Sportchef "auf 180": Union Perg steht ohne Trainer da

Nach der Trennung von Jürgen Berlesreiter holte die DSG Union Perg vor wenigen Wochen Adam Kensy aus der "Trainer-Pension" und verpflichtete den einstigen Erfolgscoach des FC Blau-Weiß Linz - beim jetzigen Erstligisten beendete er vor einem Jahr seine Tätigkeit und gönnte sich danach eine elfmonatige Auszeit - bis Saisonende. "Mit der Verpflichtung von Kensy ist bei uns eine Euphorie ausgebrochen. Wir haben mit ihm über eine mögliche Verlängerung des Vertrages gesprochen und er hat dazu auch seine Bereitschaft signalisiert. In der Vorwoche hat jedoch Vorwärts Steyr bei ihm angeklopft und ihn schließlich als neuen Cheftrainer für die kommende Saison präsentiert. Was jedoch heute passiert ist, schlägt dem Fass den Boden aus, ist das schildbürgerhafte Vorgehen des Noch-Regionalligisten auf das schärfste zu verurteilen", spricht Pergs Sportchef Franz Derntl den sofortigen Wechsel des ehemaligen LASK-Spielers zum SK Vorwärts Steyr an. Damit steht der Tabellenelfte der Landesliga Ost wie schon vor vier Wochen erneut ohne Tainer da.

"Am heutigen Vormittag hat mich Adam Kensy von seiner Entscheidung in Kenntnis gesetzt. Um 16 Uhr hat mich dann der Kollege aus Steyr, Oliver Grünwald, angerufen und mir quasi als Ersatz den nunmehrigen Vorwärts-Ex-Trainer Hannes Stromberger angeboten", ist Derntl auf  "180" und schildert im Gespräch mit unterhaus.at Details von der "Causa Kensy". "Nachdem wir erste Gespräche über eine mögliche Vertragsverlängerung geführt haben und Kensy sich eine Zukunft in Perg hat vorstellen können, ist in der Vorwoche Vorwärts Steyr bei ihm vorstellig geworden. Adam Kensy hat uns davon in Kenntnis gesetzt uns uns mitgeteilt, dass er seine Arbeit in Steyr am 1. Juli aufnehmen wird, unsere Mannschaft jedoch in den restlichen Spielen und zudem auch in einer möglichen Relegation betreuen wird. Seit heute ist plötzlich alles ganz anders", ist Franz Derntl auf den Polen und den SK Vorwärts Steyr nicht gut zu sprechen, will deren Vorgehensweise aber nicht widerstandslos zur Kenntnis nehmen.

"Man muss wissen, dass wir Adam Kensy bei der Gebietskrankenkasse angemeldet haben und er mit der Unterzeichnung des Vertrages auch die Bestimmungen der "540 Euro-Regelung" zur Kenntnis genommen hat, wonach er bis zum Ende der Vertragsdauer nur für einen Verein tätig sein darf. Besonders ärgert mich die Tatsache, dass kein Vertreter des SK Vorwärts vor der Einigung mit Kensy mit uns gesprochen und uns somit vor vollendete Tatsachen gestellt hat. Wir werden alle Hebel in Bewegung setzen und uns gegen diese Vorgehensweise mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln wehren", sagt Sportchef Derntl. "Ich werde am Dienstag mit unserem Rechtsanwalt sprechen und zudem auch beim Fußballverband vorstellig werden. Es würde mich nicht überraschen, wenn Adam Kensy im morgigen Spiel des SK Vorwärts gegen Allerheiligen nicht auf der Bank der Steyrer sitzen wird bzw. darf." Das heutige Training der Perger haben Zoltan Fülöp und Andreas Reisinger geleitet. Wer die Machländer am Freitag im Auswärtsspiel gegen St. Magdalena betreuen wird, steht derzeit noch nicht fest.


Günter Schlenkrich

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