„Virtueller Wichteltag “ bereicherte Oberösterreichs U14-Mädchenauswahl in der Corona-Zwangspause!

Ihr letztes Bewerbs- Spiel bestritt Oberösterreichs jüngste Mädchenauswahl im Rahmen der Bundesländermeisterschaft am 31. Oktober gegen die Steiermark (0:4), seither konnte auch die Mannschaft von Cheftrainerin Lisa Alzner ihre „Österreich-Tour“ nicht fortsetzen. Wie es mit dem Auswahlteam weitergehen soll, wollte das Ligaportal trotz „allgemeiner Verunsicherung“ von der früheren ÖGB-U19- Internationalen in Erfahrung bringen:

 

 

Lisa, bis zum 1. Mai wurden alle Spiele abgesagt, werden Eure Begegnungen mit Kärnten (auswärts) und Tirol (daheim) noch ausgetragen?

Alzner: „Covid hält uns alle in Atem, der weitere Ablauf ist in Schwebe, deshalb kann ich dazu im Moment nicht neues dazu sagen, außer, dass ich überzeugt davon bin, dass sich alle PolitikerInnen und Sportverantwortlichen zielführende Gedanken machen und nach praktikablen Lösungen suchen. Wenn es spruchreif ist, wieder spielen zu können, wird sich sicher ein geeigneter Modus finden lassen“.

Wenn die Bundesmeisterschaft wie in der Vorsaison im Frühjahr annulliert wird, gibt es wieder keine Wertung der Saison?

„Das ist insofern bei diesen Meisterschaften nebensächlich, weil es da ja keinen Auf- und Absteiger gibt und dass zwar in „normalen“ Zeiten „Bundesmeisterinnen“ gekürt werden, aber das ist meiner Ansicht nach nicht das oberste Ziel!“

Das ist Deiner Ansicht nach welches?

„Im Vordergrund steht für mich die Entwicklung und der individuelle Fortschritt jeder einzelnen Spielerin im Rahmen der Mannschaft“.

Dann ist aber auch der letzte Platz für Euer Team im vorigen Herbst kein „Beinbruch“?

„Auf keinen Fall. Wie schon gesagt, der Fokus in Auswahlmannschaften sollte meiner Meinung nach auf individuellen Entwicklungen von Spielerinnen und weniger auf Ergebnissen oder Punkten liegen. Obwohl wir alle drei Spiele im Herbst verloren haben, bin ich stolz auf die Mädels und weiß, dass wir alle zusammen gut gearbeitet haben“.

Sollte man sich nicht überlegen, die Meisterschaft als „Jahresmeisterschaft“ auszutragen?

Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht (lacht), weil auch diese Meisterschaft analog zu allen anderen Titelkämpfen veranstaltet wird.

Bist Du und seid Ihr als Trainerteam mit den Mädchen weiterhin während der Winterpause in Kontakt gewesen?

„Grundsätzlich gab es für jede Spielerin ein Heimprogramm, aber für den Kader so unterschiedlich wie noch nie, weil auf die Schülerinnen der LAZ`s, Spielerinnen der Vereine ….. in den verschiedensten Konstellationen Rücksicht genommen wurde. Zoom-Trainings mit dem Ball standen ebenfalls auf dem Programm, neben weiteren „Tele-Aktivitäten“.

Gab es auch außersportliche Kontakte?

„Um das Mannschaftsgefüge möglichst stabil zu halten, haben wir im Winter einen „Wichteltag“ mit kleinen Geschenken eben auf Distanz abgehalten und dann die Packerl postalisch weitergeleitet“.

Das klingt nach unverändertem Zusammenhalt, hat sich daher auch keine Akteurin wegen der Pause abgemeldet?

„Nein, unser Kader ist weiterhin vollständig“.

Werdet Ihr analog zum ÖFB U17-Team einen Abschiedslehrgang veranstalten, wenn es keine Spielmöglichkeit mehr in der zweiten Halbsaison gibt?

„Nun, unser Auswahlteam ist mit der Nationalauswahl kaum vergleichbar (schmunzelt), es ist derzeit zwar noch nicht spruchreif, aber „sang-und klanglos“ wird keine Spielerin wegen Erreichen der Altersgrenze ausscheiden. So es zulässig ist, werden wir dann sicher einen angemessenen Abschluss entweder mit einem gemeinsamen Training, Freundschaftsspiel, Testspiel usw… finden“.

Stichwort „Altersgrenze“, welcher Jahrgang wird ab dem kommenden Herbst in erster Linie den Kader bilden?

Der Jahrgang 2008 mit der Zusatzbestimmung: plus 3 Spielerinnen des Jahrganges 2007, die nach dem 1.September geboren wurden, also die „Winterkinder“.

Von Deinem Vorgänger, Franz-Josef Bodingbauer, wurde mit prophezeit, dass sich der Jahrgang 08 durch besondere Talente auszeichnet?

„Es sind tatsächlich einige gute Spielerinnen in diesem Jahrgang. Ich bin schon sehr gespannt, wie sie sich als „älterer Jahrgang“ in der Auswahl anstellen“.

Deine generelle Meinung hinsichtlich eines Neustarts des Amateurfußballs, auch der Mädchen und Frauen im Frühjahr?

„Da verlasse ich ganz auf die Experten in Politik und Sport, die sicherlich die richtigen Entscheidungen treffen werden. Gewisse Fakten muss man einfach akzeptieren“.

Ist zu befürchten, dass durch die dauernden Lockdowns Talente in ihrer spielerischen Entwicklung, auch in ihrer Sportler-Persönlichkeit steckenbleiben?

„Wenn ich von der „Talente-Pyramide“ ausgehe, ist schon negativ, dass aus diesem Stufenplan wichtige Abschnitte für die jungen Spielerinnen herausbrechen und sie dadurch Schaden nehmen können. Als Trainerin, die derzeit außen vorbleibt, muss ich ohnehin zur Kenntnis nehmen, dass Spielerinnen im LAZ anders ausgebildet werden als beim Verein ,,, usw. Die Voraussetzungen für die Einzelne sind grundverschieden, ist aber nicht abänderbar und es liegt jetzt an ihr, das Beste aus der gegebenen Situation zu machen.

Und mit dem verschiedenen Level kommen sie dann zu Dir und Deinem Trainerteam auf den Platz?

„Da kann ich es dann wieder in die Hand nehmen, ist zwar eine Challenge, aber reizvoll, die Unterschiede auszugleichen, und da freue ich mich schon darauf.

Dein sehnlichster Wunsch?

Wie bei jedem Menschen: generell Normalität in allen Bereichen und wieder normal Fußball bieten zu können.

Vielen Dank für das Gespräch, ich wünsche Dir einen baldigen Neustart und viel Erfolg!

Dr. Helmut Pichler

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