Trainer „Legende“ Zeilinger startet bei Kleinmünchen wieder durch-Teil 1!!

Seine Leidenschaft für den Frauenfußball ist weiter ungebrochen, deshalb zögerte Wolfgang Zeilinger auch keine Sekunde, die aktuelle Einladung von Kleinmünchens Cheftrainer Gerald Reindl anzunehmen und ab heute wieder als Individualtrainer Union Kleinmünchen zu arbeiten. Von der Winterpause 2010 bis 2018 war der „Talenteschmied“ aus Reichersberg schon für die Linzerinnen tätig gewesen. Dem Ligaportal gewährte der erfahrene Coach in einem zweiteiligen Interview Einblicke in seine Überlegungen zum Frauenfußball:
Wolfgang, warst Du selbst im Fußball aktiv tätig, wo und wie lange?
„In meinem Wohnort Reichersberg habe ich insgesamt 20 Jahre in der 2. Klasse gespielt, 1 Jahr habe ich dazwischen bei Antiesenhofen in der Landesliga verbracht und mit 35 Jahren habe ich nach einem Achillessehnenriss meine Schuhe an den Nagel gehängt.“
Wann hat Dich erstmals die Leidenschaft gepackt, als Coach zu arbeiten?
„Als ehemaliger Aktiver bleibst Du ohnehin immer mit dem Fußball verbunden und so habe ich dann begonnen, bei uns den Nachwuchs zu schulen. Als Nachwuchsleiter habe ich 18 Jahre gearbeitet, mit allen Teams von U9 bis U 16, habe auch immer wieder Mädchen eingesetzt, das war damals noch nicht selbstverständlich. Nur aushilfsweise habe ich auch Männer gecoacht, 1986 habe ich einen Trainerkurs in Obertraun besucht und war von den Trainer-Größen wie Franz Kutil und Ferdinand Milanovic echt begeistert“.
Welche Mannschaften hast Du in Deiner Karriere bisher trainiert? 
„Begonnen habe ich, wie gesagt, bei der Union Reichersberg, durch meine Tochter Aurelia, die in der O.Ö. -U16-Auswahl spielte und dann von U. Kleinmünchen engagiert wurde, bin ich in Kontakt mit dem Bundesligisten gekommen und habe dann dort als Co-Trainer gearbeitet. Ab 2015 bin ich auch beim Frauenfußballzentrum f. Oberösterreich (FFZOÖ) engagiert. 1 Jahr habe ich die bayrische Frauen- Mannschaft Eggelfing betreut, weil dort Mädchen, die ich vorher bei Reichersberg trainiert hatte, dorthin übersiedelt waren“.
Mit welchen Mannschaften konntest Du die größten Erfolge feiern?
„Als Erfolg werte ich nicht in erster Linie die Titel und Meisterschaften, sondern die Entwicklung von Mannschaften, die man unterrichtet. Natürlich gibt es auch dazu noch bleibende Erinnerungen, wie z.B. an den Wiederaufstieg Kleinmünchens 2010 aus der 2. Liga, mit dem überraschenden 2:0- Sieg in Spratzern, ½ Jahr vorher begann ich als Co-Trainer. Auch der Sieg in der U 14- Bundesländermeisterschaft mit der Oberösterreich-Auswahl im Jahr 2015, als ich Assistent von Cheftrainer Martin Stimmer sein durfte, zählt dazu“.
Wenn Du spontan die besten 5 Fußballerinnen nennen müsstest, wer fiele Dir da ein?
„Es steht mir gar nicht, zu ein Ranking zu erstellen und ich möchte es auch deshalb nicht, weil ich es nicht auf den Namen von Spielerinnen herunterbrechen möchte. Für mich ist es am wichtigsten, den Werdegang der Spielerin zu verfolgen, ihre Entwicklung und das schönste dabei ist, wenn einem bei einem unverhofften Wiedersehen mit ehemaligen Schützlingen von ihnen auch nach längerem Zeitabstand Wertschätzung entgegengebracht wird“.
Welche negativen Erlebnisse haben sich in Dein Gedächtnis eingeprägt?
„Weil ich ein grundsätzlich positiver Mensch bin, hänge ich mich auch nicht an negativen Ereignissen an. Es belastet mich nicht, aber ich versuche trotzdem zu analysieren und daraus zu lernen, wenn einmal etwas schiefgelaufen ist“.
Du hast als Mannschafts-Torwart- und Individualtrainer- gearbeitet, wo liegen hauptsächlich die größten Unterschiede?
„Wir arbeiten als BetreuerIn ja nur mit dem einen Ziel, die Spielerinnen möglichst optimal weiterzuentwickeln, wobei wir in etwa die gleiche Vorgangsweise wählen. Für die Qualifikation als Torfrautrainer habe mich selbst zuerst von einem „Profi“ in den speziellen Techniken unterrichten lassen. Ich habe dabei wirkliche Persönlichkeiten kennenlernen dürfen. Keeperinnen sind spezielle Typen, ich erinnere mich noch genau an mein allererstes Training mit Denise Pesendorfer, die auch einmal in den ÖFB-A-Kader berufen wurde. Als Individualtrainer beim FFZOÖ bin ich immer wieder hellauf begeistert, mit welchem Elan die Mädels schon frühmorgens ans Werk gehen. Eine kleine Gruppe, wo es gilt, „versteckte“ Fähigkeiten noch hervorzuholen und dann die kleine Schar dementsprechend in das Mannschaftsgefüge zu integrieren“.
Was sollte Deiner Meinung nach ein(e)TrainerIn oder eine BetreuerIn einer Mädchen- oder Frauen-Mannschaft eher nicht aus den Augen verlieren? 
„Grundvoraussetzung für jeden Coach ist der Respekt, nicht zuletzt vor dem großen Idealismus, mit dem die Mädchen und Frauen ihren Lieblingssport betreiben und zu welchen Opfern sie dazu bereit sind. Schwächen soll man genauso akzeptieren wie Stärken und vor allem die bestmögliche Kommunikation pflegen".
Welche Trainer-KollegInnen haben Dich am meisten inspiriert?
„Sicherlich Gerald Reindl und seine Mitstreiter, als ich 2010 begann, später dann Martin Stimmer und seine Crew, ich habe von allen etwas abschauen können und eine Menge dazugelernt“.
Du hast auch Aurelia „Reli“ Zeilinger, die ÖFB- U19-Internationale gecoacht, wie leicht oder schwierig war die Rolle als Trainer-Vater? 
„Du hast es schon vorweggenommen: beides traf ein, denn als Spielerin habe ich sie wie alle anderen im Verbund der Mannschaft trainiert, war also leicht. Schwierig wurde es erst nach dem Training oder Spiel, denn bei der Analyse waren wir kaum einmal derselben Meinung. Von diesem Gedankenaustausch habe ich aber anderseits auch wieder sehr viel profitiert, weil ich durch Aurelia immer wieder die Sichtweise der Spielerinnen kennengelernt habe.Das Kuriose daran ist: wenn ich jetzt aktuell, Jahre später, beim FC Bergheim auftauche und ihr Training oder eines ihrer Spiele analysiere, sind wir auch nicht immer der gleichen Meinung. Das hat sich eben seit Jahren nicht geändert (lacht herzhaft) Aber privat haben wir das allerbeste Einvernehmen!“
Dr. Helmut Pichler

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