Kleinmünchen-Chef Reindl: "Wir peilen das Podest an"

Beim ersten Testspiel im Frühjahr nach einer erfolgreichen Hallensaison trennte sich Zweitligist Union Kleinmünchen vom Erstligisten FC Bergheim im Linzer Stadtteil Auwiesen mit 2:2 (2:0). Ligaportal ließ den Auftakt von Kleinmünchens Head-Coach Gerald Reindl analysieren und befragte ihn zur weiteren Vorbereitung, dem Frühjahrsziel und zum Ergebnis der „Sichtung“ für das FFZOÖ (Frauenfußballzentrum für Oberösterreich).

 
Gery, Ihr seid mit einer 2:0-Führung in die Halbzeit gegangen?

"Ja, schon nach zwei Minuten brachte uns Jasmin Nassar nach einer gelungenen Pressing-Aktion mit 1:0 in Führung. Wir spielten 20 Minuten richtig gut und aus einer ähnlichen Situation wie beim Führungstreffer erhöhte Kathi Reikersdorfer dann auch noch auf 2:0. Trotzdem begann uns dann das Spiel immer mehr zu entgleiten und die Gegnerinnen gewann die Oberhand." 

Woran liegt Deiner Meinung nach der Rückfall nach der doch komfortablen Führung?

"Wir verlieren zu schnell unsere Grundordnung, lassen uns zu sehr ins letzte Drittel zurückdrängen und dort kann durch einen abgefälschten Schuss oder die kleinste Unaufmerksamkeit leicht ein Gegentreffer entstehen. Meine Maxime lautet, wenn irgendwie möglich, sollte getrachtet werden, zwei Drittel eines Spieles in der eigenen Hand zu haben. Wir müssen versuchen, unser Spiel abgeklärter zu gestalten und auch die Gegnerinnen weiter von unserem Tor fernzuhalten."

Ihr seid auf zwei gute Bekannte getroffen, die ehemaligen Kleinmünchen-Akteurinnen Nadine Wiener und „Reli" Zeilinger?


"Ja, Reli hat auch beim 1:2-Anschlusstreffer unserer Gäste assistiert, Nadine hat ebenfalls gut gespielt."


Welchen Eindruck hat Bergheim auf Dich gemacht?


"Die zweite Spielhälfte hat eindeutig den Salzburgerinnen gehört, der Ausgleich war nur eine Frage der Zeit und war völlig verdient. Der Tabellensiebente der Planet Pure Bundesliga setzt wie wir auf die Jugend und wird wohl auch im Mittelfeld landen. Z.B. scheinen Julia Kastner und Anna Zimmerebner auf einem sehr guten Weg, ihr Team ist insgesamt weit entfernt von Abstiegsproblemen."


Wie lauten Eure nächsten Gegner in der Vorbereitung?


"Am kommenden Sonntag empfangen wir um 12 Uhr im Sportpark Auwiesen die SPG Wolfern/Garsten und eine Woche später den Bundesligisten SV Neulengbach. Anschließend sind wir beim Bayern-Ligisten Frauenbiburg zu Gast, ehe wir im Rahmen des Trainingslagers in der Steiermark gegen das Spitzenteam SK Sturm Graz testen."


Euer Ziel für die Frühjahrsmeisterschaft, wer wird Erster?


"Unter die Top-Drei möchten wir auf alle Fälle kommen, derzeit liegen wir punktegleich mit dem Vierten, LUV Graz, auf Platz fünf, auf die drittplatzierten Kärntnerinnen, Carinthians Spittal/Drau, fehlen uns nur drei Zähler. Der Meistertitel dürfte ziemlich sicher an die Vienna gehen." 

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ASK Eggendorf hat in der 2. Bundesliga den Spielbetrieb eingestellt, eine Auswärtsreise weniger für Euch?


"Du kennst meine Einstellung: eine solche Zurückziehung während der laufenden Meisterschaft schadet dem Image des Frauenfußballs sehr, wir werden dann nicht mehr ernstgenommen und messen uns schließlich auch nicht in einer „Hobby-Liga“. Meiner Meinung nach müsste vom ÖFB vor dem Start der Liga eingehend geprüft werden, ob vom Verein die Einhaltung der Rahmenbedingungen für den Meisterschaftsbetrieb garantiert werden kann."


Wie zufrieden bist Du mit dem Ergebnis der letzten Sichtung für das FFZOÖ?


"Einige Kandidatinnen rechnen sich noch Chancen für eine Aufnahme in die „ÖFB Frauen Akademie“ (bisher: „Nationales Zentrum für Frauenfußball“) in St. Pölten aus, darüber wurde noch nicht entschieden. Die landen  dann natürlich nicht  bei uns, endgültig werden nach unseren bisherigen Erfahrungen sechs bis acht Spielerinnen nach Linz kommen."

Vielen Dank für Deine Zeit und recht viel Erfolg für Deine Teams!

 

Helmut Pichler

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