Hellmonsödts Cheforganisator Gahleitner: „OÖFV wäre bei der Nachwuchsarbeit für Mädchen sehr gefordert“!

Mit 5 Siegen landete der SV Hellmonsödt (SVH) in der Herbstmeisterschaft 2020 in der Frauenklasse Nord/Ost wie in der Vorsaison auf Rang 3. Seit dem sensationellen Einstieg mit dem 5. Platz als Liganeuling in der Meisterschaft 2018/19 glänzen die Schützlinge des aktuellen Trainer-Duos Ralph Slama-Dietmar Wolfmayr als Spitzenmannschaft in der Liga. Ligaportal erkundigte sich beim Organisationschef für Mädchen-und Frauenfußball, Gerhard Gahleitner, nach dem Status-„quo“ bei den Mühlviertlerinnen:

 Gerhard; wie habt Ihr die lange „Corona-Zwangspause“ überbrückt?

„Im Winter haben die Mädels wöchentliche Lauftrainings und gemeinsame Workouts via zoom abgehalten, ab Ende Februar haben wir mit Individualtrainings begonnen und sind ab Mitte Mai mit dem Mannschaftstraining gestartet. Höchst erfreulich: die Motivation der Spielerinnen war super!

Hattet Ihr wegen der vielen Covid-bedingten Auflagen und Einschränkungen Spielerinnen, die das Handtuch warfen?

„Nein, zum Glück nicht!“

Wie ging es nach dem Auftakt im Mai weiter?

„Ab Mitte Juni haben wir 3 Wochen Pause eingelegt und seit 5. Juli läuft die konkrete Vorbereitung auf die neue Saison.

Inwieweit hat sich Euer Kader verändert, Zugänge, Abgänge?

„Zum Glück gibt es außer einer länger verletzten Spielerin nur die üblichen „Verhinderungen“ wegen Arbeit, Studium in anderen Bundesländern, Praktika, etc., weitere Veränderungen gibt es bei uns nicht".

Wollen auch in der kommenden Meisterschaft wieder im Spitzenfeld „mitmischen“: sie spiel- und kampfstarken Frauen des SVH (Foto: Verein)

Wie bist Du mit der Vorbereitung zufrieden, Ihr habt ja schon gegen den LSC Linz (0:2) getestet?

Auch wenn es manchen Spielerinnen noch etwas schwerfällt, nach der langen Pause wieder in den „Fußballrhythmus“ zu kommen, so merkt man, wie motiviert und leistungsbereit das Team ist. Weil die gesamte Frühjahrssaison ausgefallen ist, haben wir jetzt fast jede Woche ein Testspiel, allerdings mussten wir schon das Aufbauspiel gegen die SV Scharnstein Ladies wegen zu vieler Ausfälle absagen. Am Freitag, 23. Juli bestreiten wir um 19.30 Uhr das HEIMSPIEL gegen St. Oswald/Freistadt, am 30.7. empfangen wir um 19.00 Uhr den TSV Ottensheim und am 8. August spielen wir noch um 17.00 Uhr daheim gegen Peuerbach.

Die Frauenklasse Nord/Ost wurde durch die 2 „Neuzugänge“ St. Oswald und Aschach/St. Ulrich aus der LT1- O.Ö- Liga gewaltig verstärkt, wer ist Titelfavorit für Dich?

„In unserer Liga kann fast jeder jeden schlagen, daher erwarte ich eine spannende Saison“.

Ihr startet am 21. August bei der SPG Ladies Perg/Windhaag, und habt dann mit Kefermarkt, Ternberg und Kleinmünchen 1 c relativ „moderate“ Gegnerinnen, ehe die „ Knaller“: St. Oswald, Eidenberg/Geng und die SPG Aschach/St. Ulrich folgen?

„Es gibt auch bei den Frauen-Ligen keine sogenannten „ leichteren“ Gegnerinnen und es gibt keine „ Neueinsteiger“, das heißt, man muss in jedem Spiel eine gute Leistung bringen, um dann hoffentlich erfolgreich zu sein“.

Deine Wünsche und Ziele für die kommende Saison?

„Faire Spiele und keine Verletzten, natürlich wollen wir uns sportlich weiterentwickeln und vorne mitspielen“!

Abschließend die „Gretchenfrage“ auch an Dich : Du bist seit 2006 bei Euch im Frauenfußball tätig, in welche Richtung entwickelt sich nach Deiner Meinung dieser Sport in den nächsten Jahren?

„Oberösterreichweit ist das schwer einzuschätzen. Die Geschichte mit dem LASK ist natürlich für den Breitensport nicht hilfreich. Ich bin aber sehr froh, dass in unserer Klasse wieder alle Vereine dabei sind und wir sogar ein Spiel mehr als im Vorjahr haben. Leider wird vom o.ö. Fußball-Verband bis jetzt nichts Zielführendes für den Mädchenfußball getan, da besteht dringend Handlungsbedarf! Wir setzten uns schon einige Jahre für z.B. unverbindliche Kleinfeldturniere für 10-14jährige ein, damit die Mädchen in diesem Alter, die nicht mehr mit den Burschen spielen wollen, Spielmöglichkeiten finden und nicht verloren gehen. Erfreulicherweise ist das in unserem Verein dank engagierter und für Nachwuchsarbeit offener Funktionäre und Betreuer derzeit kein Problem und es ist uns gelungen, viele Mädchen für den Fußball zu gewinnen und längerfristig auch begeistern zu können. Wir können in der kommenden Saison wieder 2 reine Mädchenteams in der Nachwuchsmeisterschaft stellen, obwohl der Verband die Rahmenbedingungen (Altersgrenzen!) für reine Mädchenmannschaften verschlechtert hat. Solange der Verband nicht flexibel genug auf die Bedürfnisse der Vereine eingeht, die sich im Frauenfußball engagieren und die Aufbauarbeit machen, wird sich auch mittelfristig die Zahl der Frauenteams im OÖ Fußball nicht großartig erhöhen".

Vielen Dank für Deine klare Stellungnahme und großen Erfolg bei der Punktejagt ab Herbst!

Dr. Helmut Pichler

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