Frankenburgerin Wienroither „reift“ bei Meister St. Pölten

Mit Oberösterreichs aktuell einziger ÖFB-A-Kaderspielerin, der Frankenburgerin Laura Wienroither, führte Helmut Pichler ein umfangreiches Interview über ihren sportlichen Werdegang, ihr Standing beim Seriensieger und ihre Ziele.

 

 

Hallo, Laura, fein, dass Du Dir Zeit nimmst für meine Fragen. Zu Beginn einige persönliche Details: wohnst Du noch in Frankenburg, obwohl St. Pölten ja beinahe zu Deinem „Lebensmittelpunkt" geworden ist?

"Natürlich wohne ich nach wie vor in Frankenburg, wo ich auch mit fünf Jahren begonnen habe, Fußball zu spielen; geboren wurde ich in Vöcklabruck."

Hast Du in Deiner Kindheit und Jugend außer Fußball auch noch andere Sportarten betrieben? Was war Dein Lieblingsgegenstand in der Schule?

"Fußball war für mich eigentlich von klein auf die einzige Sportart, welche ich betrieben habe. Klar, war ich im Winter manchmal Skifahren, oder im Sommer Tennis spielen, aber das waren eher die Ausnahmen. Mein Lieblingsfach in der Schule ist Englisch."

Wurdest Du auch in einem LAZ ausgebildet und hast Du auch in der O.Ö. U14-Auswahl gespielt?

"Von 2007 bis 2009 war ich im Talentezentrum Vöcklabruck, von 2009 bis 2011 im Vorkader des LAZ Ried und von 2011 bis 2013 im Hauptkader des LAZ Ried. 2012/13 spielte ich in der Oberösterreich- Auswahl, wo
wir in der Bundesländermeisterschaft den zweiten Platz erreichen konnten."

Von Frankenburg bist Du 2015 nach Kleinmünchen gewechselt, war Deine Aufnahme ins Nationale Zentrum für Frauenfußball in St. Pölten dafür der Grund?

"Ich wollte eigentlich schon immer in einer Mädchenmannschaft spielen. Die Aufnahme ins Nationale Zentrum und das Angebot von Kleinmünchen kamen ziemlich gleichzeitig. Nach einem Probetraining in Kleinmünchen war für mich klar, dorthin zu wechseln, und somit den ersten Schritt in Richtung Bundesligafußball zu machen. Vorerst spielte ich allerdings in der 1b-Mannschaft, weil ich erst 14 Jahre alt war und das Mindestalter höher war."

Im Sommer 2016 bist Du nach Neulengbach übersiedelt, warst dort im Herbst bereits beste Spielerin, was bewog Dich 2017 zum Transfer nach St. Pölten?

"Ich glaube, für viele Spielerinnen ist das größte Ziel in Österreich der SKN St. Pölten. Tägliches Training mit einer sehr, sehr guten Trainerin und zahlreichen Nationalteamspielerinnen ist die beste Möglichkeit für junge Spielerinnen, sich weiterzuentwickeln. Auch das Umfeld und die Gegebenheiten sind in St.Pölten einfach perfekt."

Lassen sich die drei Bundesligavereine Kleinmünchen, Neulengbach und St. Pölten in irgendeinem Punkt vergleichen?

"Jeder Verein hat seine Eigenheiten, meine ich. Kleinmünchen ist eher ein Ausbildungsverein und daher für junge Spielerinnen eine sehr gute Möglichkeit, Einsatzzeiten in der Bundesliga zu erhalten. In Neulengbach waren wir ebenfalls eine sehr junge Mannschaft und in der Meisterschaft ziemlich weit vorne dabei. In St.Pölten ist die Struktur des Vereins super, auch die Anzahl und das Niveau des Trainings kann man mit keinem anderen Verein in der österreichischen Bundesliga vergleichen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Training und das ganze Umfeld mit vielen deutschen Vereinen vergleichbar ist."

Ich fand es mutig, dass Du bei Meister St. Pölten angeheuert hast, aber war Dir nicht selbst wegen des großen und qualitativ ausgezeichneten Kaders bang, dass Du nur als „Ergänzungsspielerin" zum Einsatz kommen könntest?

"Klar, es ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden, wenn man zu einem so starken Verein wechselt, aber die Trainerin, der Vorstand und auch gewisse Spielerinnen haben mir von Anfang an das Gefühl gegeben, eine reelle Chance zu erhalten, um auch wirklich zum Einsatz zu kommen. Ich bin extrem froh, für den SKN spielen zu dürfen."

Im TV habe ich Dich 2017 bei einigen Spielen beobachtet, Du warst defensiv und offensiv für mich gleich hervorragend, was ist Deine persönliche Lieblingsposition?

"Ich persönliche spiele am liebsten als Außenverteidigerin, aber wenn der Trainer/die Trainerin mich auf einer anderen Position benötigt, habe ich damit auch gar kein Problem."

Auf welcher Position könntest Du Dir am ehesten im ÖFB-A-Team einen Einsatz vorstellen?

"Da ich eine universell einsetzbare Spielerin bin, bin ich bereit, auf jener Position zu spielen, wo ich der Mannschaft am meisten helfen kann."

Wann schließt Du Deine „Lehre" in St. Pölten voraussichtlich ab und gibt es auch schon Pläne für „danach", eventuell die deutsche Bundesliga?

"Ich werde Ende Mai zur Matura antreten. Klar ist es ein Ziel, ins Ausland zu gehen, aber ich möchte mich zuerst auf die Meisterschaft und auf den ÖFB-Cup konzentrieren und danach über meine Zukunft entscheiden. Ich könnte mir, genauso wie einen Wechsel ins Ausland, auch den Verbleib beim SKN vorstellen."

Du warst bereits beim Zypern Cup 2017 im A-Kader, wie wurdest Du als „Küken" aufgenommen?

"Ich glaube, die Mannschaft zeichnet sich durch extreme Bodenständigkeit und den unglaublichen Zusammenhalt aus. Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dazuzugehören und bekam die Gewissheit, dass jede einzelne Spielerin in dieser Mannschaft wichtig ist. Ich habe mich von Beginn an extrem wohl gefühlt."

Gibt es im A-Team oder bei Deinem Verein SKN St. Pölten eine Spielerin als „Vorbild" für Dich, von welcher Trainerin oder welchem Coach hast Du bisher am meisten gelernt?

"Grundsätzlich habe ich keine Vorbilder, aber man kann in jeder Mannschaft von den erfahrenen Spielerinnen extrem viel mitnehmen. Genauso verhält es sich bei meinen Trainer/innen, mir hat jeder(e) in verschiedener Hinsicht extrem viel beigebracht."

Bleibt Dir für Hobbies überhaupt noch Zeit bei Deiner Beanspruchung in Schule und Leistungssport?

"Für Hobbies bleibt eher weniger Zeit, aber ich verbringe gerne meine freie Zeit mit meinen Freunden und mit meiner Familie."

Welche sportlichen Wünsche hast Du an das Neue Jahr und zu Deinem Geburtstag am 13. Jänner?

"Einige meiner größten Ziele sind, weiter beim A-Team dabei zu sein, mit der ÖFB-U19 die Qualifikation für die Endrunde in der Schweiz zu schaffen und mit dem SKN den Meistertitel und den Cup-Sieg zu holen."

Dazu wünsche ich Dir ganz viel Glück und möchte mich herzlich für Deine Bereitschaft bedanken, meine Fragen zu beantworten!

 

Helmut Pichler

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