Neues Trainerteam, Platzproblematik und möglicher Aufstieg in die OÖ-Liga – Werner Mayer, Sportchef der Blau-Weiß Linz Amateure, im Gespräch mit Ligaportal!

Die Landesliga Ost 2022/23 wird als eine der ausgeglichensten, stärksten Landesligen betrachtet. Mitten drin stecken die FC Blau-Weiß Linz Amateure, die ähnlich wie im letzten Jahr mit einer blutjungen Truppe Woche für Woche versuchen, den Gegnern das Wasser zu reichen. In der E24-Tabelle zieren die Stahlstadtkicker mit beachtlichem Abstand den ersten Platz, sportlich sieht es hingegen nicht ganz so gut aus. Auch wenn man gegen Ende der Hinrunde nochmal die Kräfte bündeln und die rote Laterne abgeben konnte, ziert das Konto des Tabellenvorletzten lediglich zehn Punkte. Seit Herbstrundenschluss hat sich in der Landeshauptstadt aber so einiges getan, Werner Mayer, der Sportchef der Amateure, gab Ligaportal einen ausführlichen Einblick in die internen Geschehnisse. 

Neues altes Trainerteam

Auch wenn man mit der Arbeit vom bisherigen Chefcoach Ernö Doma sehr zufrieden war, wird sich das Aufgabenfeld des 48-jährigen UEFA A-Lizenz-Inhabers wieder verändern. Doma hat neben seiner Tätigkeit als Cheftrainer der Amateure auch im Profibereich mitgewirkt und soll sich nun wieder voll auf die erste Mannschaft fokussieren. Für die vakante Trainerposition hat man schon seit längerem einen Nachfolger gefunden – Svetislav Jagodic, langjähriger U18-Trainer der Blau-Weißen und Co-Trainer von Doma, wird fortan als Hauptverantwortlicher der 1b agieren. Zur Seite steht ihm Adis Besic, der neben seiner Tätigkeit als Coach der U18 an der Seite von Jagodic die Landesliga-Truppe mitbetreuen wird. 

Platzprobleme: Neuer Kooperationspartner

Als Grund für den Trainerwechsel nannte Werner Mayer die anhaltenden Platzprobleme, mit der die Amateure zu kämpfen haben: „Wir müssen spontan immer wieder herumspringen von Platz zu Platz, das kann man Ernö Doma nicht zumuten, er hätte dann vier bis fünf Mal in der Woche flexibel sein müssen, das geht sich mit dem Profibetrieb dann nicht aus. Er hat eine sehr gute Arbeit geleistet, das hat alles nichts mit der Tabellensituation zu tun.“ Der Sportchef ist aber guter Dinge, jene Probleme in naher Zukunft schon zu lösen. Man führt Gespräche mit dem SV Urfahr, der über eine gute Infrastruktur verfügt, und möchte in beidseitigem Interesse künftig kooperieren. Zuvor war man diesbezüglich in Zusammenarbeit mit der ASKÖ ESV Westbahn Linz, hierbei konnten aber beide Parteien gewisse vereinbarte Konditionen nicht erfüllen: „Diesbezüglich müsste man mit Stefan Reiter oder Markus Modrey sprechen, das gehört nicht zu meinem Aufgabenbereich. Aus meiner Sicht hat Westbahn hier die Reißleine gezogen, weil sowohl die Rasensanierung, als auch der Bau einer Flutlichtanlage nie passiert ist.“, führte der Sportchef weiter aus. 

Sportliche Situation – Luft nach oben, Aufwärtstrend erkennbar

Nach einer hochspannenden Spielzeit 2021/22, in der man am Ende in der Relegation über die Union Bad Hall triumphierte, konnte man das Abstiegsgespenst auch in heurigen Herbstsaison nicht so richtig loswerden. „Wir haben schon mit fünf Punkten mehr gerechnet, die Mannschaft hat sich aber teilweise unter ihrem Wert geschlagen. In den letzten vier-fünf Runden haben es die Jungs aber richtig gut gemacht und die Eigenfehler, die uns einiges gekostet haben, abgestellt. Man darf nicht vergessen, dass drei Viertel der Mannschaft U18-Spieler sind, das ist nicht so ohne. Sie machen es aber richtig gut, müssen nur die Fehler auf Dauer abstellen, da steckt noch viel mehr drinnen in dem Team.“, zeigte sich der Sportliche Leiter zuversichtlich für die Frühjahrsmeisterschaft. Das neue alte Trainerteam hat somit gute Ansätze für die Wintervorbereitung, um das Ziel, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben, zu verwirklichen.

Aufstieg in die OÖ-Liga? ÖFB-Regelung würde spannende Tür öffnen

Die sportliche Situation bei der Profimannschaft ist hingegen eine ganz andere: In der 2. Liga ziert das Team von Gerald Scheiblehner nach der Herbstrunde mit lediglich einem Punkt Rückstand auf den SKN St. Pölten den zweiten Tabellenplatz. Im Falle eines Aufstiegs in die Bundesliga würde man der zweiten Garnitur ebenso eine spannende Möglichkeit bieten, die ÖFB-Statuten sehen hier folgendes vor: Die Vereine der 1. Leistungsstufe sind verpflichtet, eine Amateurmannschaft zu stellen. Diese soll in der höchsten Leistungsstufe des Landesverbands spielen. Auch diese Situation prüfte Sportchef Mayer bereits: „Man muss ein Ansuchen beim Verband stellen und gewisse Argumente liefern, das wird dann geprüft und liegt nicht in unserer Hand. Wenn man so ein Ansuchen stellt, braucht man ein höheres Budget, ein anderes Umfeld und andere Spieler. Da muss schon das Gesamtpaket passen, um diesen Schritt zu machen.“

Platzprobleme schlagen auch im Nachwuchs besorgniserregende Wellen 

Besagte Problematik hinsichtlich der Infrastruktur stellt auch die Spieler und Funktionäre im Nachwuchs vor gewaltige Herausforderungen. „Wir haben bis dato noch keine Infos, wo wir mit den Jugend- und Nachwuchsmannschaften trainieren. Der Vorstand und der neue Geschäftsführer sind jetzt gefordert, sie müssen jetzt schauen, dass wir für unseren unteren Bereich ein ordentliches Umfeld kreieren. Wenn da nichts gemacht wird, werden wir in Zukunft riesige Probleme haben. Ich glaube, das ist dem Vorstand in dem Moment nicht bewusst.“, zeigte sich Mayer kritisch und besorgt über die Zukunft des Klubs.

Zu guter Letzt richtete Werner Mayer einen Weihnachtsgruß an die Blau-Weiß-Familie: „Ich wünsche allen blau-weißen ein schönes Weihnachtsfest mit ihrer Familie und tolle Feiertage.“

 

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