ÖFB-U19- Exinternationale Knauseder feierte glänzendes Comeback-Teil 1!

Im Juni 2018 hatte die zweimalige EM- Endrunden-Teilnehmerin Teresa Knauseder mit einem „Dreierpack“ noch maßgeblichen Anteil am 5:0-Kantersieg Kleinmünchens gegen den FC Südburgenland in der ÖFB-Frauen-Bundesliga. Dann erlitt die torgefährliche Mittelfeldspielerin (27 Treffer in 90 Spielen!) im August 2018 einen Kreuzbandriss im letzten Vorbereitungsspiel der Linzerinnen. Seither musste eine der ganz großen Stürmerinnen-Hoffnung im österreichischen Frauenfußball eine lange sportliche „Durststrecke“ bewältigen. Am Wochenende feierte die gebürtige Oberösterreicherin aus Kirchberg bei Mattighofen mit einem Teilzeiteinsatz beim Match: SKV Altenmarkt- FC Bergheim in der Planet Pure Frauen-Bundesliga ihre Rückkehr in die oberste Spielklasse Österreichs und war sofort wieder voll im Spiel. Dem Ligaportal schilderte das fußballerische Ausnahmetalent in einem zweiteiligen Interview ihren Karriere-„Knick“ und ihren aktuellen Status:

Terry, wie ist es Dir bei Deinem Einsatz ab der 65. Minute ergangen?

„Noch bin ich nicht bei 100 % meiner Leistungsfähigkeit, aber ich hoffe auf die nächste Saison, dass ich Kraft und Kondition noch verbessern kann, wenigstens bin ich schmerzfrei und wenn ich gefoult werde und das Knie hält, weiß ich wenigstens, dass ich insoweit stabil bin (lächelt).

Dein Resümee über das Spiel am Samstag?

„In der ersten Spielhälfte gab es viele Fehlpässe, eine zerfahrene Partie auf beiden Seiten, Cheftrainer Strasser hat uns in der Pause richtig instruiert, wir hatten dann mehr vom Spiel und haben verdient 1:0 gewonnen.“

Wie groß ist die Erleichterung nach Deinem Leidensweg, sind alle gesundheitlichen Einschränkungen beseitigt?

„Wie gesagt, ich bin noch nicht bei 100 % und daher noch nicht restlos zufrieden.“

Wann begann die lange Misere?

„2016 hatte ich mit Herzproblemen zu kämpfen und wurde operiert, 2017 habe ich mir das Kreuzband eingerissen und 2018 dann endgültig ruiniert. Beim Aufbauspiel gegen die Burschen von Blau Weiß Linz bin ich nach einem Outeinwurf von „Reli“ Zeilinger im Rasen hängengeblieben, ohne gegnerische Einwirkung“.

Hast Du je daran gezweifelt, wieder voll einsatzfähig zu sein?

„Es gab Phasen, wo ich mit dem Gedanken spielte, meine Karriere zu beenden, aber grundsätzlich habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, wieder zu spielen. Am meisten schmerzt es, wenn ich daran denke, was ich fußballerisch kann und auf welchem Level ich vorher gespielt habe.“

Bei wem möchtest Du Dich am meisten für den Rückhalt und die Unterstützung während der Zwangspause bedanken?

„Es kommt einmal auf die eigene Einstellung an, zu kämpfen, aber natürlich waren mir meine Familie und meine Freundin große Stützen, um die Rückschläge wegzustecken. Gery Reindl, den Cheftrainer von Union Kleinmünchen, möchte ich aber ganz besonders erwähnen, weil er sich mit viel Empathie immer wieder erkundigt hat, wie es mir geht, wie er Kontakt zu Ärzten hergestellt hat, schon 2016, ich habe mich da einfach gut aufgehoben gefühlt. Als verletzte Fußballerinnen wirst Du bei anderen Trainern schon mal vergessen, bei ihm war das Gegenteil der Fall, findet „frau“ selten, ein Supertrainer in jeder Hinsicht.“

Wie bist Du als Kind zum Fußball gekommen?

„Mein Papa spielte selber und mein Onkel hat mich bei den „familiären Fanfahrten“ immer mitgenommen, so bin ich auf den Geschmack gekommen. Mit 6,7 Jahren habe ich dann bei Palting begonnen“.

Gab es andere auch andere sportliche Betätigungen, die Dich gelockt hätten?

„Tennis nur sehr kurz, aber dann gab es nur Fußball für mich“.

Du hast im Nachwuchs serienweise für die SG Seeham/Palting getroffen, über 200 Tore erzielt und bist schon 2012 beim Bundesligisten Bergheim/USK Hof im Kader gestanden?

„Aus „Altersgründen“ konnte ich nicht mehr bei der Spielgemeinschaft mitkicken und bin dann 2012 zum FC Bergheim gewechselt“.

Schon 2013 bist Du aber zu Union Kleinmünchen übersiedelt?

„Ja, der damalige Trainer bei den Salzburgerinnen hatte mit uns Spielerinnen vom Landesleistungszentrum, Carolin Grössinger, Jelena Gatea und mir keine besondere Freude, so bin ich nach Linz gewechselt“.

Du hast als Oberösterreicherin in der U16- Auswahl für Salzburg gespielt?

„Ja, das hing mit dem LAZ Seekirchen zusammen, wo ich ausgebildet wurde, deshalb habe ich für die Salzburger Auswahl gespielt, bin aber noch immer Oberösterreicherin“ (lacht).

Hattest Du je Vorbilder im Mädchen- und Frauenfußball?

„Da es damals wenig oder gar keinen Frauenfußball im TV gab, war es keine Fußballerin, aber Ronaldo und Neymar bei den Männern habe ich schon bewundert, deren Spielstil wollte ich mich annähern“ (lächelt)

2013 bis 2018 warst Du bei Union Kleinmünchen, Deine liebsten sportlichen Erinnerungen?

„Leider haben wir keinen Titel errungen, waren aber ein gutes Team, sind auch im Vorderfeld gelandet und standen einmal im Halbfinale des ÖFB Cups, sind aber dann an St.Pölten gescheitert. Und an schöne Tore, die mir gelangen, denke ich auch gerne zurück“.

Tanzte früher nach Belieben auch mehrere Gegnerinnen aus: Teresa Knauseder ((blauer Dress, Foto: Herbert Redhammer)

Dr. Helmut Pichler

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