Hellmonsödts Cheftrainer Slama: Wir wollen wieder um den Meistertitel mitspielen!

Dem Herbstmeister der Frauenklasse Nord/Ost  „ging“ nach einem kurz geglückten Frühjahrsauftakt durch weitere Verletzte buchstäblich „die Luft aus“ und das Team von Ralph Slama-Dietmar Wolfmayr landete schließlich auf Platz 3. Warum die Mühlviertlerinnen schließlich nicht in die „dezimierte“ Landesliga nachrücken wollten, schildert der Headcoach im folgenden Interview:

Herr Slama, meine erste Frage ist unvermeidlich, warum hat Hellmonsödt die Chance zum Aufstieg in die Landesliga nicht ergriffen?

„Schon nach der Herbstsaison hatten wir einige Verletzte zu beklagen, diese Negativserie setzte sich leider im Frühjahr fort. Zum Bespiel mussten wir gegen Eidenberg/Geng mit 3 nicht fitten Spielerinnen antreten und waren gezwungen, nach nur wenigen Minuten 3 Mal zu wechseln. Dazu gesellten sich Studienaufenthalte im In- und Ausland und so ist unser aktueller Kader zu schwach, um sich in der Landesliga halten zu können. Man darf ja nicht vergessen, dass uns in den letzten Jahren 5 Schlüsselspielerinnen „weggebrochen“ sind, unsere jungen Talente sind noch länger nicht so weit, um das kompensieren zu können“.

Und das Spielglück war Ihrer Mannschaft im Frühjahr auch nicht allzu gewogen?

„Das kann man ganz sicher sagen, denn nach den ersten beiden Spielen ging es abwärts“.

 Sie wurden als Dritter vom OÖFV eingeladen, in die Landesliga aufzusteigen?

„Man sollte nach meiner Auffassung schon die Reihenfolge nach der Tabelle einhalten, nur weil Eidenberg/Geng als Zweiter abgelehnt hat, war es für mich und uns als Dritte nicht zwingend, noch dazu in der vorhin erwähnten Kadersituation".

Ist es nicht ohnehin die „freie Ligenwahl“ problematisch geworden?

„Seit meinem Einstieg in die Traineragende ist es Fakt, dass jedes Jahr ein LT1-O.Ö. Ligist aus „freien Stücken" in die Frauenklasse „zurückgestiegen“, wobei ich mir nicht sicher bin, ob nicht die jeweilige Spielstärke noch immer für Oberösterreichs höchste Spielklasse ausgereicht hätte, während in der Frauenklasse zur „ großen Freude“ der Konkurrentinnen die nicht unerwarteten Kantersiege gelandet wurden“.

Wie könnte Ihrer Meinung nach eine gleichmäßigere Aufteilung der Mannschaften erreicht werden?

„Vor einigen Jahren wurden „Regionsligen“ angedacht, aber wieder verworfen, zwischenzeitlich haben sich die Unterschiede zwischen den Ligen angenähert. Im Nachhinein betrachtet wäre das vielleicht ein Ansatz, denn aus Qualifikationsligen könnten die besten Teams in der LT1- O.Ö. Liga zusammengefasst werden und die übrigen würden in gleichstarke Ligen aufgeteilt“.

Hellmonsödt hat traditionell sehr viele junge Talente, habe sie jetzt noch mehr Zeit, sich weiter zu entwickeln?

„Sicher, wir bauen ja die Youngsters auf, aber sie werden noch einige Jahre benötigen, um so weit zu reifen, dass uns auch wirklich helfen zu können“.

Sie spielen in einer Neunerliga nur 8 Matches pro Halbsaison, ist das nicht ein zu großer Aufwand mit dem Saisonaufbau usw.?

„Nun, es sind ohnehin mindestens 9 Spiele, weil ja der o.ö. Ladies Cup dazukommt. Und da haben wir heuer mit dem LASK natürlich ein Traumlos für Mitte Oktober gezogen, darauf freuen wir uns schon sehr. Ein Weiterkommen wie im Vorjahr ist heuer natürlich sehr schwer (lacht)“.

Mit dem 4:2-Sieg ist Ihnen im Testspiel gegen die SPG LSC /Dionysen ein erfolgreicher Start gelungen?

„Da muss man stark relativieren, denn die Gastgeberinnen hatten nur 11 Spielerinnen zur Verfügung, es war ein schlechtes Spiel, die SPG LSC/Dionysen hatte wahrscheinlich mehr Spielanteile, zur Pause stand es noch 2:2. Ein Doppelpack von Hanna Zöttl, sowie 1 Tor von Sabrina Azesberger und 1 Eigentor entschieden zwar für uns, aber weil 1 Treffer „offside“ war, hätte die Partie eigentlich nur 3:2 geendet“.

Welche weiteren Probespiele sind vorgesehen?

„Wegen des Ausfalls eigner Spielerinnen mussten wir den Probegalopp gegen USV St. Oswald absagen, gegen Peuerbach und Neuhofen wollen wir aber 1 Woche später schon spielen und testen“.

Ihre Ziele für 2022/23?

„Wir wollen wieder „oben“ und auch um den Titel mitspielen, werden aber sichern nicht mehr vorzeitig das Wort „Meister“ in den Mund nehmen, weil es nur zu übersteigerter Nervosität und Verkrampfung führt. Das Aufstiegsszenario ist für die Zukunft eindeutig geregelt, sollte wir als Zweiter verpflichtet sein, würden wir auch in die Landesliga aufsteigen“.

Herzlichen Dank für die „Störung“ im Urlaub und viel Erfolg für die kommende Meisterschaft!

Helmut Pichler

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