Union Perg stürmt im Machland-Derby an die Tabellenspitze - Knapp 1000 Fans sehen heiße Schlussphase

Beide Sportplätze sind nur drei Kilometer voneineinander entfernt, zudem traf der Zweite auf den Vierten - Es war also angerichtet! Auch an diese Wochenende zog das große Machland-Derby zwischen der DSG Union HABAU Perg und der DSG Union Naarn die Massen in seinen Bann, herrschte im mit 950 Zuschauern toll besuchten Allianz-Machland-Stadion Volksfeststimmung. Spielerisch konnte das heiße Lokalduell aber nicht das halten, was es von der Papierform versprach, waren Chancen und schöne Kombinationen Mangelware. Am Ende gelang den Pergern dennoch ein klarer 3:0-Sieg. Die Naarner mussten nicht nur zwei Ausschlüsse gegen sich hinnehmen, sondern auch drei Mal verletzungsbedingt - ebenso (!) wie die gegnerische Obermüller-Elf - wechseln.

 

 

Perg mit Blitztor - Minutenlange Behandlung nach Zusammenstoß

Dabei begann die LL-Ost-Partie verheißungsvoll. Ewald Huber zirkelte einen Eckball in den gegnerischen Strafraum, der aufgerückte Thomas Mayrhofer wurde von der Gäste-Defensive sträflich allein gelassen, schraubte sich zum Ball hoch und köpfte einen Gegenspieler an, von dem der Ball in die Maschen flog (2.). Das erste Mal bebte an diesem Tag die Tribüne am im Allianz-Machland-Stadion. Danach entwickelte sich eine umkämpfte Partie ohne große Höhepunkte. Nach 21 Minuten musste Naarns Florian Hintersteininger nach einem heftigen Zusammenstoß mit Perg-Kapitän Markus Derntl verletzungsbedingt vom Platz, während der Perger nach minutenlanger Behandlung mit Eis weiterspielen konnte. "Aus meiner Sicht hätte der hier bereits verwarnte Derntl mit der gelb-roten Karte ausgeschlossen werden müssen", so Naarn-Sektionsleiter Markus Lugmayr. Referee Heiduck, der an diesem Tag generell viel spielen ließ und in dieser Situation gut postiert war, beurteilte den unglücklichen Zweikampf aber anders und Derntl konnte weitermachen, ehe er dann nach knapp einer Stunde wegen der Nachwirkungen dieses Zusammenstoßes ebenso ausgewechselt werden musste. Hintersteininger wurde ins Spital gebracht, wo zum Glück keine schwerwiegenden Verletzungen diagnostiziert wurden. Bis zum Pausenpfiff wurde den vielen Besuchern dann fußballerische Magerkost geboten: Bei der Obermüller-Elf kam der letzte Pass nie an, während die heimische Defensive die weiten Bälle und Standards der Panholzer-Elf gut entschärfen konnte, es den Pergern gelang Naarn-Goalgetter Peter Rametsteiner meist aus dem Spiel zu nehmen.

Heiße Schlussphase - Perg nach 3:0 wieder Tabellenführer

Nach dem Wiederanpfiff wurde das Derby etwas ansehnlicher, wurden dann auch Chancen produziert. Bei den Naarnern vergaben die beiden aufgerückten Verteidiger Dominik Tauber und Thomas Steininger zwei gute Kopfballgelegenheiten, während auf der Gegenseite Victor Michel und Zoltan Fülöp zwei Chancen ausließen. So dauerte es bis zur Schlussphase, ehe das Duell noch einmal richtig intensiv und emotionell wurde. Naarns Michael Wolm musste nach Kritik am Schiedsrichterassistenten mit der Ampelkarte in der 80. Minute vom Feld, wie sich später herausstellte, war es aber Pergs Jasmin Majdankic, der etwas in Richtung des Spieloffiziellen gesagt haben soll und nicht Wolm. Die Hausherren schien das wenig zu interessieren. In der nächsten Aktion tankte sich Michael Bräuer auf der Seite durch, bediente Michael Hoislbauer, der seinen Torinstinkt bewies und das vorentscheidende 2:0 erzielte, die Perg-Fans waren nun aus dem Häuschen. Im Finish gab es dann nach einem Foul von Matthias Oberherber an Clemens Rimser Strafstoß für die Heimischen. Naarn-Captain Dominik Tauber schien mit dieser Entscheidung nicht einverstanden zu sein, kritisierte den Unparteiischen in dieser Situation, der Tauber binnen weniger Sekunden mit zwei gelben Karten, die gemeinsam die Ampelkarte ergeben, vom Feld schickte. Pergs Antreiber Ewald Huber ließ sich davon nicht beeindrucken, und verwandelte in souveräner Manier zum 3:0. Danach war die Partie entschieden, konnte sich Perg-Coach Gerhard Obermüller, der in St. Florian Co-Trainer von Naarn-Trainer Herbert Panholzer war, über einen Sieg gegen seinen ehemaligen "Lehrmeister" freuen und mit seiner Elf die Tabellenführung zurückerobern.

 

Gerhard Obermüller (Trainer DSG Union Perg):
"So ein Derbysieg ist schon etwas Besonderes, waren die Emotionen und die Kulisse heute etwas ganz Spezielles. Die schnelle Führung hat uns in die Karten gespielt, haben wir dann die Partie ganz gut kontrolliert, es aber verabsäumt den letzten Pass anzubringen. In der zweiten Halbzeit war es dann ein Geduldsspiel, in dem wir die Nerven behielten und in der Schlussphase alles klar gemacht haben. Der Elfmeter für uns, war aus meiner Sicht klar, über die beiden Ausschlüsse gegen die zwei Naarn-Spieler kann ich nicht urteilen, da ich zu weit weggestanden bin. Für uns zählt heute nur der Sieg."

Markus Lugmayr (Sektionsleiter DSG Union Naarn):
"Es war heute allgemein ein Derby auf sehr mäßigem Niveau. Beim frühen Gegentreffer haben wir dem Perger zu viel Platz gelassen, ansonsten hat es lange Zeit kaum Chancen gegeben. Nach dem Seitenwechsel hatten wir durch Steininger und Tauber zwei Ausgleichsgelegenheiten, die wir leider nicht genützt haben. Die beiden gelb-roten Karten im Finish tun weh, hier hätte ich mir mehr Fingerspitzengefühl vom Unparteiischen erwartet. Man muss aber ehrlich sein und sagen, dass der Schiedsrichter nicht Schuld an der Niederlage hatte, unsere Leistung war heute einfach nicht gut genug. Wir müssen dieses Derby - in dem sich mit Hintersteininger, Höbarth und Klem noch dazu drei Akteure verletzt haben - abhaken und nächste Woche wieder angreifen."

Die Besten: Thomas Mayrhofer, Michael Hoislbauer, Zoltan Fülöp, Ewald Huber (alle Perg); keiner (Naarn)

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