Titelanwärter SPG Weilbach/Mehrnbach gab nach 2 Spielen „Vollgas“ !

Riesenpech beim Auftakt zur Meisterschaft: so hatte sich der „Geheimfavorit“ aus dem Innviertel den Beginn der Titeljagd nicht vorgestellt, aber mit einem sehenswerten Zwischenspurt katapultierten sich die Elf von Daniel Weissteiner auf Zwischenrang 4, punktegleich mit dem Dritten, der SPG Wolfern/Garsten. Ligaportal befragte den Erfolgstrainer nach seinen Erfahrungen mit dem neuen „Partner“ Mehrnbach, die Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsbilanz und eine mögliche Verbesserung der Treffsicherheit bei seinen Torschützinnen:

 

Daniel, zieh für uns, bitte, eine Kurz-Bilanz über den verkürzten Herbst-Durchgang!

„Es war für uns ein sehr schwieriger Start, weil ein neuer verein entstanden ist, neue Spielerinnen dazukamen, das alles hat uns ein wenig in der normalen Vorbereitung behindert, dann hatten wir noch gleich im ersten Spiel 3 Verletzte zu beklagen. Das war leider zu viel an Pech.“

Wurde aus Deiner Sicht zu früh abgebrochen, Ihr wart zu diesem Zeitpunkt ja „in voller Fahrt?“

„Ja, wir haben nach den ersten beiden Spielen, wo man nicht mehr Pech haben konnte als wir, nichts mehr verloren, aber die Gesundheit ist im Amateur-Sport vorrangig. Somit verstehe ich den Abbruch, auch wenn ich der Meinung bin, dass man Lösungen für solche Situationen suchen sollte und nicht einfach abbrechen sollte.“

Dazu eine organisatorische Frage: wie hat sich die Zusammenarbeit mit Mehrnbach bewährt?

Die Zusammenarbeit mit der Union Mehrnbach ist sehr gut, wir mussten uns zwar umstellen, da wir so viel Aufmerksamkeit vom Verein nicht gewöhnt waren, aber es läuft jetzt echt gut. Mit dem sportlichen Leiter Stefan Riedlmaier und Obmann Johann böttinger haben wir da echt zwei großartige Menschen gefunden, die uns überall helfen und immer ein offenes Ohr für uns haben“.

Wem gilt außer den Spielerinnen Dein Dank für die Unterstützung während des Trainings -und Spielbetriebs?

„Ganz speziell unserer Sektionsleiterin BSc Stephanie Ranftl Winklhofer, die sich in allen Belangen für die Mannschaft aufopfert, und Stefan Riedlmaier, der sich immer wieder bemüht, dass der Spiel- und Trainingsbetrieb professioneller wird.“

Maßgeblich am Höhenflug der SPG Weilbach/Mehrnbach beteiligt: das kongenialke Duo: Sektionsleiterin BSc Ranftl (rechts)

und der erfolgreiche Cheftrainer Daniel Weissteiner (Foto: Verein)

 

Was nimmst Du als Cheftrainer auf jeden Fall als Positivum aus dem Herbst mit?

„Positiv ist für mich, dass sich der Frauenfußball in der LT1-O.Ö.Liga, die anderen kann ich nicht beurteilen, sehr stark weiterentwickelt hat und alle Mannschaften schon auf echt gutem Niveau Fußball spielen“.

Wenn Du die letzten Saisonen vergleichst, haben sich körperbetontes Spiel und Härte gesteigert?

„Ja, auf jeden Fall, in der Liga geht es auch echt schon mit gutem Tempo voran ich hoffe, die Entwicklung im Frauenfußball bleibt so“.

Es fällt mir auf, dass Ihr in einer Auswärtsbilanz ex aequo mit Fenastra Krenglbach führt, daheim aber schlechter abgeschnitten habt?

„In den letzten Jahren waren wir die prächtige Anlage in Antiesenhofen gewohnt. Der Platz ist riesig und viele Plätze der Gegner sind auch sehr groß, daher haben wir unser Spiel auch immer so angelegt. In Mehrnbach haben wir jetzt einen kleineren Platz, auf dem müssen wir uns erst finden und darauf einstellen.“

Mit 23 Toren weist Ihr den drittbesten Wert der Liga auf, im Herbst 2019 hattet Ihr schon 40 Volltreffer auf dem Konto, besteht da „Luft nach oben“?

„Ja, da gibt es noch viel Luft nach oben, wir müssen einfach noch mehr Selbstvertrauen aufbauen und Stärke in uns selbst finden“.

Sind Eure namhaften Verstärkungen im Sommer zu den Mosaik-Steinen geworden, die jetzt eine komplette Mannschaft ergeben?

„Nein, aber es sind sehr gute Ergänzungen, auf das wir stolz sein müssen, dass sie zu uns gewechselt sind. Mit Magdalena Bauer haben wir eine absolute Allrounderin bekommen, Anna Schlöglmann wurde auch zur fixen Kraft und mit Susi Bauer haben wir eine Spielerin bekommen, die sich jeder Verein wünscht. Leider war sie bei uns die ganze Halbsaison verletzt, ich freue mich aber, wenn beim nächsten Start alle fit sind und wir uns als Mannschaft noch verbessern“.

Hat Eure Verletzungsserie zu Meisterschaftsbeginn jetzt endlich ein Ende gefunden?

„Ja, aktuell sind alle Spielerinnen fit, Susi (Bauer) und Nina (Wasserbauer) haben ja zum Schluss schon wieder gespielt, waren aber noch nicht bei 100 Prozent. Paulina Öttl ist wieder fit nach ihrem Schlüsselbein-Bruch und Vanessa Hartl ist auch wieder schmerzfrei“.

Vor einiger Zeit war für Euch Sabrina Wimmer im Einsatz, mit sensationellen 170 (!!) Toren in nur 98 Spielen, was ist aus der Top-Stürmerin geworden?

„Sie ist noch immer Teil der Mannschaft, nur braucht sie im Moment ein wenig Abstand zum Fußball, aber wer weiß, was noch kommt?“

Heuer gibt es wegen Corona keine Hallenturniere, ist Deine Einstellung: „Gott sein Dank“ oder „Sehr schade“?

„Ich betrachte es zwiespältig: mit einem Auge finde ich es gut, dass keine Veranstaltungen stattfinden, wegen der Verletzungsgefahr, andererseits bin ich traurig, denn in der Halle zu spielen hat schon immer einen eigenen Reiz und Charakter“.

Wie hältst Du aktuell Deine Mädels bei Laune, dass sie sie sich „tele-fit“ halten?

„Mache ich nicht. Im Moment hören wir uns hin und wieder einmal, aber nachdem man nie weiß, wie es und wann es weitergeht, gibt es von mir keine Anweisungen. Spielerinnen, die sich fit halten wollen, machen es ohnehin und die anderen sowieso nicht“.

Plant Ihr ein Trainingslager, wenn es behördlich zulässig ist?

„Ja, wir hätten eines geplant, aber schauen wir mal, ob es die Regierung zulässt.“

Deine und Eure vorrangigen Wünsche für das Frühjahr?

„Gesund bleiben und ohne (schwere) Verletzungen spielen zu können, der Rest ergibt sich dann von selbst:“

Danke Dir für Deine Zeit und viel Glück in einer hoffentlich vollständigen Frühjahrsmeisterschaft!

 

Bei den spielstarken  Innviertlerinnen sind wieder „alle an Bord“, deshalb ist eine weitere Aufholjagd nicht ausgeschlossen! (Foto: Verein)

Dr. Helmut Pichler

 

 

 

 

 

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