Trainer-"Triumvirat" führte Neuhofen/Krems-Ladies ganz knapp ans Podium

Mit Ausnahme der „Delle“ gegen den Leader St. Stefan lieferte die Frauenelf von Neuhofen/Krems im Herbst eine blitzsaubere Vorstellung im ersten Durchgang  der Frauenklasse Nord/Ost. Als Vierte liegen die Kickerinnen um Kapitänin Sarah Kessler punktegleich mit dem Dritten, SV Hellmonsödt, mit der nur um einen Treffer schlechteren Tordifferenz auf Platz vier, vom Tabellenzweiten, Eidenberg/Geng, trennt die Kremstalerinnen auch nur ein Zähler. Ligaportal forschte bei Cheftrainer Andreas Holzmann nach den Ursachen der Erfolge der verjüngten Mannschaft.

 

Herr Holzmann, halten sich Ihre Spielerinnen mit Home-Training fit für eine eventuelle Weiterführung der Meisterschaft?

"Unsere Spielerinnen arbeiten sehr fleißig im Home-Office an ihrer Fitness und senden regelmäßig selbstständig Trainingsaufzeichnungen. In den letzten Tagen kursierten sogar diverse Video-Bewegungs-Challenges in unserer WhatsApp-Gruppe – das war recht amüsant."

Das Internet weist drei Betreuer für Union Neuhofen/Krems mit Ihnen, Robert Vojta und Christoph Krenmayr aus, wie lauten Ihre jeweiligen Schwerpunkte? 

"Genau, ich kam vor gut zwei Jahren unterstützend zu Robert Vojta zur Mannschaft. Seit Herbst hilft uns Christoph Krenmayr im Trainerteam. Wir koordinieren die Trainingsschwerpunkte und auch alles andere gemeinsam. Wir ergänzen uns diesbezüglich sehr gut. Allgemein sind sämtliche Aufgaben auf den gesamten Kader verteilt. Das betrifft den Trainingsalltag, aber auch die Spieltagsbetreuung. Das kenne ich so vom Männerfußball nicht, wo man als Spieler in die alltägliche Arbeit eigentlich nicht eingebunden ist. Da ist den Frauen ein großes Lob auszusprechen."

Wie würden Sie das Abschneiden im Herbst in zwei, drei Sätzen charakterisieren?

"Im Herbst waren wir nicht konstant genug, sodass wir nur selten unsere beste Leistung abrufen konnten und zu viele Gegentore kassierten. Unsere Mannschaft ist sehr jung und da ist es aber ganz normal, dass nicht alles auf Anhieb funktioniert. Insgesamt sind wir dennoch zufrieden mit unserer Entwicklung und der Punkteausbeute". 

Verlief das Spitzenspiel gegen St. Stefan wirklich so einseitig, wie es das Endergebnis von 0:6 uns weis machen möchte?

"Da haben wir leider einen rabenschwarzen Tag erwischt. Wir hatten große Ambitionen, aber St. Stefan ist ohne Diskussion die beste Mannschaft der Liga. Fairerweise muss man sagen, dass wir mit dem 0:6 noch gut bedient waren". 

Gab es andere Spiele, die im Gegensatz zum Spielverlauf negativ für Euch ausgingen?

"Zwar nicht direkt gegen den Spielverlauf, aber spontan fällt mir ein, dass wir uns im letzten Spiel des Herbstdurchgangs gegen Eidenberg/Geng in der 90. Minute noch den 2:2-Ausgleich einfingen. Da haben wir uns nach guter Leistung leider nicht für den Aufwand belohnt. Dieser Sieg hätte uns auf den zweiten Platz gehievt – aber „hätte“ zählt nicht".

Lisa Eisner traf in acht Spielen 16 Mal, eine sensationelle Torquote, wird dieser „Rohdiamant“ auf Dauer bei Ihrem Team zu halten sein?

 

"Lisa ist eine sehr junge und hochveranlagte Spielerin, sehr ehrgeizig und arbeitet hart an sich. Sie erzielt nicht nur Tore, sondern setzt nun auch immer öfter ihre Mitspielerinnen in Szene. Zusätzlich trainiert und spielt sie auch bei den Burschen der U17 von KM-Kapitän Simon Kollnberger, wo sie auf höherem Niveau Fußball spielen kann. Auch wenn wir uns wünschen, dass sie noch lange bei uns spielt, muss man das realistisch sehen. Ihr Weg wird sie wohl eher früher als später in höhere Ligen führen".

 
Wurde Ihre Mannschaft im Herbst von schweren Verletzungen oder sonstigen Abgängen heimgesucht

 

"Im Herbst fielen mit Anna Sahl und Elena Zehetner zwei Talente verletzungsbedingt leider über längere Zeit aus. Beide haben aber die Wintervorbereitung wieder voll mitgemacht. Ansonsten blieben alle fit und an Bord".

 

Gab es ein Trainingslager für Ihr Team?

 

"Im Sommer haben wir ein gemeinsames Trainingslager in Obertraun absolviert, wo wir sehr gute Bedingungen vorgefunden haben. Im Winter haben wir im Rahmen eines Trainingswochenendes zu Hause drei Trainingseinheiten und zwei Testspiele absolviert".

Wie sind die Tests für das Frühjahr verlaufen?

"Wir haben insgesamt gegen drei Landesligisten getestet. Dabei haben wir an einem Tag am Kunstrasen Traun in Turnierform jeweils 40 Minuten gegen Dionysen und Neuhofen/Ybbs gespielt. Wir haben uns gut verkauft. Es gab ein Unentschieden und eine knappe Niederlage. Am 8. März, also kurz vor Ausbruch der Corona-Krise, haben wir in Wels gegen eine dezimierte Peuerbacher Mannschaft gespielt. Wir haben das Spiel nach überzeugender Leistung mit 4:2 gewonnen. Dieser Auftritt machte eigentlich Lust auf mehr…"

Welche Wünsche haben Sie als Trainerteam und die Mannschaft für die nächsten Wochen oder Monate?

"Oberste Priorität hat natürlich die Gesundheit, daran ist nicht zu rütteln. Daher hoffen wir, dass wir gesund bleiben und gemeinsam die Ansteckungszahlen möglichst gering halten. Sportverbote und Einschränkungen dienen dem großen Ganzen und waren notwendig. Zum Sport: Sollte die Meisterschaft in irgendeiner Form noch einmal anlaufen, werden wir bereit sein. Fußball ist bekanntlich die schönste Nebensache der Welt, somit brennen wir schon wieder auf‘s Kicken. Einen Abbruch der Meisterschaft würde ich im Sinne des Sports nicht begrüßen, immerhin ist eine komplette Hälfte bei uns gespielt und der derzeitige Führende St. Stefan wäre ein verdienter Meister".

Für die ausführlichen Infos zu Ihrem Team möchte ich mich ganz herzlich bedanken und Ihnen, Ihren Trainerkollegen und der Mannschaft ganz viel Glück und Erfolg für die sportliche Zukunft wünschen!

Hat sicher noch einige "Pfeile im Köcher". die spielstarke Frauen-Mannschaft der Union Neuhofen/Krems (Foto: Verein´)

 

Helmut Pichler

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