig neue Wege beschreiten und die eingefahrenen Strukturen auflockern. An den Erfolg 2017 bei der EM sollte wieder angeknüpft werden."
Danke für Deine Zeit, ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg!
Hievten die FCA-Mädels auf Platz 3, von links: Mario Zolgar, Kapitänin Steffi Wallinger, Jürgen Wabitsch (Foto: H.Pichler)
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