Nach bitterem Abstieg, Umbruch in Gmunden

In den letzten 23 Jahren war der SV Gmundner Milch in der Regional- und OÖ-Liga tätig, in der kommenden Saison gehen die Traunseestädter in der Landesliga West an den Start. 2018 kam der Traditionsverein als Neunter ins Ziel, in der vergangenen Saison zeigte der Pfeil zumeist in die falsche Richtung, reichte es am Ende nur zum vorletzten Platz, weshalb die Gmundner sich aus der OÖ-Liga verabschieden mussten. "Vor der Saison hätten wir mit dem Abstieg nie und nimmer gerechnet. Es war eine schwierige Saison, dennoch hätten wir den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen können. Am Ende hat es aber nicht gerreicht, hat in der entscheidenden Phase bei einigen Spieleren die Leidenschaft gefehlt", erklärt Sektionsleiter Wolfgang Wagner.

 

Konstante Saison auf mäßigem Niveau

Der Vorletzte sammelte im Herbst und in der Rückrunde jeweils nur bescheidene 13 Punkte. "Von Anfang an haben die Puzzleteile nicht zusammengepasst. Es ist einfach nicht gelaufen und mussten aufgrund von Verletzungen oder Sperreen wichtige Spieler immer wieder vorgeben. Viel hat nicht gefehlt, aber viele Kleinigkeiten haben dazu geführt, dass die Räder nicht ineinandergeriffen haben", so Wagner. Während Mit-Absteiger SC Marchtrenk sowie Bad Ischl mehr Gegentore kassierten, trafen nur die Kicker aus St. Martin weniger oft ins Schwarze. "Aus genannten Gründen haben wir zu wenig Tore erzielt und zu viele erhalten. Zudem sollte man jene Punkte, die man zum Klassenerhalt braucht, vorwiegend am eigenen Platz sammeln. Aber in dieser Saison ist uns die Heimstärke abhanden gekommen", spricht der Sektionsleter die drei Heimsiege an - auch in der Fremde behielt der Absteiger nur drei Mal die Oberhand. "Als wir im Mai, in einer Englischen Woche, neun Punkte sammeln konnten, waren wir vom Ligaverbleib überzeugt und hatten mehrmals die Chance auf den Klassenerhalt. Doch auf der Zielgeraden hat sich Nervosität breit gemacht, zudem haben wir am letzten Spieltag, im Kellerderby in Marchtrenk, den Matchball vergeben. Aber Jammern und Raunzen hilft nicht weiter. Wir müssen die Saison abhaken, die Ärmel hochkrempeln und nach vorne schauen".

 

Neuer Trainer - je neun Zu- und Abgänge

Nach dem Ende der Ära von Almir Memic, der inzwischen bei Bezirksligist Pichl das Zepter schwingt, trägt mit Thomas Heissl ein Coach die Verantwortung, der in Gmunden bereits zwei Mal tätig war. "Damals war Thomas noch jung, inzwischen hat er in Vöcklamarkt, Strobl, Bad Aussee und Bischofshofen viel Erfahrung gesammelt", ist Wolfgang Wagner von den Qualitäten des neuen Übungsleiters überzeugt. Nach dem Abstieg haben mit Robert Matesic (Bad Ischl), Kevin Schneider (Vorchdorf), Taner Ari (Rüstorf), Gabor Filyo (Meggenhofen), Sercan Serbest und Semir Suljic (beide Michaelnbach) sowie Stefan Burger, Peter Vorisek und Zoran Radicevic neun Akteure den Verein verlassen. Beim Trainingsauftakt konnte Neo-Coach Heissl mit Valentino Maric, Simon Winkler, Markus und Daniel Gruber (alle ATSV Stadl-Paura), Tobias Karrer (Vorchdorf), Michael Strassl und David Hillebrand (beide Strobl), Ante Anic (Liezen), Bence Toth (Akademie Ried) sowie den Georgier Givi Gelashvili, der zuletzt in Italien aktiv war, ebenso viele Neuerwerbungen begrüßen. "Elf Spieler haben uns die Treue gehalten und mit den Neuerwerbungen ist es uns gelungen, frisches Blut zuzuführen. Wir sind mit den Transferaktivitäten zufrieden und verfügen nun über charakterstarke, willige und bissige Spieler", meint Wagner. Neun Kicker sind nicht mehr dabei, auch Gerhard Mittermayr hat seine Tätigkeit als Sportlicher Leiter beendet und sucht als Trainer eine neue Herausforderung: "Auf diesem Weg möchte ich mich bei den Funktionären, Trainern, Spielern und den Fans für die Zusammenarbeit und Unterstützunmg recht herzlich bedanken und wünsche dem Verein für die Zukunft Alles Gute". 

 

"In spätestens zwei Jahren soll die Mannschaft wieder in die OÖ-Liga zurückkehren"

Am Traunsee wurde am gestrigen Montag die Vorbereitung in Angriff genommen. Am kommenden Freitag steht gegen Vorchdorf das erste Match am Programm, am 19. Juli wird gegen Ohlsdorf getestet, ehe auf die Gmundner am 26. Juli, in der 1. Runde des Baunti Landescups, das Derby gegen Bad Ischl wartet. "Beim Trainingsauftakt war eine Aufbruchsstimmung zu spüren. Der Abstieg schmerzt noch immer, wir stellen uns aber der Herausforderung. Auf unseren neuen Trainer wartet jedoch viel Arbeit, muss Thomas Heissl eine neue Mannschaft formen und zudem das richtige System finden", weiß der Sektionsleiter. "Natürlich wollen wir in der Landesliga vorne mitmischen und hätten nichts dagegen, sofort wieder aufzusteigen, der Meistertitel ist aber kein Muss. Doch 2021 feiert der Verein das 100-jährige Bestandsjubiläum, soll die Mannschaft spätestens in zwei wieder in die OÖ-Liga zurückkehren."

 

Transferliste

Testspiele-Übersicht

 

Günter Schlenkrich

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