SV PFS Gallneukirchen: Der ewige Landesligist dämpft die Erwartungshaltung

altKein Stein blieb in der abgelaufenen Sommerpause in der oberösterreichischen Landesliga Ost auf dem anderen. Insgesamt fünf neue Vereine dürfen zur Saison 2012/13 begrüßt werden, darunter auch die drei Absteiger aus der OÖ-Liga: Union Weißkirchen, ATSV Sattledt und der SV Traun. Zu einer fixen Konstante hingegen zählt der SV PFS Gallneukirchen, der sich seinerseits bereits zum siebten Mal in Serie auf die Landesliga-Saison vorbereiten durfte.



Im unteren Mühlviertel könnte man eigentlich gewillt sein, die Ansprüche weiter in die Höhe zu schrauben und die ersehnte Rückkehr in die OÖ-Liga anzustreben. Ein Grund dafür ist der starke Auftritt in der vergangenen Spielzeit, die man auf dem dritten Rang abschließen konnte und sich darüber hinaus sogar als beste Heimmannschaft ohne Niederlage vor eigenem Publikum feiern lassen durfte. Auch der Titel für die beste Abwehr der Liga ging mit nur 24 Gegentoren in den Gusenpark. Dieser Erfolge zum Trotz lässt sich Spielertrainer Samir Gradascevic in keiner Weiser zu übermütigen Aussagen hinreißen und lässt die leise Hoffnung, auch nächste Saison im Spitzenfeld zu landen, maximal zwischen den Zeilen durchklingen.

Ex-Profi Michael Mehlem als Hoffnungsträger

Trotz der ein oder anderen wertvollen Verstärkung werde es laut Gradascevic gerade zu Beginn ein äußerst schwieriges Unterfangen die vier Abgänge, die allesamt wichtige Stammspieler waren, zu ersetzen. Die größte Hoffnung stellt sicherlich der ehemalige Bundesliga-Profi Michael Mehlem dar. Der 35-jährige Oberösterreicher, dessen Karriere bereits im Nachwuchs der Gallneukirchner begann, soll mit seiner Erfahrung das Team mit der nötigen Stabilität versorgen. Auch durch die Verpflichtungen von Abwehrspieler Thomas Eisinger (FavAC), Torhüter Markus Schöller (AKA West) und Heimkehrer Marcel Pfarrhofer vom Ligakonkurrenten SK St. Magdalena konnte man die Schwächung des Kaders minimieren. Dennoch wird Gradascevic nicht müde zu betonen, dass die Erfolge des Vorjahres überaus schwierig zu wiederholen seien. Der Kader umfasse derzeit 18 Leute, wobei sich darunter einige junge  Spieler befänden, welche sich erst an das Niveau der Landesliga gewöhnen müssten. „Es wird noch einige Zeit dauern, bis wir wieder auf dem gewünschten Niveau sind, da viele Spieler noch Zeit brauchen, sich zu etablieren “, betont der Cheftrainer.

Torreiche Testspiele in schwieriger Vorbereitungsphase

Einen weiteren Grund für das Understatement seitens des Coaches stellt auch der Verlauf der Vorbereitung dar. „Wir hatten eigentlich nie den gesamten Kader zur Verfügung, da immer drei bis vier Spieler auf Urlaub waren und hatten einige Defensivprobleme “, so Gradascevic, dessen Schwerpunkte im Offensivbereich, insbesondere den Torabschluss betreffend, lagen. Dies scheint auch bitter notwendig, war die fehlende Kaltschnäuzigkeit doch einer der Hauptgründe für das Verpassen des Aufstieges im vergangenen Jahr, wo man in den Schlüsselspielen die nötige Qualität im Abschluss oftmals vermissen ließ. Dass das Hauptaugenmerk in der Vorbereitung auf die Offensive ausgelegt wurde, zeigen unter anderem die Ergebnisse in den Testmatches. In sechs Spielen konnten 24 Tore erzielt werden, allerdings musste man auch 19 Gegentore hinnehmen, alleine sieben davon beim 0:7 gegen OÖ-Ligist Steyr. Inwiefern das offizielle Saisonziel, ein Platz unter den ersten Sieben, als Tiefstapelei bezeichnet werden muss, oder, ob die gedämpfte Erwartungshaltung den Tatsachen auf dem grünen Rasen entspricht, wird auch vom Start in die siebente Landesliga-Saison in Serie abhängen.


Christoph Gaigg

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