"Jetzt werden uns unsere 17-jährigen Talente abgeworben", seufzte Union Kleinmünchen-Sektionsleiterin Andrea Binder nach dem Abgang der drei Stützen, Lisa Kolb, Linda Mittermair und Claudia Wenger, im heurigen Sommer. Die geschwächten Linzerinnen halten nach dem Herbstdurchgang auf dem vorletzten Platz, die „Auswanderinnen" reüssierten hingegen bei ihren neuen Teams. Assist-„Königin" Linda Mittermair traf zuletzt auch selbst und führt mit Magdalena Bachler mit sechs Toren ex aequo das Ranking beim SV Neulengbach an, ihre Vereinskollegin Claudia Wenger wurde kürzlich von der Internet-Plattform „Frauenfußball in Österreich" in das Team der Herbstrunde gewählt.
Mit dem Vizemeistertitel nach dem Herbstdurchgang und Platz drei in der Scorerinnen-Liste schnitt Torjägerin Lisa Kolb aus Vöcklabruck aber noch besonders gut ab. Mit ihren acht Volltreffern trug die ÖFB-U19-Stürmerin wesentlich zum Vize-Herbstmeistertitel für den SK Sturm Graz bei, in der Planet Pure-Frauen-Bundesliga liegt die „Knipserin" hinter den "Edel"-Legionärinnen Mateja Zver (Slowenien, 14Tore)) und Fanni Vago (Ungarn, 13 Tore) als beste Inländerin auf Rang drei. Vorsichtig optimistisch zog sie daher für Ligaportal persönliche Zwischenbilanz:
"Danke für die guten Wünsche, ich denke, ich kann einigermaßen zufrieden sein, denn Entwicklungspotenzial gibt es noch immer!"
"St. Pölten ist wie jedes Jahr Titelfavorit, allerdings bin ich der Meinung, dass sie nicht mehr so dominieren und überlegen sind wie in den Jahren davor. Deshalb glaube ich, dass es möglich ist, sie zu fordern, wenn bei uns wirklich alles zusammenpasst, allerdings ist es natürlich sehr schwierig, aber werden uns selbstverständlich anstrengen."
"Habe leider noch immer Rückenprobleme, und zwischenzeitlich können auch immer wieder Blessuren auftreten, sind aber auch rasch wieder auszuheilen."
"Es hat mich natürlich sehr gefreut, die Spiele in meiner Heimat bestreiten zu dürfen, dabei auch noch im Auftaktspiel gegen Montenegro zwei Mal zu treffen. Unsere Erfolge „daheim" waren umso schöner!"
"Grundsätzlich bin ich während der Woche am Nationalen Zentrum in St. Pölten und absolviere Freitag am Abend das Abschlusstraining im Verein. Am Wochenende bestreite ich die Spiele mit Sturm Graz und wenn es sich dazwischen irgendwie ausgeht, fahre ich nach Hause nach Vöcklabruck. Es ist natürlich mit großem Aufwand verbunden, aber ich habe ja gewusst, worauf ich mich einlasse und denke, dass es die richtige Entscheidung für meine Entwicklung war."
"Schulisch möchte ich wieder so gut sein, dass ich im Sport dadurch nicht zurückstecken muss. Sportlich möchte ich zu 100 Prozent fit werden, um mich mit der Nationalmannschaft für die kommende U19-EM-Endrunde zu qualifizieren und mit Sturm Graz möchte ich mich weiter so entwickeln, dass wir auch dementsprechende Ergebnisse erzielen."
Danke für das Interview und recht viel Glück für Deine Pläne!
Glänzt außer mit Toren auch mit perfekter Ballbehandlung: Lisa Kolb (Foto: Herbert Redhammer)
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