Union Pettenbach: "Kein Verein kennt das Budget für die nächste Saison, deshalb ist eine seriöse Kaderplanung nicht möglich"

Die Union Sparkasse Pettenbach kam gut durch den Herbst, beendete die Hinrunde der Landesliga West am vierten Platz und überwinterte nur drei Punkte hinter Herbstmeister Schärding. Die Kremstaler nahmen sich für das Frühjahr viel vor und wollten im Aufstiegskampf mitmischen, aufgrund der Corona-Krise fand die Saison aber auch für die Union ein jähes Ende. Sportchef Walter Waldhör nahm sich für Ligaportal Zeit für ein Interview und beantwortete aktuell interessante Fragen.

 

Herr Waldhör, in der vergangenen Woche hat das ÖFB-Präsidium beschlossen, die Saison mit sofortiger Wirkung zu beenden und nicht zu werten. Können Sie diese Entscheidung nachvollziehen oder hätten Sie eine andere Option gewählt?

"Wir müssen die Entscheidung akzeptieren und haben uns mit möglichen anderen Optionen nicht wirklich beschäftigt. Das ÖFB-Präsidium hat diesen Beschluss gefasst und nehmen diese Entscheidung zur Kenntnis".

Haben Sie das Gefühl, dass der OÖFV die Vereine in der ungemein schwierigen Situation begleitet und unterstützt, oder lässt der Verband die Klubs im Regen stehen?

"Auch für den Verband ist diese Situation ungemein schwierig. Der OÖFV wird vor vollendete Tatsachen gestellt und weiß vermutlich selbst nicht, wann und wie es weitergeht. Für die Vereine wäre es aber ungemein wichtig, wenn die Verantwortlichen zumindest einen ungefähren Fahrplan erstellen könnten".

Sind Sie der Meinung, dass die derzeitige Krise für den ÖFB der richtige Zeitpunkt wäre, seine Statuten zu durchforsten und sie der aktuellen Situation anzupassen – bzw. Strukturen zu ändern und realitätsnah zu gestalten?

"In erster Linie geht es darum, dass in Österreich die selben Bestimmungen gelten, vom Neusiedlersee bis zum Bodensee. Dabei darf keine Ausnahme gemacht werden, was in Niederösterreich erlaubt oder nicht erlaubt ist, darf in Oberösterreich nicht anders sein".

Wann glauben Sie, darf das Training wieder aufgenommen werden bzw. wann wird wieder um Meisterschaftspunkte gekämpft?

"Alle hoffen, dass der Trainingsbetrieb ehestmöglich wieder aufgenommen werden darf und die Meisterschaft im Herbst gestartet werden kann. Danach sieht es derzeit aber nicht wirklich aus. Denn am Dienstag hat die Regierung das sukzessive Öffnen der Schulen angekündigt, über eine Öffnung der Fußballplätze aber kein Wort verloren".

Wird der Amateurfußball nach einer längeren Pause so sein, wie wir ihn kennen?

"Umso länger die Pause dauert, desto größer werden die Probleme. Während Fixkosten anfallen, fehlen sämtliche Einnahmen - von der Kantine, über die Eintrittskarten bis hin zum Erlös aus Veranstaltungen. Kurz- und mittelfristig wird vermutlich jeder Verein den Gürtel enger schnallen müssen. Aber auch der mögliche Wechsel von Kindern und Jugendlichen zu anderen Sportarten ist eine große Gefahr."

Wie ist die aktuelle Situation in ihrem Verein? Gibt es ein Trainingsprogramm, ist die Kaderplanung für die nächste Saison schon angelaufen bzw. gibt es bereits Veränderungen?

"Trainer Kührer versorgt die Spieler mit individuellen Trainingsplänen. Aufgrund der derzeitigen Ungewissheit kennt wohl kein Verein das Budget für die nächste Saison, weshalb eine seriöse Kaderplanung nicht möglich ist. Bei uns ist das nicht anders. Auch wenn am Budget gearbeitet wird, weiß niemand, welche Summe künftig zur Verfügung steht. Erste Gespräche mit Spielern hat es bereits gegeben, mehr ist momentan aber nicht möglich".

 

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