„Grenzgängerin“ Isabell Schneiderbauer vertritt Oberösterreich bei der EM-Quali

Als einzige Fußballerin aus unserem Bundesland wurde Isabell Schneiderbauer von ÖFB-U17-Teamchef Markus Hackl in den Kader für die 1. Runde der U17-EM-Qualifikation von 20. - 26. Oktober in der Slowakei fix einberufen. „Auf Abruf“ wurden Nadine Drescher, Miriam Sterrer und Jasmin Nassar (alle FFZOÖ) nominiert. Ligaportal skizziert die erfolgreiche Karriere der jungen Deutschland-Legionärin Schneiderbauer, die seit Schulbeginn 2019/20 am „Nationalen Zentrum für Frauenfußball in St. Pölten" ausgebildet wird.

 

Nachdem sie mit 5 Jahren schon wollte, abernoch "zu jung war", trat die Elfjährige 2015 dem TSV St. Marienkirchen/Schärding bei, 2016 wurde sie an den ATSV Schärding verliehen. Zuvor wurde das Talent in den Vorkader des LAZ Ried aufgenommen und durchlief dort sämtliche Kader bis zum Hauptkader, seit 2014 als LAZ- Kaderspielerin.  „Am meisten habe ich bisher von der Ausbildung bei Edwin Causevic profitiert“, ortet der „Rohdiamant“ die Ursache für ihre erfolgreiche Karriere in der Innviertler Talenteschmiede. Sportlich auch von der Familie immer bestens unterstützt, entschied sich die talentierte Tennisspielerin und begeisterte Skiläuferin eben doch für den Mannschaftssport Fußball und kickte ab 2016 beim ATSV Schärding im gemischten Burschenteam.

Mit 13 Jahren als "jüngste Legionärin" nach Deutschland

Nachdem ihre „Teilzeit-Einsätze“ in der U14-Oberösterreich-Auswahl in diesem Zeitraum sehr mickrig ausgefallen waren und es laut Verbandsstatut nicht möglich war, ohne Vereinszugehörigkeit in  O.Ö. weiterhin für die Auswahl berücksichtigt zu werden,, entschied sich die ehrgeizige Vorzeigesportlerin im Sommer 2017 für einen Wechsel zum 1. FC Passau, der an der Nachwuchsspielerin großes Interesse zeigte und mit dem sie auf Anhieb den Aufstieg aus der Landesliga Südbayern in die Bayernliga schaffte. Die Stier-Geborene wagte damit als jüngste Spielerin aus Oberösterreich den Übertritt zu einem ausländischen Verein! Nach einem Trainerwechsel und damit verbunden niedrigeren Zielsetzungen bei den Passau-Juniorinnen entschied sich die torgefährliche Innverteidigerin im Sommer 2019 zum Transfer zur Elf aus Frauenbiburg, die als Aufsteiger weitere „Höhenflüge“ anpeilt und damit voll den Geschmack der „Grenzgängerin“ aus dem Innviertel trifft. Im Herbst 2019 glänzte Isabell in jedem Match des Zweitplatzierten und zählte  zu den auffältigsten Akteurinnen.

Sehr gute Schülerin trotz  großer sportlicher Anforderungen 

Im Frühjahr 2019 erfuhr die junge Legionärin, dass sie ab Herbst an St. Pölten als Quereinsteigerin „andocken“ könne, was mit einem Beginn in der 2. Klasse verbunden sei. Die zwischenzeitliche BORG-Schülerin nahm daraufhin privaten Spanisch-Unterricht, um für sich bestmögliche Startbedingungen zu schaffen. Ihre Hauptstärke: durch die Herausforderungen in Training und Fußballmatch versteht sie es perfekt, sich mit großer Disziplin sofort auf die wesentlichen Anforderungen zu fokussieren. Beweis gefällig? Die 4. Klasse Mittelschule schloss sie mit 3 „Gut“ und sonst lauter „Einsern“ ab. „Ich gebe nicht so schnell auf, wenn mein erster Anlauf nicht gelingt“, motivierte sich die Neo-Internationale sowohl beim Start ihrer Fußball-Karriere als auch nach der vergeblichen ersten Sichtung in St. Pölten. Ihre einzige "Schwäche"? Isabell ist manchmal allzu bescheiden und verleitet dadurch ihre Umwelt, sie ziemlich zu unterschätzen. „Meiner Familie verdanke ich enorm viel“, resümiert das große Talent, „denn wenn es zeitlich irgendwie möglich ist, chauffiert mich meine Mama oder mein Papa  sogar spontan 100 km zum Training in Frauenbiburg, wo ich aktuell meine fußballerische Heimat gefunden habe“.

Helmut Pichler

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