"Verhinderter“ Landesligameister Nebelberg kehrt doch in die OÖ-Liga zurück

Mit sieben Punkten Vorsprung und einem Spiel weniger als „Verfolger “TSV Ottensheim führte Union Nebelberg nach dem Herbstdurchgang die Tabelle der Frauen-Landesliga an. Corona verhinderte eine Fortsetzung der Meisterschaft im Frühjahr und nach dem totalen Abbruch des Bewerbes standen die tüchtigen Mühlviertlerinnen so wie einige andere Tabellenführer nach toller Leistung mit leeren Händen da. Durch eine Entscheidung des OÖFV gibt es aber nun doch noch eine nicht unumstrittene „Belohnung“, denn Union Nebelberg soll ab Herbst wieder der obersten Spielklasse der Frauen in unserem Bundesland angehören. Ligaportal erkundigte sich dazu bei Cheftrainerin Paula Kern nach dem aktuellen Stand der Dinge.

 

Frau Kern, bleibt es jetzt bei der Zugehörigkeit Ihrer Mannschaft zur O.Ö. Frauen-Liga, nachdem von einer Vereins-Vertreterin noch eine mannschaftsinterne Abstimmung angekündigt wurde?

„Um es vorwegzunehmen, aus sportlichen Gründen haben wir uns doch entschlossen, „oben“ weiter zu spielen“.

Welche Bedenken gab es seitens des Teams?

„Irritiert haben uns zunächst Meldungen in den letzten Wochen, dass die Landesliga aufgelöst würde. Den dann zu erwartenden weiteren Abstieg wollten wir unbedingt vermeiden und haben daher den Vorschlag, aufzusteigen, angenommen. Dass jetzt doch wieder der Bestand der Landesliga gesichert ist, davon hat uns Sarah Reischl von der Sitzung berichtet und eben dort Bedenken angemeldet.Bei intensiven Beratungen und heftigen Diskussionen der letzten Tage haben wir es uns auf keinen Fall leicht gemacht“.

Was sprach für eine Verbleib in der Landesliga?

„Etliche Verletzte, auch für den Herbst anstehende berufliche Veränderungen von Spielerinnen, die sie zeitlich zusätzlich sehr belasten. Dazu vor allem die Tatsache, dass wir ja nicht als offizieller Meister aufsteigen, was auch einigen Spielerinnen sauer aufstieß“.

Dem steht aber der Punkte-Vorsprung aus dem Herbst gegenüber, Eure langjährige Zugehörigkeit zu einer höheren Spielklasse?

„Aus Gründen der Sportlichkeit nehmen wir letztendlich auch nach einer Kampf-Abstimmung die Herausforderung an. Was mich aber echt stört, ist die Tatsache, dass im Frauenfußball in Oberösterreich immer wieder Teams zwischen den Ligen „herumgeschoben“ werden, obwohl es klare Richtlinien für den Aufstieg und Abstieg gibt. Hier würde ich mir mehr Konsequenz bei der Einhaltung der Regeln wünschen. Wie soll der Frauenfußball ernst genommen werden, wenn es alljährlich wieder Abweichungen gibt?“

Welche Ziele setzen Sie sich jetzt in der o.ö. Top-Liga?

„Optimismus begleitet schon mein ganzes Sportlerinnen- und Trainerinnen-Leben, wir peilen einen Mittelfeldplatz um Rang fünf oder sechs an, mein Fix-Kader umfasst rund 20 Spielerinnen, dazu kommen noch zwei junge Talente, die uns auch aushelfen können".

Gibt es Verstärkungen bei Ihnen?

„Ja, Dorrit Jäger, eine Spielerin von Altera Porta Wien ist zu uns gestoßen, konnte aber wegen Corona noch nicht ihr Debüt feiern. Pikanterweise ist sie von Beruf Ärztin und hat bei uns einen Posten bekommen“.

Ihr größter Wunsch für den Herbst?

„Dass wir nicht wegen des Virus die Meisterschaft unter- oder gar abbrechen müssen und deshalb steht die Gesundheit aller an oberster Stelle".

Danke für das Gespräch in Ihrem Kurzurlaub und Alles Gute für Sie und Ihr Team!

 

Nach 2018 wieder im "Oberhaus" vertreten:  die Frauen-Mannschaft der Union Nebelberg (Foto: Verein)

 

Helmut Pichler

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