Legionärin Wienroither: „Müssen ohne Testspiel zum „Gradmesser“ Bayern München

Nach fünf Wochen Training in Kleingruppen und dem Start zum Mannschaftstraining am vergangenen Dienstag wird es auch beim deutschen Bundesligisten TSG Hoffenheim am kommenden Wochenende wieder ernst mit der weiteren Meisterschaft. Ligaportal holte dazu die Meinung der Oberösterreicherin Laura Wienroither ein, die seit Herbst 2018 für die Elf aus Baden-Württemberg im Einsatz steht.

 

 

Laura, nach der offiziellen Bekanntgabe wird die Bundesliga-Meisterschaft  am 29. Mai fortgesetzt, eine große Erleichterung für Dich und Deine Teamkolleginnen?

„Ja, auf jeden Fall. Es waren echt lange Wochen der Ungewissheit und des Wartens. Umso schöner ist es jetzt zu wissen, dass in eineinhalb Wochen der Ball endlich wieder rollt“.

Ihr habt fünf Wochen Training in kleinen Gruppen hinter Euch, mit welchen Mitspielerinnen hast Du geübt? 

„Es waren eigentlich immer positionsspezifische Gruppen. Da war ich gemeinsam mit Michaela Specht, Kathi Naschenweng und Judith Steinert auf dem Rasen“.

Worin lag die Schwierigkeit dabei, welche Auflagen waren extrem lästig?

„Ich glaube, wir waren alle froh, nach der Corona-Pause wieder auf dem Platz stehen zu dürfen und haben es sehr genossen, wieder den Ball am Fuß zu haben“.

Wie schwer war es, sich für das Training zu motivieren, obwohl sehr ungewiss war, ob es überhaupt weitergeht?

„Gar nicht. Ich hatte eine tolle Gruppe, wir hatten sehr viel Spaß und die Trainer haben sich sehr viel Mühe gegeben. Wir hatten jeden Tag ein sehr abwechslungsreiches und lustiges Training“.

Auch durch die „Solidaritäts-Aktion“ der vier Männer-Bundesligaklubs, Bayern München, Bayer Leverkusen, Dortmund und Leipzig, wurde es möglich, Geld für die Finanzierung der Meisterschaft aufzubringen, wäre das auch für Österreich ein Modell?

„Ich nehme an, in der deutschen Bundesliga sind viel höhere Summen von Geld im Spiel als in der österreichischen Liga, deshalb glaube ich, wäre es in Österreich nur ganz schwer möglich gewesen“.

Am vergangenen Dienstag seid Ihr in das Mannschaftstraining eingestiegen, wird die Zeit bis zum Pfingstwochenende reichen, um voll einsatzfähig zu sein?

„Natürlich ist es sehr schwer, nach so langer Pause wieder einen Spielrhythmus zu finden. Ich denke aber, wir haben die Zeit sehr gut nutzen können, um uns in vielen Bereichen zu verbessern. Trotzdem ist es sehr ungewöhnlich, ohne Vorbereitungsspiel in ein wichtiges Match um Punkte zu gehen, deshalb wird das Spiel gegen Bayern München der erste Gradmesser sein“.

Sechs Meisterschaftsspiele sind noch zu absolvieren und im DFB-Cup habt Ihr auch noch die Auswärtshürde im Viertelfinale gegen Bayer Leverkusen zu bestehen, wie ist das dichte Programm zu schaffen?

„Es basiert sehr viel auf Eigenverantwortung und auf gute Regeneration. Es ist auf jeden Fall wichtig, die ganze Breite unseres Kaders gut auszuschöpfen, um auch auf Spielerinnen Rücksicht nehmen zu können“.

Könnte es nicht sogar ein Vorteil für Dich und Deine „Landsfrauen“ (Katharina Naschenweng und Jennifer Klein) sein, wenn alle Kaderspielerinnen wegen der Strapazen eingesetzt werden müssen?

„In der nächsten Zeit erwartet uns ein sehr anstrengendes und gut getaktetes Programm und daher ist jede einzelne Spielerin enorm wichtig“.

Ihr trefft am 17. Spieltag, am 30. Mai, auswärts auf Bayern München, bereits die Vorentscheidung um den zweiten Champions-League-Platz?

Da spielt der Tabellenzweite daheim gegen uns, die Dritten. Die ersten beiden Mannschaften spielen in der Champions-League. Dennoch liegen dann noch viele weitere Spiele und vor allem eine längere Saison vor uns, in der mit Sicherheit noch sehr viel passieren kann“.

Einige Deiner Mitspielerinnen haben in den nächsten Tagen und Wochen noch stressige Abitur-Abschlussprüfungen, könnte das Euer Abschneiden am Ende der Saison noch negativ beeinflussen?

„Ich denke, dass es dafür gute Lösungen und viele Alternativen gibt. Am Ende einer Woche heißt es, elf top-fitte Spielerinnen auf den Platz zu bringen, und das werden wir definitiv tun“.

Bei einigem Losglück wäre für Euch auch das Pokalendspiel noch zu erreichen, wäre das ein Traum von Dir? 

Natürlich. Ich glaube jeder von uns träumt davon, einmal in Köln im Pokalfinale zu stehen."

Herzlichen Dank für das Interview, recht viel Erfolg im Meisterschaftsfinish und dass Euch Fortuna im Pokal zur Seite steht!

 

 

 

Helmut Pichler

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