Bad Goisern: "Glaube nicht an einen Durchmarsch"

Was war das nur für eine Saison für den SV Kieninger Bad Goisern? Die Scherpink-Elf holte sich in beeindruckender Manier den Meistertitel in der Bezirksliga Süd, beeindruckte Fußball-Oberösterreich mit dem Punkterekord von 73 Zählern. Die Teams aus der Landesliga West können sich auf einiges gefasst machen, denn der Kader der Goiserer büßte über die Sommerpause hinweg keineswegs an Qualität ein. "Wir wollen ins vordere Drittel der Tabelle", sagt Sektionsleiter Franz Liebhart. Dass das mehr als realistisch ist, zeigte schon der Auftritt in der 1. Runde des Baumgartner Bier Landecup's, als Landesliga-Beinahemeister Union Mondsee auswärts mit 4:0 besiegt wurde. An einen Durchmarsch in die OÖ-Liga glaubt Liebhart allerdings nicht: "In der Landesliga weht schon ein anderer Wind, das haben wir vor einigen Jahren schon einmal erlebt."

Drei Faktoren für den Erfolg

Die Zahlen sprechen für sich. Der SV Bad Goisern holte in der Vorsaison 73 von 78 möglichen Punkten in der Bezirksliga Süd, gewann also 24 von 26 Spielen und musste jeweils nur ein Remis und eine Niederlage hinnehmen. Dem ebenfalls starken Zweiten, WSC Hertha Wels, fehlten am Ende der Saison 13 Punkte auf Bad Goisern, der Dritte lag bereits unglaubliche 32 Punkte zurück. Auch das Torverhältnis von 101:21 spricht Bände, das Trio Mario Petter-Thomas Stadler-Ismir Jamakovic erzielte zusammen 68 Tore. "Wir haben natürlich eine Klasse-Mannschaft, doch für den Erfolg gibt es noch zwei Voraussetzungen, das ist das gute Umfeld und das ist ein toller Trainer", sagt Sektionsleiter Liebhart, der mit Lob für Coach Franz Scherpink nicht sparen will: "Ein Trainer muss heute unglaublich viel Qualität mitbringen, in allen möglichen Bereichen. Die psychologische Komponente ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, ein Trainer muss die Mannschaft heutzutage auch bei Laune halten können, sie so gut wie möglich an den Verein binden. Franz versteht das sehr gut, hat aber natürlich auch sonst enorme Fachkenntnis, ist im Besitz der UEFA-A-Lizenz, was für einen Bezirks- bzw. Landesligatrainer auch nicht selbstverständlich ist."

"Der Kader ist nicht schwächer geworden"

Vier Spieler haben den SV Bad Goisern in der Sommertransferperiode verlassen, drei Akteure sind neu zur Mannschaft gestoßen. Für Franz Liebhart hat sich die Qualität des Kaders dadurch nicht sonderlich verändert: "Für Gerhard Weissenbacher haben wir Rene Kienberger geholt und Slaven Kelava sollte Alexander Eisl ersetzen können. Der Kader ist also nicht schwächer geworden, ich denke, dass wir in der Landesliga eine gute Figur abgeben können." Wohl mehr als das. In der 1. Runde des Baumgartner Bier Landescup's schoss Bad Goisern die Landesliga-Spitzenmannschaft Union Mondsee mit 4:0 ab, auch in der Vorbereitung zeigte die Scherpink-Elf sehr gute Leistungen, unter anderem wurde Irdning mit 10:0 besiegt. "Das darf man alles nicht überbewerten, die Landesliga wird sehr anspruchsvoll, ich glaube nicht an einen Durchmarsch. Es reicht, dass sich der ein oder andere Spieler verletzt, bei unserem kleinen Kader könnte einen so etwas gleich zurückwerfen. Bei dieser Qualität unseres Kaders wollen wir aber natürlich nicht nur mitspielen, sondern auch gewinnen. Ein Platz im vorderen Drittel sollte schon möglich sein", sagt Bad Goisern's Sektionsleiter.

Leistungsträger als Vorbild für die Jugend

Neben den sportlichen, kurzfristigen Zielen verfolgen die Verantwortlichen primär jedoch ein ganz anderes, langfristiges Ziel, möchten mit den Investitionen in die Mannschaft vor allem die eigenen Nachwuchsspieler zur Landesligatauglichkeit verhelfen. "Das wichtigste für uns ist, unsere jungen Spieler an die Qualität der Landesliga heranzuführen. Die Nachwuchstalente können von Akteuren wie Stadler, Rasinger oder Wieser enorm viel lernen, nur so gute Qualität sehen und irgendwann selbst erreichen", ist Liebhart überzeugt. Auch wenn der Sektionsleiter jene Geldsummen, die von anderen mit Bad Goisern in Verbindung gebracht werden, für unsinnig hält, weiß er ganz genau, wem der Verein den eingeschlagenen Weg zu verdanken hat. "Von den Verbänden werden die Vereine leider nicht ausreichend unterstützt. Ohne Mäzen, wie es unser Präsident Franz Kieninger ist, wäre das alles ja gar nicht möglich. Er feiert heuer seinen 80. Geburtstag und ermöglicht uns immer noch dort zu sein, wo wir eben sind."


Milan Vidovic

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