Neo-Trainer Gretzschel (Hagenberg/Schweinbach) peilt gesicherten Mittelfeldplatz an

Nach dem Trainerwechsel beim Frauen-O.Ö.-Ligisten SPG Hagenberg/Schweinbach übernahm kürzlich Ingolf Gretzschel das Team der Mühlviertlerinnen. Nach etlichen Jahren Erfahrung im Männerfußball stellt sich der routinierte Bayer der neuen Herausforderung „Frauen-Fußball“ und verrät auf Ligaportal unter anderem seine Spielphilosophie und seine Ziele für die nächste Meisterschaft.

 

 

Herr Gretzschel, welchem glücklichen Umstand verdankt die SPG die erfolgreiche Suche nach einem Cheftrainer?

„Über facebook und andere Medien wurde ich auf die Suche der SPG aufmerksam und habe mich daraufhin gemeldet. Ich war ja nicht gezwungen, wieder eine Funktion anzunehmen, war aber neugierig und nach einem Kontaktgespräch waren wir uns einig. Da ich in Freistadt wohne, liegt mein neuer Tätigkeitsort auch noch in der Nähe, was ich sehr positiv empfinde“.

Ihr fußballerisches „Vorleben?“

„Mit 29 Jahren war ich Spielertrainer beim FC Schwaig (Bayern), habe auch bei der BSG Taufkirchen in der Bayern-Landesliga (in der Nähe Münchens) gespielt, bin vor zehn Jahren nach Österreich „ausgewandert“ und habe dann in Gutau und Reichenthal als Trainer gearbeitet, auch bei Neue Heimat Linz als Trainer und war zuletzt dort Obmann“.

Haben Sie bisher schon den Frauenfußball beobachtet?

„Nein, das ist mein erster Anlauf. Ich finde, Frauenteams haben sich auch einen engagierten Trainer genauso wie Männer verdient, mein bisheriger Eindruck von der SPG Hagenberg/Schweinbach ist in organisatorischer und struktureller Hinsicht so gut, dass ich begeistert bin“.

Was fällt Ihnen so besonders positiv auf?

„Die Mädels diskutieren nicht lange, sondern engagieren sich ohne weitere Diskussion, wenn eine Aufgabe anfällt, da packt einfach eine an, die den Part auch perfekt erledigt“.

Im Herbst reichte es nur zu drei Punkten und 8:30 Toren?

„Mir wurde berichtet, es gab etliche Verletzungen, dazu die Doppel-Belastung für einige Spielerinnen, auch in der 1b-Mannschaft anzutreten mussten und vielleicht wurde auch zu sehr die Konzentration auf die Defensivarbeit gelegt, die Mädels können ja doch weit mehr. Wir haben jetzt die 1b-Mannschaft aus der Frauenklasse Nord/Ost abgemeldet, deren Spielerinnen agieren jetzt in der Mädchen-Hobbyliga, weil wir das vom personellen Erfordernis leichter handhaben können. Mir persönlich wären zwei Mannschaften im Meisterschaftsbetrieb lieber, weil jetzt der Sprung zur Kampfmannschaft größer geworden ist, aber dazu haben wir nicht genug Spielerinnen“.

Gibt es Verstärkungen in Ihrem Kader?

„Ja, vier junge Talente stoßen neu zu uns“.

Welche Philosophie vertreten Sie im Frauenfußball und wieweit sehen Sie Verbesserungsbedarf bei Ihrer neuen Mannschaft?

„Mein Credo ist offensiver Fußball, der „gespielt“ wird, kein kick and rush, wobei mir hoher Ballbesitz wichtig ist. Ich setze grundsätzlich auf ein 3-5-2- System. Hinsichtlich Ballbesitz und Spielverlagerung sehe ich bei uns noch einige Luft nach oben“.

Wie verschaffen Sie sich ein Bild von den Gegnerinnen in der Meisterschaft?

„Wir wollen unser Spiel durchziehen, die eigenen Stärken offensiv zur Geltung bringen, mit Ausnahme der zwei, drei Teams, die ganz vorne in der Tabelle stehen, wo eine defensivere Spielweise angebracht sein wird“.

Was ist Ihnen im Umgang mit der Mannschaft sehr wichtig?

„Dass gegenseitiges Vertrauen vorhanden ist, sich die Spielerin darauf verlassen kann, dass das Training auch wirklich zu Verbesserungen im Spiel führt und vor allem, dass sie sich im Team wohlfühlen, z.B. auf den richtigen Positionen eingesetzt werden usw. Innere Blockaden sollten keinesfalls vorhanden sein, zur Abhilfe sollte unbedingt das ehrliche Gespräch gesucht werden“.

Die Liste der kommenden Testspiele ist mit Hellmonsödt, LSC Linz, ASKÖ Perg, Niederthalheim, Ottensheim und dem FC Schwaig sehr lang?

„Das habe ich bewusst so festgelegt, weil ich möchte, dass sich die Spielerinnen mit dem geänderten Spielsystem anfreunden und die Spielzüge vertiefen können, etwa die Spielverlagerung praktizieren“.

Am vergangenen Sonntag gab es schon den ersten Test gegen Eidenberg?

„Ja, da gewannen wir mit 5:1 (2:0). Wir dominierten größtenteils das Spiel, was das Selbstvertrauen wecken sollte. Unsere Treffer erzielten Magdalena Hölzl, Celina Prieler, Bettina Gstöttenmayr, Alina Joksch und Luise Haslinger, da wurden auch einige „Ladehemmungen“ behoben“.

Wird es ein Trainingslager geben?

„Eher ein intensives Trainings-Wochenende: Am Freitag treten wir in Hellmonsödt an, am Samstag folgt zwei Mal Training, am Sonntag das nächste Testspiel gegen den LSC Linz und ein paar Einheiten zum Teambuilding sollte sich auch noch ausgehen“.

Ihr Ziel für die Meisterschaft, sollte sie im September gestartet werden?

„Ein Platz zwischen vier und sechs sollte mit unserer jungen Mannschaft möglich sein, wenn alle so intensiv mitziehen wie beim ersten Training, zu dem 25 Spielerinnen antraten.

Für das sehr aufschlussreiche Gespräch vielen Dank und alles Gute für Sie und Ihre Schützlinge bei den neuen Aufgaben!

 

Möchte sich gegenüber der „Rumpfmeisterschaft“ 2019/20 deutlich verbessern: die SPG Hagenberg/Schweinbach! (Foto: Verein)

 

Helmut Pichler

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